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Währenddessen… (KW 20)

Niklas mit einem Nachruf auf Kentaro Miura und seine Serie Berserk.

Mach‘s gut, Guts. Copyright by Hakusensha, Inc. , Panini Comics, Dark Horse Comics.

Niklas: Am Donnerstag erfuhr ich, dass der Mangaka Kentaro Miura am sechsten Mai verstarb.

Seit 1989 hatte er an seinem Magnum Opus, den Dark-Fantasy-Manga Berserk gearbeitet. Berserk ist die Geschichte des Schwertkämpfers Guts, der sich mit einem gewaltigen Zweihänder durch eine korrupte Welt metzelt. Es ist eine Geschichte voller Gewalt, Waffengewalt, verbaler Gewalt und sexualisierter Gewalt. Es ist außerdem eine Welt voller Monster, hässlicher, großer und verstörender Monster, die den Menschen ohne Mühe zerreißen und zerreißen. Die größten Bestien bleiben aber die Menschen. Wir sind die unangefochtenen Meister darin, uns gegenseitig das Leben zur Hölle zu machen.

Für mich bleibt Berserk jedoch eine Geschichte über Menschlichkeit und Hoffnung. Bei all der Gewalt gibt es doch auch zarte und freundschaftliche Momente, die Guts mit anderen Leuten erlebt. Gerade in der zweiten Hälfte der Geschichte, wenn Guts immer mehr Gefährten gewinnt, nehmen die freundlicheren Aspekte des menschlichen Zusammenlebens immer mehr zu, während die Monster immer größer werden und die Apokalypse fast vor der Tür steht. Wie das Ganze ausgeht, werde ich nie erfahren, da Miura verstarb, als Berserks letztes Drittel begann.

Aber dafür gibt es die legendäre Conviction– Arc, in der Guts gegen meinen liebsten Antagonisten antritt, den Inquisitor Mozgus. Dieser Charakter repräsentiert alles, was an Berserk gut ist. Einerseits ist er ein Fanatiker, der sich mit übertriebener Gewalt durchsetzt und dabei das Gesicht zu bizarren Grimassen verzieht, andererseits ist er auf seine Art auch gütig. Er gibt er einer jungen Ritterin weise Ratschläge und er adoptierte eine Gruppe von Menschen mit Behinderung, die sonst verbannt oder gequält worden wären. Sicher, er bildet sie zu Folterknechten aus, aber doch in dem Glauben, auf diese Weise Gutes zu tun. Er ist monströs und menschlich zugleich. Komplex eben, wie die meisten Charaktere in Berserk.

Berserk ist mehr als nur Gewalt und Monster. Zwar muss man sich dafür durch die ersten zwei Bände quälen, die genau nur das beinhalten, aber ab dem dritten geht es richtig los. Dann wird man diese Welt nicht mehr vergessen. Ich möchte aber auch betonen, dass es wirklich eine Serie für Erwachsene ist. Alles wird explizit gezeigt, auch hervorquellende Eingeweide und die Vergewaltigungen sind gerade am Anfang so sexualisiert gezeichnet, dass sie Teil eines Hentais sein könnten. Aber die Serie wird besser, so wie es auch Guts im Laufe der Jahre immer besser geht.

Vielen Dank, Mirua-san.

Berserk wurde zweimal Mal als Anime adaptiert.

Hier die Version von 1997: https://www.youtube.com/watch?v=dVPzv9qwKl0&ab_channel=animelab

Und der Anime von 2016: https://www.youtube.com/watch?v=QcT9N-0xDEg&ab_channel=AnimeTrailers

Die Kollegen Wederhake und Frisch haben vor einigen Jahren den ersten Sammelband der Max-Reihe von Panini auseinandergenommen:
http://archiv.comicgate.de/2gegen1/2gegen1-berserk-vs-prison-pit.html .

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