Warum die Wahrheit eine Frau ist
In Zeiten, wo Fake News Hochkonjunktur haben, gibt es eine rebellische Comicfigur, die sich auch in politisch unsicheren Zeiten der Wahrheit verpflichtet fühlt. Gedanken zu Tom Kings Wonder Woman.
In Zeiten, wo Fake News Hochkonjunktur haben, gibt es eine rebellische Comicfigur, die sich auch in politisch unsicheren Zeiten der Wahrheit verpflichtet fühlt. Gedanken zu Tom Kings Wonder Woman.
Die erste Begegnung zwischen Peter Parker und Miles Morales in Brian Michael Bendis‘ und Sara Pichellis fünfteiliger Miniserie Spider-Men (2012) ist zugleich das erste Crossover zwischen zwei Welten, die man bis zu diesem Zeitpunkt feinsäuberlich getrennt hielt. Auch wen die größeren Implikationen für das Aufeinanderprallen zweier Marvel-Universen wenig kümmern, wird hier mit einer gefühlvollen Story belohnt.
„Neue Serie“ prangt gut lesbar auf dem Cover des aktuellen Catwoman-Paperbacks von Panini. Dies suggeriert, dass der Band auch für Neueinsteiger geeignet ist, die die „Dawn-of-DC“-Initiative nutzen wollen, um frisch mit der Lektüre von Abenteuern ihrer Lieblingsheldinnen und -helden zu beginnen. Tatsächlich handelt es sich bei dem Storyarc „Rise and Revenge“ (#51–56, dt. „Es kann nur eine Katze geben“) aber um die Fortsetzung von Tini Howards Catwoman-Run (seit 2022), der einige der losen Fäden vorheriger Geschichten zum Abschluss bringt. Ein Muss für Fans der Meisterdiebin, beileibe aber kein „perfekter Einstiegspunkt“, wie der Klappentext verkündet.
Vielleicht wird er immer der „andere“ Spider-Man bleiben: Als Klon Peter Parkers stand Ben Reilly stets im Ruf, ein bloßer Abklatsch des berühmten Spinnenhelden zu sein. Die neue, gesammelt bei Panini erscheinende Reihe Beyond (in US-Heftform zwischen 2021 und 2022 publiziert) könnte das ändern und Ben Reilly 30 Jahre nach der unsäglichen Clone Saga endlich die epische Storyline verpassen, die er verdient. Beyond beginnt mit Band 1 jedenfalls vielversprechend.
Marvels erste Graphic Novel konfrontiert uns im Gewand einer bunten Space Opera mit unangenehmen Themen wie der eigenen Sterblichkeit, der Akzeptanz des Unausweichlichen sowie den Mühen der Trauerbewältigung. Wie reagiert ein Held auf eine Krise, aus der er sich nicht – wie in Superheldencomics üblich – mit Fäusten freikämpfen kann? Panini bringt Jim Starlins Klassiker The Death of Captain Marvel (1982) in der Reihe „Marvel Must-Have“ in gewohnt professioneller Aufmachung auf Deutsch heraus, so wie es sich für dieses Meisterwerk der Comicgeschichte gehört. Eine Pflichtlektüre!
Brian Michael Bendis‘ Interpretation der Moon-Knight-Figur ist eigenwillig, nimmt dem Helden aber sein Momentum. Die bei Panini gesammelt erschienene 12-teilige Reihe, welche in Heftform von 2011 bis 2012 lief, überzeugt in erster Linie durch Alex Maleevs Artwork.