Alle Artikel mit dem Schlagwort: Religion

Chester Brown: Fegefeuer und Selbstermächtigung

Toronto, 1982: Chester Brown war Mitarbeiter in einem Fotogeschäft, der in seiner Freizeit gerne zeichnete und von einer großen Comic-Karriere träumte. Seine damalige Freundin Kris überzeugte ihn, sein Material in Form von Minicomics im Selbstverlag herauszugeben, ein mutiger Schritt, über dessen Folgen sich beide zu diesem Zeitpunkt in keiner Weise klar sein konnten. Chester Brown gab seiner Reihe den Titel Yummy Fur, eine Wortkomposition aus zwei nicht zusammenhängenden Begriffen, was dem Titel eine surreale Note verleihen sollte. Kris meinte, der Titel hätte eine starke sexuelle Konnotation, worauf Chester nur meinte: „Umso besser.“ Viele seiner Comics wurden seither nachgedruckt, teilweise mehrfach, aber gerade bei Chester Browns Werk lohnt auch ein Blick auf das Material, das zurückgelassen wurde. Im folgenden Essay soll der Blick sowohl auf die bekannteren als auch auf die vergessenen Comics von Chester Brown gelenkt werden, da zwischen diesen beiden Polen eine interessante Wechselwirkung zu erkennen ist. Es wird uns einen neuen Blick auf den Menschen Chester Brown ermöglichen.

Bilder der Auferstehung

Autor Frank Miller und Zeichner David Mazzucchelli haben mit Daredevil: Born Again 1986 Comicgeschichte geschrieben. Über sieben Ausgaben hinweg werden in dieser legendären Superhelden-Story spirituelle Themen wie Tod, Wiederauferstehung, Vergebung und Erlösung verhandelt – Themen, die nicht nur im Zentrum der christlichen Botschaft stehen, sondern auch die Ursprünge der sequenziellen Kunst als solcher berühren. Ein Essay zum idealen Ostercomic.

Lagos – Leben in Suburbia

Afrikanische Comics haben in Deutschland keinen großen Stellenwert. Die wenigsten Titel, wie etwa Aya von der ivorischen Zeichnerin Marguerite Abouet und dem französischen Autor  Clement Oubrerie, schaffen es auf unseren Markt, und auch in der Forschung werden diese erst ganz allmählich wahrgenommen. Mit Lagos – Leben in Suburbia lernen wir nicht nur einen afrikanischen Comic kennen, sondern auch eine der spannendsten Städte der Welt.