Aktuelles
Schreibe einen Kommentar

Links der Woche 10/16: Lachen Lustig

Diese Woche haben wir unter anderem erfahren, wie Historiker Comics lesen, wie Übersetzer Manga ins Englische übertragen, wie Deadpool den Actionfilm verändern könnte, und wie der US-Präsident dazu kommt, ein Vortwort für einen Comicband zu schreiben.

Wie ein arabischer Comic-Künstler gegen Islamismus anzeichnet
bento, Florian Guckelsberger
Ein weiterer Artikel über Suleiman Bakhit, der auch schon von der Zeit, von WIRED und anderen vorgestellt wurde: Der jordanische Künstler entwirft Superhelden für arabische Kinder und Jugendliche, die ihnen als bessere Vorbilder und Idole dienen sollen als radikale Islamisten. Wie so oft gilt auch bei diesem Artikel: Lieber nicht die Kommentare lesen.

Geschichte in Bildern – Barbara Yelins „Irmina“ und Geschichtsschreibung im Comic
Visual History, Mathis Eckelmann
„Visual History“ ist ein Forschungsprojekt, das sich damit befasst, wie Bilder Auskunft über die Geschichte geben. Auf dessen Website findet man diesen ausführlichen Text, der am Beispiel von Barbara Yelins Comic Irmina „im Sinne einer historisch fundierten Bildkunde das Verhältnis von Historizität und Nacherzählung, wie es im Comic zutage tritt, betrachten und herausarbeiten möchte, welche Potenziale, aber auch Probleme dem Medium innewohnen.“

Deadpool und sein Einfluss auf kommende Blockbuster
Moviepilot, Rajko Burchardt
Interessante Gedanken zum Kassenerfolg der Deadpool-Verfilmung, die in den USA mit dem R-Rating versehen wurde: „Paradoxerweise schlägt der Film Kapital aus einer Distanz zu jenem Superhelden-Mainstream, dem er selbst angehört: Seine Verkaufsargumente sind eine in sonstigen Comic-Blockbustern undenkbare Brutalität sowie die in den USA automatisch höhere Freigaben provozierende Vulgärsprache.“ Rajko Burchardt prognostiziert, das dieser Erfolg durchaus Einfluss auf kommende Comicverfilmungen und Actionfilme haben könnte, ähnlich wie der Film Hangover für einen Boom von derberen Komödien mit höherer Altersfreigabe sorgte.

© Lizz Lunney

A History of German Comics with Lizz Lunney
Off Life, Lizz Lunney 🇬🇧
Aufgemerkt, Eckart Sackmann! Die in Berlin lebende englische Comiczeichnerin Lizz Lunney erklärt uns hier mal, wie das wirklich war mit der deutschen Comicgeschichte. Die begann nämlich in den Goldenen Zwanzigern mit dem legendären Lachen Lustig, ehe Comics im Zweiten Weltkrieg erst verboten und danach hinter einer eigens gebauten Mauer verborgen wurden.

Confessions of a Manga Translator
The Comics Journal, Zack Davisson 🇬🇧
Ein Manga-Übersetzer erzählt von seiner Arbeit: Ein sehr interessanter Blick hinter die Kulissen von Zack Davisson, der vor allem Werke von Satoshi Kon und dem kürzlich verstorbenen Shigeru Mizuki übersetzt. Jede Übersetzung ist eine mehr oder weniger freie Interpretation des Originals, und für Manga, die in westliche Sprachen übersetzt werden, gilt das wohl noch mehr. Davisson jedenfalls behauptet: „When you read the words in a comic—the actual words, mind you—you’re reading me, at least 95% of the time.“ Anders als oben sind bei diesem Artikel auch die Kommentare interessant.

Paul Ryan, Artist For The Fantastic Four And The Phantom, Has Died Aged 66
Bleeding Cool, Rich Johnston 🇬🇧
Im Alter von 66 Jahren verstarb am 7. März der amerikanische Comiczeichner Paul Ryan. Den Großteil seines Werks schuf er in den 1980er und 1990er Jahren für DC und Marvel Comics (u.a. ein langer Fantastic Four-Run mit Tom DeFalco). In den letzten zehn Jahren, bis zu seinem Tod, arbeitete er am täglichen Zeitungsstrip The Phantom.

Obama Pays Tribute to Charlie Brown, Snoopy and the ‘Peanuts’ Gang
The New York Times, George Gene Gustines 🇬🇧
Ein schöner Coup ist dem Verlag Fantagraphics für den 25. und letzten Band seiner Peanuts-Gesamtausgabe (die deutsche Version erscheint bei Carlsen) gelungen: Jede Ausgabe enthält ein Vorwort eines prominenten Zeitgenossen (z.B. Jonathan Franzen, Matt Groening, John Waters oder Billie Jean King) – fürs Finale, das im Mai erscheint, hat man nun keinen geringeren als Präsident Barack Obama gewonnen. Im NYT-Artikel erklärt Verleger Gary Groth, wie es zu diesem Vorwort kam und wie die Peanuts-Edition seinen kleinen Verlag finanziell sanierte.

Schreibe einen Kommentar

Mit dem Abschicken dieses Formulars erklärst du dich mit unserer Datenschutzerklärung einverstanden.