Der Wolf
Kein Wal, kein Hai, kein Marlin – in Rochettes aktuellem Comic geht es um ein Mann-gegen-Mann, sorry: Mann-gegen-Wolf, in der alpinen Wildnis Südostfrankreichs.
Kein Wal, kein Hai, kein Marlin – in Rochettes aktuellem Comic geht es um ein Mann-gegen-Mann, sorry: Mann-gegen-Wolf, in der alpinen Wildnis Südostfrankreichs.
Dass die Welt im Jahr 1980 eine gänzlich andere war als die jetzige, wird einem schnell bewusst, wenn man sich vergegenwärtigt, dass der Abstand zum Kriegsjahr 1940 ebenso weit entfernt davon ist wie der Abstand zum aktuellen Jahr 2020. Ich erinnere mich daran, wie ich 1980 als kleiner Siebenjähriger im Schwabacher Supermarkt fasziniert die Super-8-Box des Films Nackt unter Kannibalen betrachtete und mir im Kopfkino ausmalte, was man in dem Film wohl so sehen könnte. Die Welt der Erwachsenen kam mir damals unheimlich vor. (Bekannt ist Nackt unter Kannibalen auch unter dem Titel Black Emanuelle. Regisseur ist der berüchtigte Joe D‘Amato).
Raowl ist ein hilfsbereites Monster mit dem Temperament eines Berserkers, das in einem Märchenreich voller Getier, Gewalt und Zuckerwattekarotten auf die Liebe einer Prinzessin hofft. Raowl ist gut darin, Prinzessinnen zu retten und ihre Verfolger zu Klump zu hauen, doch gibt es irgendwo auch eine Prinzessin, die ihn annimmt, so ungeschlacht, wie er ist? Oder hätte sein verhasstes Alter Ego Herbert bessere Chancen, ein dümmlicher und hochnäsiger Prinz, in den sich Raowl verwandelt, wenn er niest? Auf der Suche nach Antworten prügelt sich Raowl im vorliegenden ersten Band einer geplanten Albumserie u.a. mit Drachen, Nixen und höflichen Kannibalen herum.
Im Brüsseler Justizpalast werden Wandhieroglyphen entdeckt. Ihre Untersuchung in Anwesenheit von Professor Mortimer entfesselt eine mysteriöse Strahlungsenergie, die u.a. alle Elektrizität im Umkreis ausschaltet. Brüssel wird evakuiert und eingezäunt. Jahre später bittet der gealterte Geheimdienstoffizier Blake seinen früheren Partner Mortimer darum, Brüssel und die mysteriöse Strahlung zu erforschen, bevor das internationale Militär die Stadt aus Sicherheitsgründen in die Luft jagt (auch wenn das vermutlich fürchterliche Kettenreaktionen auslösen wird). Daraufhin erkundet Mortimer mit großen Augen eine veränderte Stadt, überwuchert und überflutet, in der riesige Seeschlangen schwimmen und eigenartige Pflanzen wachsen, und in der Zurückgelassene, Aussteiger und Flüchtlinge neue Technologien ohne Elektrizität und neue Möglichkeiten des luziden Träumens ausprobieren. Vielleicht steckt in Mortimers wiederkehrenden Alpträumen von Pyramiden und Katzengöttinnen ja die Lösung, wie Brüssel gerettet werden kann (und vielleicht sogar die Welt)?
Scheiterte Kevin Costner in seinem Kino-Epos The Postman (1997) noch daran, ausgerechnet den Briefträger zum strahlenden Heros der Postapokalypse zu stilisieren, gelingt Simon Roussin mit Xibalba nun eine liebevolle Hommage an die südamerikanische Luftpostgeschichte.
Homers antike Verserzählung von Odysseus aus dem 8. Jh. v. Chr. ist der Ahnvater aller Reise- und Heimkehrerzählungen. Emmanuel Lepage und Sophie Michel haben mit ihrem Comic Die Fahrten des Odysseus eine Reise durch wilde Gewässer gewagt.