Ducks – Zwei Jahre in den Ölsanden

Ducks hat gute Chancen, hierzulande als einer der Comics des Jahres gewählt zu werden. Ein guter Grund, sich den Erfolg dieses Jahres noch einmal genauer anzusehen. Um Enten geht es aber nicht. Oder kaum.
Ducks hat gute Chancen, hierzulande als einer der Comics des Jahres gewählt zu werden. Ein guter Grund, sich den Erfolg dieses Jahres noch einmal genauer anzusehen. Um Enten geht es aber nicht. Oder kaum.
Zunächst mal war da die pure Einschüchterung angesichts Paulina Stulins 600-Seiten-Variante ihres kleinen Indie-Bravourstücks The Right Here Right Now Thing von 2014 – und der Zweifel. Würde das ichbezogene Erzählprinzip über die ganze Strecke tragen?
Nate Powell kämpft gegen das Böse, aber hat er eine Chance? Hat er die richtigen Waffen gewählt? Save it for later heißt das Schwert, das Powell gegen Trump & Co. mit sich führt.
Der Klappentext sagt Joyce, der Titel brüllt Goethe, der Inhalt schreit nach Wallraff, aber der Comic flüstert: Delisle. In Lehrjahre beschreibt der kanadische Zeichner Guy Delisle seine jugendlichen Arbeitserfahrungen in einer Papierfabrik.
Ein Kind stirbt, und seine Mutter trauert. Diese Geschichte erzählt die bisher als Kinderbuchillustratorin hervorgetretene Melanie Garanin in weitgehend weißen Bildern voller filigraner Tuschezeichnungen und bunter Tupfer und Wolken aus Aquarellfarbe.
Rufus Himmelstoß – fortan „der coole Hund“ genannt – weiß, wie man die Menschen einwickelt. Tagsüber beglückt er einsame Hausfrauen als Vertreter einer Markisenfirma, abends vermehrt er sein Geld beim Poker und prahlt mit seinen Affären. Um skrupellose Summen wird da gezockt. Mit einem Full House will der coole Hund seinem Spezl mal eben 3000 DM aus der Tasche leiern, der aber hat vier Damen, worauf dem coolen Hund das Gesicht runterfällt. Zahlen? Kann er nicht. Anschnorren muss er seinen Kumpel und um Zahlungsaufschub betteln. Das ist aber gar nicht cool.