Alle Artikel mit dem Schlagwort: Chinabooks

Topcomics 2020 – Unsere Favoriten des letzten Jahres

Die Comicgate-Redaktion hat sich der jährlichen Tradition verpflichtet, zum Jahresende darüber nachzudenken, wem welche Comics am meisten zugesagt haben. Der Pandemie-Triathlon, bestehend aus Lockdown, Social Distancing und Maskenfetisch, hat diesem Jahr viel Zeit für abwechslungsreiche Leseerlebnisse gegeben – und Anlass für leicht-schiefe Metaphern mit Tagesaktualität. Fünf Comicgate-Autoren präsentieren ihre jeweils fünf liebsten Comics des Jahres 2020.

Der freie Vogel fliegt – Band 4-6

„Süßer Vogel Jugend“ denkt man oft verklärend, wenn man das Treiben junger Menschen beobachtet. Dabei gibt es wohl keine Lebenphase, die den Menschen vor ähnlich komplexe Aufgaben stellt, wie die Jugend. Der Gedanke, Schule wäre ein Safe Space, an dem die Kinder auf das Leben vorbereitet werden, ohne Konsequenzen fürchten zu müssen, ist wohl der größte Irrtum unserer Zeit. Als ob Mobbing, Leistungsdruck, Versagensängste und der tägliche Kampf ums Standing in der Klassenordnung keine existentiellen Nöte wären.

Die Klingen der Wächter 1-3

Der Outlaw und sein Kind reiten in Richtung des kleinen Wüstenstädtchens, in dem ein steckbrieflich gesuchter Mörder Unterschlupf gefunden hat. Am Stadttor hängen drei Verbrecher als Warnung, denn der kaiserliche Stadtverwalter regiert dieses Provinznest mit eiserner Faust und willkürlichen Regeln. Im Grunde ein Zustand der Anarchie, wie ihn Alan Moore beschrieben hat, als er einmal sagte: „Wenn von Anarchie die Rede ist, dann sagen die meisten Menschen, dass sie das für eine schlechte Idee halten, denn Anarchie bedeutet, dass die größte Gang die Macht an sich reißt. Aber genau so sehe ich unsere Gesellschaft. Wir leben in sehr unterentwickelten anarchistischen Umständen, in der die größte Gang am Steuer sitzt und uns erzählt, dass dies keine Anarchie sei.“