Alle Artikel mit dem Schlagwort: Frank Miller

Teenage Mutant Ninja Turtles: The Last Ronin

Pünktlich zum Kinostart des jüngsten Filmabenteuers rund um die pizzaliebenden Schildkrötenhelden – der sehenswerte Animationsstreifen Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutant Mayhem läuft seit Anfang August – haben Fans mit der Miniserie The Last Ronin (erschienen bei Splitter) nun Gelegenheit, eine andere Seite der sich sonst so familienfreundlich präsentierenden Ninja Turtles kennenzulernen. Die dystopische, in einer alternativen Zukunft angesiedelten Story geht auf eine über 30 Jahre alte Idee der beiden Schöpfer Kevin Eastman und Peter Laird zurück und stellt eine bewusste Rückbesinnung auf den düsteren Charakter der ursprünglichen Comicvorlage dar.

Bilder der Auferstehung

Autor Frank Miller und Zeichner David Mazzucchelli haben mit Daredevil: Born Again 1986 Comicgeschichte geschrieben. Über sieben Ausgaben hinweg werden in dieser legendären Superhelden-Story spirituelle Themen wie Tod, Wiederauferstehung, Vergebung und Erlösung verhandelt – Themen, die nicht nur im Zentrum der christlichen Botschaft stehen, sondern auch die Ursprünge der sequenziellen Kunst als solcher berühren. Ein Essay zum idealen Ostercomic. Matt Murdock hat einen schlechten Tag. Der ehemalige Staranwalt wartet eigentlich auf neue Jobofferte, stattdessen trudeln per Post nur Hiobsbotschaften ein. Die Bank hat keine Zahlungen erhalten, das Finanzamt friert sein Vermögen ein, und seine Freundin Glori schickt ihm ein Tonband, auf dem sie mit ihm Schluss macht. Und all das vor dem Morgenkaffee. Was Matt nicht weiß: Dass sein Leben gerade aus den Fugen gerät, ist kein Zufall. Hinter Matts Ruin steht der Gangsterboss Wilson Fisk, genannt „Kingpin of Crime“, dessen Verbrechersyndikat weltweit agiert und dessen Einfluss sich bis in die höchsten Kreise von Politik und Gesellschaft erstreckt. Warum hat es der Kingpin aber ausgerechnet auf Matt abgesehen? Ganz einfach: Matt Murdock ist Daredevil! Der …

Understanding the Punisher Teil 1 – Fünfzig Jahre Grenzüberschreitungen

Richtig weg war der Punisher wohl nie – zwischendurch hatte man aber den Eindruck (auch die Hoffnung), die Figur hätte sich überlebt. So zum Beispiel gerade im Jahr 2022: Es wird einem unwohl bei dem Gedanken, dass es Polizisten gibt, die sich mit dem Punisher-Skull schmücken, steht der Skull doch als Symbol für Selbstjustiz und den Zusammenbruch von Recht und Ordnung. Kein gutes Symbol für Polizisten, denn das Tragen des Skulls erhält dadurch den Charakter des Tragens verfassungsfeindlicher Symbole. Es wundert wenig, dass auch Rechtsextreme den Skull für sich entdeckt haben, die Sichtungen während der Erstürmung des Kapitols 2021 sind da aufschlussreich.

30 Jahre Sin City – The Downward Spiral

30 Jahre Sin City! Ich traute meinen Augen nicht, als ich neulich entdecken durfte, dass meine A-Dame-to-kill-for-Hefte von 1992 rostige Klammern haben. Sigurd–Hefte haben rostige Klammern, ja, aber Sin-City-Hefte aus den 1990ern? Fuck, ich werde alt. 1. Sin City – The Hard Goodbye Das erste Kapitel von Sin City, damals noch ohne das später angefügte The Hard Goodbye lernte ich genau im richtigen Alter kennen. Ich war 18, als ich das Fifth Anniversary Special der Anthologieserie Dark Horse Presents in die Hände bekam, und konnte kaum fassen, welche Richtung Miller nun einschlug. Nur acht Seiten und es war klar, wie Miller nach seiner Auszeit, die er sich nach The Dark Knight Returns genommen hatte, gereift war. So fiebrig also kann Action im Comic aussehen, wenn ein Künstler freie Hand hat. Auch die Texte: Nicht nur, wie sie das Lesetempo lenken, sie sind elementarer Bestandteil des grafischen Konzepts, ein Aspekt, der in der akribisch-pedantischen Verfilmung unwiederbringlich verloren geht, gerade weil sie zwar pflichtschuldig als Off-Kommentar mitgeraunt werden, was aber die grafische Komponente völlig ignoriert, die doch …