Autor: Philip Waldner

Kamingespräch: Was kann die Sandman-Serie bei Netflix?

Die Vertigo-Comicserie Sandman, die Neil Gaiman mit unterschiedlichen Künstlern von 1989 bis 1996 gestaltete, war eine der einflussreichsten Comicserien der 1990er Jahre und neben den Comicserien Hellblazer und Swamp Thing einer der Grundpfeiler des DC-Imprints Vertigo, das unter der leitenden Hand der Redakteurin Karen Berger ebenfalls einen bis heute nachwirkenden Eindruck hinterließ. Die Lücke, die mit dem Ende von Vertigo 2019 entstand, ist bis heute schmerzlich spürbar. Karen Berger hat inzwischen mit dem Imprint Berger Books beim Dark Horse-Verlag eine neue Heimat für progressive Comics erhalten, während DC-Comics die erfolgreichsten Vertigo-Titel mit dem seit 2019 eingeführten Black Label neu auflegt – und natürlich heißt eine der Kategorien, die nach wie vor Zugkraft entfalten soll “The Sandman Universe“.

JLA: Heaven’s Ladder

Einer der bildgewaltigsten Comics mit DCs prominent besetztem Superheldenteam, der Justice League of America, erfährt bei Panini eine würdige Neuauflage: JLA: Heaven’s Ladder, erstmals im Jahr 2000 auf Englisch publiziert, kommt originalgetreu im Überformat daher und raubt einem aufgrund der prächtigen Zeichnungen (Bryan Hitch) schon beim bloßen Durchblättern den Atem. Die Story von Comicautor Mark Waid ist dabei dermaßen ambitioniert und abgefahren, dass man sich fragt, ab welchem Punkt man sich vom Plot einer Star-Trek-Folge ins Philosophieseminar verirrt hat.