Alle Artikel in: Berichte & Interviews

Dem Dativ-Comicsalon-Tagebuch 2016, zweiter Tag

Alle zwei Jahre bildet der Comic-Salon Erlangen für vier Tage den Nabel der Comicwelt. Wir sind natürlich auch dort und präsentieren an unserem Stand die neueste Ausgabe des Comicgate-Printmagazins zum Thema „Text in Comics“. Von dem, was sonst so passiert, berichten wir in diesem Messetagebuch: Im täglichen Wechsel schreiben CG-Redakteure über den vergangenen Tag, aus ihrer persönlichen, subjektiven Sicht und ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Heute: Björn Wederhake über den zweiten Salon-Tag, Freitag, den 26. Mai (und hier geht es zu Tag 1, Tag 3 und Tag 4)

Wes Brot ich ess‘ – Der Max-und-Moritz-Preis 2016

Am Freitagabend fand die Max-und-Moritz-Gala im Erlanger Markgrafentheater statt, wie schon 2014 und 2102 moderiert von Hella von Sinnen und Christian Gasser. Der Ablauf der Preisverleihung hat sich über die Jahre gut eingespielt und folgt routiniert dem gewohnten Muster. Von Sinnen und Gasser harmonieren als Tandem sehr gut; erstere gibt die Rampensau (diesmal im gelb-schwarzen Charlie-Brown-Outfit), Gasser ist der keineswegs auf den Mund gefallene, aber eher geerdete Experte mit der geballten Comicfachkompetenz, der dann auch erzählen kann, wie er mal in Angoulême hinter Claire Bretécher an der Toilette anstehen durfte.

Erlangen-Tagebuch 2016, Tag 1

Alle zwei Jahre bildet der Comic-Salon Erlangen für vier Tage den Nabel der Comicwelt. Wir sind natürlich auch dort und präsentieren an unserem Stand die neueste Ausgabe des Comicgate-Printmagazins zum Thema „Text in Comics“. Von dem, was sonst so passiert, berichten wir in diesem Messetagebuch: Im täglichen Wechsel schreiben CG-Redakteure über den vergangenen Tag, aus ihrer persönlichen, subjektiven Sicht und ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Heute: Daniel Wüllner über den ersten Salon-Tag, Donnerstag, den 26. Mai (und hier geht es zu Tag 2, Tag 3 und Tag 4)

„Die Szene ist viel weiblicher geworden“: Interview mit Comic-Salon-Chef Bodo Birk

Wie bereits vor vier Jahren hat sich Marc-Oliver Frisch vor dem Comic-Salon mit Bodo Birk unterhalten, der das Festival im Auftrag der Stadt Erlangen organisiert. Zu den Gesprächsthemen gehören unter anderem ein in den diesjährigen Preisverleihungen von Angoulême, San Diego und Erlangen erkennbarer Kulturwandel; sexuelle Belästigung in der Comicbranche; Interessenkonflikte in der Max-und-Moritz-Jury; und die logistischen Herausforderungen, die sich für den Comic-Salon 2018 abzeichnen.

SuperQueeroes in Berlin

Wenn queere Comics bisher den Weg in ein deutsches Museum fanden, dann konnte man mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass Ralf Königs Arbeit in der Ausstellung thematisiert wurde. Das Schwule Museum* in Berlin hat nun mit „SuperQueeroes – Unsere LGBTI*-Comic-Held_innen“ die erste allgemeine Ausstellung zum Thema „queere Comics“ in einem deutschen Museum auf die Beine gestellt. Die international ausgerichtete Comicschau wartet mit einer sehenswerten Bandbreite auf, von der des Königs Werk natürlich ein verdienter Teil ist – jedoch nur einer von vielen.

„In einem zweiten Leben würde ich das Gleiche wieder machen“ – Interview mit Hansrudi Wäscher (2009)

Am 7. Januar 2016 ist im Alter von 87 Jahren Hansrudi Wäscher verstorben, der in den 1950er und 1960er Jahren als Zeichner von erfolgreichen Serien wie Sigurd, Akim oder Nick der Weltraumfahrer ein umfangreiches Werk schuf, das heute als Pionierleistung des deutschen Comics gilt. Sein Agent Hartmut Becker schreibt in seinem Nachruf: „Zeitweise zeichnet Wäscher bis zu vier wöchentlich erscheinende Comic-Hefte gleichzeitig und zusätzlich auch noch Titelbilder für nicht von ihm stammende Reihen, die der Verlag in Lizenz aus dem Ausland übernommen hat, sowie für die ständigen Neuauflagen seiner eigenen. Sammler werden später nachzählen, dass Wäscher allein für Lehning weit über 22.000 Comic-Seiten und fast 3.500 Titelbilder geschaffen hat. […] Hansrudi Wäscher war vor allem ein fulminanter, überbordender Erzähler, der sich in jedem Genre sofort zu Hause fühlte. In die Abenteuer seiner Helden zog er seine Leser förmlich hinein und ließ sie am Ende eines jeden Heftes mit geschickten Cliffhangern der Fortsetzung entgegenfiebern.“ Beim Comicfestival München im Jahr 2009 hatten Frauke Pfeiffer und Stefan Dinter die Gelegenheit zu einem Gespräch mit Hansrudi Wäscher, der dort den Peng!-Preis für sein Lebenswerk verliehen bekam. Das damals entstandene Interview wurde zunächst nur als Audio-Version im Zettgeist-Podcast (Folge …