Understanding the Punisher 2: Der Wutbürger
Im zweiten Teil unseres Essays über den Punisher geht es unter anderem darum, weshalb Garth Ennis‘ Version für Subversive, Verschwörungstheoretiker und Querdenker besonders interessant ist.
Im zweiten Teil unseres Essays über den Punisher geht es unter anderem darum, weshalb Garth Ennis‘ Version für Subversive, Verschwörungstheoretiker und Querdenker besonders interessant ist.
Richtig weg war der Punisher wohl nie – zwischendurch hatte man aber den Eindruck (auch die Hoffnung), die Figur hätte sich überlebt. So zum Beispiel gerade im Jahr 2022: Es wird einem unwohl bei dem Gedanken, dass es Polizisten gibt, die sich mit dem Punisher-Skull schmücken, steht der Skull doch als Symbol für Selbstjustiz und den Zusammenbruch von Recht und Ordnung. Kein gutes Symbol für Polizisten, denn das Tragen des Skulls erhält dadurch den Charakter des Tragens verfassungsfeindlicher Symbole. Es wundert wenig, dass auch Rechtsextreme den Skull für sich entdeckt haben, die Sichtungen während der Erstürmung des Kapitols 2021 sind da aufschlussreich.
Die Vertigo-Comicserie Sandman, die Neil Gaiman mit unterschiedlichen Künstlern von 1989 bis 1996 gestaltete, war eine der einflussreichsten Comicserien der 1990er Jahre und neben den Comicserien Hellblazer und Swamp Thing einer der Grundpfeiler des DC-Imprints Vertigo, das unter der leitenden Hand der Redakteurin Karen Berger ebenfalls einen bis heute nachwirkenden Eindruck hinterließ. Die Lücke, die mit dem Ende von Vertigo 2019 entstand, ist bis heute schmerzlich spürbar. Karen Berger hat inzwischen mit dem Imprint Berger Books beim Dark Horse-Verlag eine neue Heimat für progressive Comics erhalten, während DC-Comics die erfolgreichsten Vertigo-Titel mit dem seit 2019 eingeführten Black Label neu auflegt – und natürlich heißt eine der Kategorien, die nach wie vor Zugkraft entfalten soll “The Sandman Universe“.
The same procedure as last year? Aber natürlich doch. Vier Comicgate-Autoren – Christian Muschweck, Florian Schwebel, Jan-Niklas Bersenkowitsch und Gerrit Lungershausen – haben dem großen C (also: „Comics“ natürlich) einen Jahresrückblick gewidmet und die persönlichen Top-Comics des Jahres 2021 hervorgehoben.
30 Jahre Sin City! Ich traute meinen Augen nicht, als ich neulich entdecken durfte, dass meine A-Dame-to-kill-for-Hefte von 1992 rostige Klammern haben. Sigurd–Hefte haben rostige Klammern, ja, aber Sin-City-Hefte aus den 1990ern? Fuck, ich werde alt.
Die Comicgate-Redaktion hat sich der jährlichen Tradition verpflichtet, zum Jahresende darüber nachzudenken, wem welche Comics am meisten zugesagt haben. Der Pandemie-Triathlon, bestehend aus Lockdown, Social Distancing und Maskenfetisch, hat diesem Jahr viel Zeit für abwechslungsreiche Leseerlebnisse gegeben – und Anlass für leicht-schiefe Metaphern mit Tagesaktualität. Fünf Comicgate-Autoren präsentieren ihre jeweils fünf liebsten Comics des Jahres 2020.