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Währenddessen … (KW 40)

In der Kolumne „Währenddessen …“ zeigt die Comicgate-Redaktion, was sie sich diese Woche so zu Gemüte geführt hat.

Christian: Giorgos Lanthimos Film The Lobster ist ein toller Film, es hat aber ein bisschen gedauert, bis ich mit der spröden Erzählung warm geworden bin. Die Grundprämisse hat mich zwar von Anfang ziemlich gefesselt, aber dann kamen mir zu viele Wendungen. Geradliniger ist da sein Film Dogtooth von 2009. Darin geht es um eine Familie, deren Kinder komplett von der Außenwelt abgeschirmt werden und dadurch ihre eigene wirre, reichlich perverse Weltsicht entwickeln. Obwohl man sich teils an Inzestfälle der jüngeren Vergangenheit erinnert fühlt, die es in die Schlagzeilen schafften, sind inzestuöse Familienverhältnisse aber nicht das Thema des Films. Vielmehr geht es darum, wie sich die Kinder die Realität unter den gegebenen Umständen aneignen. Das kindische Verhalten der bereits erwachsenen Kinder der Familie hat etwas sehr Verstörendes: Einerseits ist deren Verhalten stark sexualisiert, andererseits hat diese Sexualität aber etwas kindlich Unschuldiges, was wiederum völlig deplatziert ist. Dogtooth ist ein ebenso skurriler, durchaus witziger, aber auch bitterer Film, der lange nachwirkt. Wie viele Familien dieser Art es wohl tatsächlich da draußen gibt? Giorgos Lanthimos ist ein ziemlich einfühlsamer Regisseur, der sich beängstigend perfekt in dysfunktionale Verhältnisse einfühlen kann. Wer die Nase voll hat vom öden Mainstreamkino dieser Tage, sollte unbedingt diesen Film riskieren:

Frauke: Vor wenigen Tagen erschien mit Cuphead ein visuell herausragendes Jump ’n‘ Run im Stil der klassischen amerikanischen Cartoons und Animationen der 1930er Jahre. Wer mit diesem Spielegenre was anfangen kann, wird es wohl lieben, denn neben der fantastischen Grafik und dem passenden Soundtrack ist es laut der bisher erschienenen Kritiken herausfordernd und dabei fair. Ich habe es selbst noch nicht gespielt, da mich Jump ’n‘ Runs nicht sooo ansprechen, aber wenn ich für eins eine Ausnahme in Erwägung ziehe, dann wahrscheinlich dieses hier. Erhältlich für PC und Xbox.

Frauke: Felix Mertikat (Steam Noir) stellt mit Tsukuyumi –Full Moon Down nach drei Jahren Vorarbeit sein erstes eigenes Crowdfunding-Projekt vor, in dessen Fantasy-Universum sowohl ein Strategie-Brettspiel als auch ein Comic angesiedelt sind. Die Kickstarter-Kampagne war schon nach vier Tagen mit 36.000 Euro erfolgreich finanziert (aktuell steht sie bei knapp über 51.000 Euro), aber natürlich gibt es weiterhin die Möglichkeit, sich daran zu beteiligen und so auch weitere Ziele freizuschalten. Ein Video, das auf Deutsch erklärt, wie das Spiel funktioniert, findet Ihr unter diesem Link; hier der Trailer zur Kampagne:

Was habt ihr diese Woche gekauft, gesehen, gelesen, gespielt? Postet eure Bilder, Geschichten und Links einfach in die Kommentare.

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