Fürst der Füchse

Comics spielen kaum eine Rolle: Bodo V. Hechelhammers kritische Biografie über den einflussreichsten deutschen Comicverleger ist mutig und aufschlussreich und macht schlechte Laune, geht aber am Thema vorbei.
Comics spielen kaum eine Rolle: Bodo V. Hechelhammers kritische Biografie über den einflussreichsten deutschen Comicverleger ist mutig und aufschlussreich und macht schlechte Laune, geht aber am Thema vorbei.
War der Hype zu groß oder gerade angemessen? Gerrit Lungershausen und Christian Muschweck haben sich mit Reinhard Kleists David-Bowie-Comic Starman auseinandergesetzt, der Ende letzten Jahres ziemlich groß als Prestige-Hardcover bei Carlsen Comics erschienen ist.
Der Klappentext sagt Joyce, der Titel brüllt Goethe, der Inhalt schreit nach Wallraff, aber der Comic flüstert: Delisle. In Lehrjahre beschreibt der kanadische Zeichner Guy Delisle seine jugendlichen Arbeitserfahrungen in einer Papierfabrik.
„Mr Hitchcock, wie haben Sie das gemacht?“ ist wohl der unvermeidlichste Satz, wenn man sich mit Hitchcock beschäftigt. François Truffaut stellte diese Frage in den 1960er Jahren mehrmals seinem Idol und machte ein ganzes Buch daraus. Jenes „Interview, das François Truffaut in seiner devoten ‚Herr Lehrer, ich weiß was‘-Attitüde mit dem Regiesseur geführt hat“, schreibt der Filmkritiker Ulrich von Berg überzogen boshaft, aber nicht völlig verkehrt, im Hitchcock gewidmeten Bertz-Filmbuch von 1999. Einerseits sollte man von Berg auf den Mond schießen, da er seine Hitchcock-Häme gerade über Torn Curtain (dt. Titel Zerrissener Vorhang) ausgießt, einen Film, den ich trotz seiner offensichtlichen Defizite liebe. Auf der anderen Seite aber liegt von Berg goldrichtig: Man kann die Verehrung von Hitchcock guten Gewissens ablehnen.
Das Jubiläumsjahr BTHVN2020 hätte kaum imposanter ins Wasser fallen können. Freunde der klassischen Musik finden etwas Abhilfe in der Comic-Biografie Goldjunge von Mikael Ross: Da-da-da-daaaa!
Lebenslinien versammelt 30 Kurzporträts von Menschen außerhalb der öffentlichen Wahrnehmung: keine Stars, keine Held*innen, keine Expert*innen, keine Opfer. Ganz normale Menschen, die über Grenzen gegangen sind.