Autor: Jan-Niklas Bersenkowitsch

Währenddessen… (KW 52)

Niklas stellt uns den Westerncomic Next Town Over vor, Christian hat seinen alten Vertigo-Kalender wiedergefunden. Niklas: 2024 endete Next Town Over, ein Weird Western-Webcomic von Ben Mehlos. Die Welt? Erfunden. Das Szenario? Angelehnt an den Wilden Westen, nur dass Magie und Steampunk-Technologie nebeneinander existieren. Die Hauptfiguren? John Henry Hunter und seine Jägerin, Vane Black. Black benutzt große Waffen und bastelt sich gerne aus mechanischen Einzelteilen (und ihrem armen Pferd Diamonds) bizarre Maschinen, mit denen sie versucht, ihrer Beute habhaft zu werden. Hunter dagegen verlässt sich auf sein gutes Aussehen, seinen flinken Verstand und seine schnellen Reflexe. Ach ja und er kann mit Feuerbällen um sich schmeißen. Das ist bestimmt auch nützlich. Über zwölf Hefte zieht sich ihre Fehde, in der Leser*innen nicht nur viel über die Hintergründe des Konflikts erfahren, sondern dabei zusehen, wie immer mehr Leichen den blutigen Pfad dieser zwei glorreichen Halunken pflastern. Am Ende machen sie sich nicht nur für eine Handvoll Dollar Feinde, sondern häufen genug Hass auf sich an, dass vielelicht Gott noch vergeben mag, aber ihre Feinde nie. Habe …

Währenddessen… (KW 27)

Beim kleinen Indie-Label Rotopol widmet man sich den großen Göttersagen. Das sollte hellhörig machen. Niklas hat Max Baitingers Heimdall für uns gelesen. Niklas: Einer meiner liebsten Comics, für den ich nie eine Rezension geschrieben bekomme, ist Heimdall von Max Baitinger. Es passiert nichts, Heimdall erzählt auf 48 Seiten nur, welche Rolle er und alle anderen Lebewesen in der Welt zu spielen haben. Sein Vater Odin macht die Welt, sein Bruder Thor das Wetter. Heimdall hält Ausschau nach dem großen Wolf, der die Sonne verschlingen wird, dann wird er in sein Horn blasen und die Endschlacht beginnt. Alles in diesem Comic ist vorhergesehen, ein göttlicher Plan Odins, von dem niemand abweichen kann, weder Gott, noch Monster und schon gar nicht die Sterblichen. Heimdall erzählt das alles sehr lakonisch, denn für ihn steht alles schon fest. Trotzdem gibt es immer Eventualitäten, die er nicht bedenkt, Gedanken, die nicht zu seiner Aufgabe passen, ein impliziter Wunsch, sich von der göttlichen Routine zu befreien. Es sind diese kleinen Zwischentöne, die Heimdall für mich interessant machen. Am Ende der Lektüre …