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Links der Woche 42/16: Gib mir Schlumpfnamen!

Diese Woche u.a. mit Schlumpfnamen, Crowdfunding für einen Laden in Hamburg, Preisträgern aus Frankfurt und Kritik an einem sexistischen Comiccover.

STEVE DILLON (1962 – 2016)
comic.de, Bernd Kronsbein
Am Samstag Nachmittag schrieb Comiczeichner Glyn Dillon (Das Nao in Brown) folgenden Tweet:

Sein Bruder Steve Dillon wurde nur 54 Jahre alt, er arbeitete seit den 1980er Jahren als Comiczeichner. Am bekanntesten wurde er durch seine Kollaborationen mit Autor Garth Ennis: zunächst bei Hellblazer, später beim Punisher, vor allem aber bei ihrer gemeinsamen Vertigo-Serie Preacher, für die Dillon alle 60 Hefte gezeichnet hat.

Helft, Strips & Stories zu erhalten
Startnext, Strips & Stories
Die auf Graphic Novels spezialisierte Hamburger Comichandlung „Strips & Stories“ plant einen Umzug. An einem neuen Standort, für den bereits ein Vorvertrag unterschrieben ist, erhoffen sich die Betreiber vor allem mehr Laufkundschaft und insgesamt bessere Chancen, den Laden weiter erhalten zu können. Für die Kosten des Umzugs bitten sie die Crowd um Mithilfe und versuchen eine Summe von 8.000 Euro einzusammeln. Wer sich beteiligt, kann aus einem breiten Angebot von Dankeschöns wählen, darunter viele Drucke und Originale namhafter Comickünstler.

SPIEL 2016 – Aftermath
Leanders feine Linie, Leander Aurel Taubner
Vergangenes Wochenende fand wieder die große Essener Messe SPIEL statt, immer noch mit der integrierten Veranstaltung „ComicAction“. Diese hat längst viel von der Strahl- und Anziehungskraft verloren, die sie in ihren Anfangsjahren hatte, aber gerade die Zeichnerallee mit einem bunten Mix aus vielen kleinen Tischen voller aktiver ZeichnerInnen blieb für viele jedes Jahr ein wichtiger und lohnender Bestandteil der Messe. Nachdem der Veranstalter aber die Standgebühren für die Zeichnerallee in diesem Jahr deutlich anhob, blieben der SPIEL in diesem Jahr viele Teilnehmer fern. Leander Taubner war trotzdem da und berichtet von seinen Erfahrungen bei der „Zeichnerallee light“.

Die hohe Kunst der Nebenhandlungherge
Süddeutsche Zeitung, Joseph Hanimann
In Paris wird George Remi alias Hergé zur Zeit mit einer großen Ausstellung im Grand Palais geehrt. Die Süddeutsche war dort und bespricht die Ausstellung, die noch bis zum 15. Januar 2017 läuft. Noch mehr Hergé gibt es übrigens in der letzte Woche ausgestrahlten Arte-Doku Hergé: Mit Tim & Struppi auf Abenteuer, die aber nur noch wenige Stunden in der Mediathek verfügbar ist.

Preisträger 2016 – Sachbuch
Deutscher Jugendliteraturpreis
Auf der Frankfurter Buchmesse wurde der renommierte Jugendliteraturpreis vergeben, für den mit Reinhard Kleists Traum von Olympia, Jillian und Mariko Tamakis Sommer am See und Kristina Gehrmanns Im Eisland in diesem Jahr gleich drei Comics nominiert waren. Letzterer, ein dreibändiger Comic, der von John Franklins Polarexpedition 1845 erzählt, gewann den Preis in der Kategorie Sachbuch. Die Jury lobt u.a. „die ausgeprägte Mimik der Figuren, die einen tiefen Einblick in das Seelenleben der Besatzungsmitglieder ermöglicht“. Der vom Bundesfamilienministerium geförderte Preis ist mit 10.000 Euro dotiert.

Deutscher Cartoonpreis 2016 – Die Gewinner stehen fest!
Carlsen Blog
Ebenfalls auf der Buchmesse wurde wieder der Deutsche Cartoonpreis vergeben, in diesem Jahr erstmals mit insgesamt 6.000 Euro dotiert. Der erste Preis ging an Leonard Riegel, der u.a. für die Titanic arbeitet.

„Leckerschlumpf bitte nicht mehr verwenden!“
The St. George Herald, Monty Arnold
Ein hübsches Fundstück hat Monty Arnold ausgegraben: Eine Namensliste der Schlümpfe, erstellt von Übersetzer Marcel Le Comte. Um einen Wildwuchs uneinheitlicher Übersetzungen zu vermeiden, sollte damit verbindlich festgelegt werden, wie z.B. der „Schtroumpf Maladroit“ auf Deutsch heißen soll.

The Greatest Graphic Novels of All Time
Thrillist, Sean T. Collins
Die „Spitze des Eisbergs“ will Comicjournalist Sean T. Collins mit seiner 33 Titel umfassenden Bestenliste benennen, die er ganz unbescheiden „The Greatest Graphic Novels of All Time“ nennt. Natürlich sind in dieser Liste kanonische Klassiker wie Art Spiegelmans Maus oder Chris Wares Jimmy Corrigan vertreten, sie hat aber auch einige Überraschungen zu bieten, wie z.B. Fourth World von Jack Kirby, Sailor Moon von Naoko Takeuchi sowie etliche wenig bekannte Independent-Perlen.

Dear Marvel: Stop Sexualizing Female Teenage Characters Like Riri Williams. Love, Everyone
The Mary Sue, Teresa Jusino
Letzte Woche zeigte Marvel Comics im Netz ein Variantcover von J. Scott Campbell, der als Schöpfer der Serie Danger Girl vor allem für seine „sexy Frauen“ bekannt ist, stets ausgestattet mit Wespentaille und großer Oberweite. Sowas hat schon seine Berechtigung, wird aber fragwürdig, wenn die neue Titelheldin der Marvel-Serie Invincible Iron Man, um die es hier geht, ein 15-jähriges schwarzes Mädchen ist. Entsprechend groß war die Kritik in den sozialen Netzwerken, woraus sich dann auch der Hashtag #TeensThatLookLikeTeens entwickelte, unter dem positive Beispiele gesammelt wurden. Beim Verlag scheinen die Beschwerden angekommen zu sein, am Freitag wurde das Cover offiziell zurückgezogen.

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