Alle Artikel mit dem Schlagwort: Greg Rucka

Warum die Wahrheit eine Frau ist

In Zeiten, wo Fake News Hochkonjunktur haben, gibt es eine rebellische Comicfigur, die sich auch in politisch unsicheren Zeiten der Wahrheit verpflichtet fühlt. Gedanken zu Tom Kings Wonder Woman. Als bekannt wurde, dass Tom King die Wonder-Woman-Reihe im Rahmen der „Dawn-of-DC“-Initiative übernehmen würde, war die Skepsis groß. King hat sich vor allem einen Namen dadurch gemacht, den Superheldenmythos auf teils drastische, teils humorvolle Weise zu dekonstruieren, indem er die psychischen Belastungen der Heldenfiguren in den Vordergrund stellt und sie beispielsweise unter posttraumatischen Stresssymptomen leiden lässt. Das hat in der Vergangenheit bei Miniserien wie Mister Miracle (2017-2019) fantastisch funktioniert, drohte bei Events wie Heroes in Crisis (2018-2019) aber auch zu einer Art Masche zu werden. King schien sich thematisch festgefahren zu haben: Was von vielen als „erwachsene“ Superheldencomics gefeiert wurde, ließ andere angesichts all der zur Schau gestellten Verzweiflung die Augen verdrehen. Über seinen langjährigen Batman-Run (2016-2019) gehen die Meinungen dementsprechend bis heute stark auseinander. Was macht King also mit Wonder Woman? Tatsächlich bleibt uns die erneute „Dekonstruktion“ einer klassischen Heldenfigur diesmal erspart. Stattdessen nähert sich …

Black Magick 1 – Das Erwachen

Greg Rucka ist ein Vielschreiber, der oft hohe Qualität abliefert. Dabei hat er nicht nur Hunderte von Comics geschrieben, sondern auch Romane. So hat er seine Serie Queen & Country nicht nur als Comics zu den Lesern gebracht, sondern auch in Prosaform. Dabei tummelt sich Rucka nicht nur bei Mainstream-Verlagen wie DC und Marvel, sondern bringt gerne auch eigene „creator owned“-Stoffe bei Verlagen wie Oni Press oder Image unter. Ob es nun Spionagegeschichten wie Queen & Country, Dramen wie Stumptown, ungewöhnliche Handlungsorte wie die Arktis in Whiteout, schräge Charaktere mit Science-Fiction-Einschlag wie in Lazarus oder Superheldengeschichten wie in Gotham Central sind: Gemeinsam ist allen, dass sie einen starken Krimieinschlag haben. So ist es wenig überraschend, dass auch seine neue Serie Black Magick wieder vorrangig in diesem Genre zuhause ist. Da drohen dann durchaus Abnutzungserscheinungen und die Gefahr, sich zu wiederholen. Doch das vermeidet Rucka hier wunderbar – vor allem, indem er einen Genremix serviert, der Krimi mit Horror verbindet. Das ist zwar beileibe nicht neu, dennoch ermöglicht es neue Optionen für Handlung und Figuren. Rowan Black …