Alle Artikel mit dem Schlagwort: Jean Michel Charlier

Rex Danny, Lady X und der Mief der alten Bonner Bundesrepublik

Mitte der 80er erschien der letzte von Jean-Michel Charlier geschriebene Buck-Danny-Zyklus, damals unter dem Umbrella-Titel „Die großen Flieger- und Rennfahrer-Comics“. Die Story handelt von einer Terrorgruppe, angeführt von Buck Dannys Erzfeindin Lady X, die sich einiger amerikanischer Atombomben bemächtigt, um eine in Yucatan stattfindende Konferenz zu sprengen – maximaler Kolateralschaden ausdrücklich erwünscht.

Die Drei Musketiere, Lady Winter und der Henker von Lille – Was Comicadaptionen können

Egal ob im Gewand eines Jugendcomics, Serial Fiction, literarischer Dekonstruktion oder Pornografie: Die Drei Musketiere von Alexandre Dumas haben schon in vielen Erscheinungsformen den Weg in den Comic gefunden. Im folgenden Aufsatz sollen die interessantesten Adaptionen vorgestellt werden, mit dabei unter anderem die Künstler und Szenaristen Helmut Nickel, Roy Thomas, Hugo Petrus, Nicolas Juncker, Mancini, Jean-David Morvan, Rubén, Dufranne, Malcolm Kildale, George Evans, Brice Goepfert, Patrick Cothias und Jean-Michel Charlier.

Währenddessen… (KW 45)

Christian: Herbst ist Klassikerzeit. Seit zwei Wochen lese ich mit großem Vergnügen Die Drei Musketiere von Alexandre Dumas. Schon nach den ersten Seiten fühlte ich mich an Jean Michel Charlier erinnert, der über seine Serie Barbe Rouge (Der Rote Korsar) mal sagte, er wollte damals einen Comic in der Erzähltradition von Dumas schreiben. Das ist ihm in der Tat gelungen. Jean Michel Charliers Erzählungen sind Dumas‘ Musketieren näher als die meisten Comic-Adaptionen dieses Klassikers. Diese Adaptionen (Classics Illustrated, Helmut Nickels Serie etc.) mögen werkgetreue Adaptionen sein, teils sehr gute (Nickel); die Art und Weise hingegen, wie Charlier seine Figuren charakterisiert ist zwar weniger nah an Dumas‘ Plots, aber umso näher an dessen Erzählhaltung. Chaliers Musketiere sind die gleichen Raufbolde und Tunichtgute wie Dumas‘ Figuren. Im Kampf mögen sie die Besten und Mutigsten sein, im Frieden wissen sie aber nicht so recht was anzufangen mit ihrer Energie (vgl. CG-Aufsatz über Charlier). Wer kennt nicht die legendäre Einführung der Figur d’Artagnan, der sich am selben Tag zuerst mit Athos, eine Stunde später mit Porthos, noch eine Stunde …

Blueberry Collector’s Edition 1

Blueberry reitet wieder. Nachdem die erste Ausgabe der letzten Blueberry-Gesamtausgabe nun auch schon wieder 13 Jahre zurückliegt, ist es dringend Zeit geworden für eine Neuauflage. Glücklicherweise hat man sich für einen radikal anderen Look entschieden. Die neue Collector’s Edition unterscheidet sich so stark von der letzten Veröffentlichung von 2006, dass man schon fast von einem anderen Comic sprechen kann.

Die Comics von Jean-Michel Charlier – Teil 2: Totentanz

Im ersten Teil unseres Zweiteilers über die Comics von Jean-Michel Charlier wurden bereits so manche charakteristische Gemeinsamkeiten vorgestellt, die in der über vierzig Jahre währenden Karriere des Autors immer wieder auftraten. Teil 2 setzt diese Untersuchung fort. Zunächst wird der Schwerpunkt auf charakteristische Frauenfiguren gelenkt. Im abschließenden Kapitel mit dem programmatischen Titel „Totentanz“ geht es dann um nihilistische Tendenzen in Charliers Gesamtwerk. Sicher könnte man auch ein anderes Motto für Charliers Comics heranziehen, doch ist dies meines Erachtens schon ausreichend in der Reddition-Schwerpunktausgabe zu Charlier von 2003 geschehen. Mir geht es um das destruktive, latent menschenfeindliche, angesichts dessen, welche Verheerungen in Kauf genommen werden, fast lebensfeindliche Element, das in Charliers Werk immer wieder durchscheint.