Understanding the Punisher 2: Der Wutbürger

Im zweiten Teil unseres Essays über den Punisher geht es unter anderem darum, weshalb Garth Ennis‘ Version für Subversive, Verschwörungstheoretiker und Querdenker besonders interessant ist.
Im zweiten Teil unseres Essays über den Punisher geht es unter anderem darum, weshalb Garth Ennis‘ Version für Subversive, Verschwörungstheoretiker und Querdenker besonders interessant ist.
Richtig weg war der Punisher wohl nie – zwischendurch hatte man aber den Eindruck (auch die Hoffnung), die Figur hätte sich überlebt. So zum Beispiel gerade im Jahr 2022: Es wird einem unwohl bei dem Gedanken, dass es Polizisten gibt, die sich mit dem Punisher-Skull schmücken, steht der Skull doch als Symbol für Selbstjustiz und den Zusammenbruch von Recht und Ordnung. Kein gutes Symbol für Polizisten, denn das Tragen des Skulls erhält dadurch den Charakter des Tragens verfassungsfeindlicher Symbole. Es wundert wenig, dass auch Rechtsextreme den Skull für sich entdeckt haben, die Sichtungen während der Erstürmung des Kapitols 2021 sind da aufschlussreich.
Wenn es dieser Tage einen Autor gibt, der prädestiniert dafür scheint, Conan-Comics zu schreiben, dann ist das Jason Aaron. Schon in seinem Debut-Comic The Other Side hat er sein Interesse an Kriegsstoffen offenbart, danach, in seiner Noir-Serie Scalped war die Grenze zwischen Zivilisation und Barbarei stets nur so dünn wie ein Skalp ohne Haare.
Die Welt, 1600 Jahre nach Adam und Evas Vertreibung aus dem Paradies, ist ein trostloser, öder Ort geworden. Die Menschheit hat es sich mit Gott verscherzt, überall herrscht Raub, Mord, Vergewaltigung und Inzucht. Es ist die Zeit, in der Noah seine Arche baut, um einen Neuanfang zu starten. Doch Noah spielt in diesem Stück nur die zweite Geige. Autor Jason Aaron interessiert sich vor allem für Cain, den ersten Mörder, der nach dem Mord an Abel unter Gottes besonderem Schutz steht. Gott hat ihn mit dem Kainsmal versehen, das ihn vor Rache und Gewalt jeglicher Art bewahren sollte. Jason Aaron deutet die bekannte Geschichte um das Kainsmal so um, dass Cain fortan dazu verdonnert ist, ewig auf der Welt zu wandeln, um Zeuge deren Verfalls sein zu müssen. In einer Welt, die so grausam ist, dass bereits die Babys Narben und Wunden haben, ist er als einziger auf ewig unversehrt und narbenlos.
In der Kolumne „Währenddessen …“ zeigt die Comicgate-Redaktion, was sie sich diese Woche so zu Gemüte geführt hat.
In der Kolumne „Währenddessen …“ zeigt die Comicgate-Redaktion, was sie sich diese Woche so zu Gemüte geführt hat.