Alle Artikel mit dem Schlagwort: Giorgio Cavazzano

Währenddessen… (KW 43)

Christian: Jedes Jahr im Herbst wende ich mich vermehrt den Lustigen Taschenbüchern zu. Ob das daran liegt, dass im Winter die Geschichten besser werden, kann ich nicht mit letzter Gewissheit sagen, aber LTB 602 vom September war auf jeden Fall außerordentlich interessant. Die darin enthaltene Langgeschichte mit einer neuen Legende des ersten Phantomias lohnt sich. Es gibt ja inzwischen eine unüberschaubare Menge von innovativen Konzepten für traditionelle Disney-Figuren aus dem italienischen Disney-Studio – eigentlich sind sie immer einen zweiten Blick wert. Die Legenden des ersten Phantomias erkennt man sehr schnell an der in Sepia gehaltenen Kolorierung. Das strenge grafische Konzept überzeugt einerseits in seiner stilistischen Geschlossenheit, lässt aber wenig Platz für grafische Virtuosität zu, hier müssen die Stories überzeugen, was sie, mal mehr, mal weniger, tun. Immerhin, das Konzept des ersten Phantomias bleibt interessant und birgt erzählerisches Potenzial. Der vorliegende Mehrteiler um eine Zeitreise, in der es Phantomias und seine Gegenspielerin Lady Safran in das Entenhausen der Gegenwart verschlägt, zählt mit viel Witz zu den Höhepunkten der Reihe und zelebriert ausgiebig den Kulturschock zwischen Vergangenheit …

Drei Tage auf dem Comicfestival München 2019

In alter Comicgate-Tradition möchte ich hier einige subjektive Eindrücke des Comicfestivals 2019 schildern. Natürlich ist mir klar, dass ich viele Highlights und Panels nicht erlebt habe, denn weder habe ich den Zeichenkurs bei Katja Klengel mitgemacht noch eine Führung durch die Ausstellung zu „80 Jahre Batman“ mit Eduardo Risso. Auch Gudrun Penndorf habe ich nicht erlebt, nicht mal Giorgio Cavazzano bei seinem Künstlergespräch, obwohl er schon lange zu meinen liebsten Disney-Künstlern zählt. Der Andrang am Signierstand war bei ihm übrigens sehr groß. Ganz anders als vor einigen Jahren, als Cavazzano für Panini seinen Spiderman signierte, wo ihm keineswegs der Stand eingerannt wurde, kauften alle wie wild die luxuriöse Prachtausgabe seines Micky Maltese. Sicherlich eine seiner besten Disney-Adaptionen und sehr respektvoll gegenüber dem Originalmaterial, aber das Überformat ist schon Wahnsinn für einen Comic, der für das Taschenbuchformat konzipiert wurde.