Währenddessen… (KW 12)
Christian hat sich Dredd-3D von 2012 angesehen. Hier ist seine Meinung.
Christian hat sich Dredd-3D von 2012 angesehen. Hier ist seine Meinung.
Es ist nicht weniger als eine Sensation, dass die Serie Miracleman im Jahr 2023 endlich fortgesetzt wird, 30 Jahre nachdem Neil Gaimans Storyline „The Silver Age“ nach der zweiten Episode ohne Vorwarnung eingestellt wurde.
Was bisher geschah: Nachdem ihnen der erste Teil von Halo Jones gut gefiel, haben Gerrit und Christian beschlossen, die Serie auch weiterhin zu begleiten.
Für die folgende Dialogrezension von Die Ballade von Halo Jones waren die Anfangsvoraussetzungen für unsere Rezensenten, Christian Muschweck und Gerrit Lungershausen, sehr unterschiedlich: Hochglanz & Farbe trifft auf SW und Holzpapier.
Die britische Comicserie Sláine und der amerikanische Indie-Comic Love and Rockets, beide aus den 80er Jahren, könnten unterschiedlicher nicht sein. Sláine ist – zumindest in seiner ursprünglichen Konzeption – kommerzielle, auf ihr jugendliches Publikum zugeschnittene „Sword and Sorcery“-Fantasy, Love and Rockets dagegen eine Independent-Reihe, bei der die Künstler zuallererst ihre persönliche Vision verfolgen und Wege abseits des Mainstreams gehen. Und doch gibt es eine verblüffende Parallele: Beide Reihen waren in ihren Anfängen alles andere als durchgeplant, vielmehr wurde zunächst munter drauflos erzählt, die erzählerischen Höhepunkte fanden in beiden Reihen erst nach mehreren Jahren Laufzeit statt. Was allemal besser ist, als nach einer spektakulären Exposition nicht zu wissen, was man eigentlich erzählen will.
1917, Westfront. Der Krieg ist festgefahren und die Soldaten desillusioniert. Ein britischer MG-Schütze schießt, ohne dabei etwas treffen zu wollen, in die Luft. Es klingt wie ein Marsch, „Om Tiddy Pom Pom“, was einen deutschen MG-Schützen anspornt, im selben Rhythmus aus seinem Gewehr eine Salve mit einem rhythmischen „Pom Pom“ nachzuschieben. Es handelt sich hier um nicht weniger als einen subversiven Akt im Ersten Weltkrieg. Trotzig versucht man, wenigstens mit den MGs noch eine Kontaktform jenseits des gegenseitigen Tötens, und sei es nur, um sich zu versichern, dass die feindlichen Soldaten eben doch auch Menschen sind, auch wenn die Heeresleitung etwas anderes behauptet und das gemeinsame Musizieren mit Waffen als Verbrüderung mit dem Feind selbstverständlich der Todesstrafe würdig ist.