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Silence 1+2 – Sci-Fi/Horror

Silence ist eine queere Comic-Anthologie mit Arbeiten von Künstler*innen aus Berlin, Großbritannien und den Niederlanden. Das Buch kann von zwei Seiten gelesen werden. Je nach Temperament kann man sich zuerst den Inhalten mit Sci-Fi-Thematik oder den Horrorstories zuwenden.

Alle Abbildungen © MOOM Comics

Christian: Ich beginne meine Lektüre mit dem Sci-Fi-Teil, der Geschichten von Isago Fukuda, Audrey Lefebvre und Nikolai Solowjow enthält. Mir fällt dabei zunächst auf, dass die drei Stories zwar auf gesprochene Dialoge völlig verzichten, Kenntnisse des Englischen aber für das Verständnis durchaus wichtig sind. So spielen in Story 1, „Adapters“ von Isago Fukuda, Bildschirme eine wichtige Rolle, um Informationen zu vermitteln. Auch wenn diese kryptisch bleiben, halte ich Begriffe wie „Resources“, „Sharing“, „Emergency“, „Supercritical“ , „Adaptive“ schon für sehr wichtig, um überhaupt ansatzweise zu verstehen, um was es in dieser Geschichte überhaupt geht. Und schon der Titel „Adapters“ ist natürlich wichtig, vermutlich sogar das umkreiste A. Ist das ein Anarchie-A? Oder kann man das A auch als O lesen – „Adopters“? Vermutlich beides und noch mehr.  Im Teasertext auf der Webseite des Verlags heißt es, die Anthologie „Silence“ überwinde Sprachbarrieren. Englisch ist als lingua franca des 21. Jahrhunderts aber auf jeden Fall vorausgesetzt und es schadet auch nicht, sich mit modernen kulturellen Codes auszukennen. Niederschwellig ist das alles nicht – was nicht bedeutet, dass es nicht ein hochspannendes Stilexperiment bleibt, ohne Worte teils gar nicht so einfach zu deutende Inhalte transportieren zu wollen.

„Adapters“ von Isako Fukuda.

Gerrit: Ich versuche mich mal an einer Zusammenfassung von „Adapters“, und das ist gar nicht so leicht: Stumme Comics scheinen mir noch voraussetzungsreicher zu sein als Text-Bild-Geschichten. Wir folgen einem namenmlosen Vollbartträger und dessen Hund durch eine postapokalyptische Welt, in deren Trümmern er nach Nahrung, Energie und Gefährten sucht, um zu überleben. Auf einer Straße findet er einen verletzten Mann, den er mit den bisher unbekannten Energien seiner Hände überraschenderweise heilen kann. Zwölf Panels später angeln sie gemeinsam – eine Liebesgeschichte. Nun folgt eine Passage mit abgerundeten Panels, offenbar eine Rückblickerzählung, die durch ein veraltetes Straßenplakat hervorgerufen wird. Dort wird Sakuradite beworben, ein Mineral, das unglaublich viel Energie verspricht, stattdessen aber, so erfahren wir über einen solchen Bildschirm, wie du sie erwähnt hast, dass es dadurch zu einer globalen Kettenreaktion gekommen sei. Diese habe wohl den Planeten ruiniert, nur 11% der Menschheit haben überlebt und sind seither seltsam energetisch. Das Paar besucht gemeinsam das Haus, das (womöglich) der Braunbärtige zuvor mit seiner Familie bewohnte und betrachten dann den Sonnenuntergang. Ende.

Christian: Mit dieser Handlungszusammenfassung hast du das Wesentliche der Geschichte zum Glück nur sehr unzulänglich verraten. Die Handlung ist gegenüber der Interpretation eher nachrangig. Das Wesentliche scheint mir doch, dass hier zwei queere Typen im Angesicht der Apokalypse ihr kleines Paradies finden. Oder mehr noch, dass sie ihre Resilienz daraus ziehen, dass sie Queerness ausleben können. Ich muss zugeben, das ist etwas vage erzählt. Ich kenne aber nicht wenige Verfasser ähnlicher Geschichten, Grant Morrison zum Beispiel, die felsenfest behaupten würden: Hier gibt es nichts zu verstehen. Die Bilder sind der Klartext, man muss sich in das, was zu sehen ist, fallen und davon überwältigen lassen. Mir ist es ein bisschen viel wish fulfillment, aber als Opener einer Sammlung von Stories kann ich das gerne mal so stehen lassen. Einige gelungene Impressionen bleiben in Erinnerung.

Gerrit: Ich habe nicht verstanden, was es mit dieser Energie auf sich hat, d.h. wie verhält sich diese „Superheldenkraft“ nun eigentlich zu der Homosexualität der beiden, ist sie Ursache ihrer Freiheit oder braucht es das Science-Fiction-Element überhaupt? Welche Funktion hat dieses Energiezeugs für die Geschichte? Und wenn wir beim Text sind: Ich habe fast mit der Lupe versucht, die in die Bilder integrierten Texte zu lesen, und das ist nicht ganz einfach. Steht da wirklich „global cahin reaction“? Was mir neben den sehr atmosphärischen (manchmal etwas dunklen und kontrastarmen) Zeichnungen sehr gut gefallen hat, ist die subtile Überleitung aus der Gegenwart in die Rückblickserzählung.

Christian: Die Geschichte ist in mehrfacher Hinsicht ambivalent. Isago Fukuda zeigt uns, wie die Figuren ihr persönliches Walden einrichten, doch bevor dies möglich war, musste erst eine Seuche 90% der Menschheit dahinraffen. Und die Seuche, die 90% der Menschen dahingerafft hat, hat den Rest stärker gemacht. Das mit der Superkraft funktioniert sozusagen als Dopplung der Geschichte, fast wie ein Leitmotiv, womit wir schon wieder beim Argument wären, die Geschichte muss aus dem Bauch heraus verstanden werden, weniger mit dem Kopf. Ach ja: „global cahin reaction“ steht da wirklich. Das hätte nicht passieren brauchen. Und der Kontrast der Grafik ist so weit runter gedimmt, dass Konturen vor dunklem Hintergrund oft kaum noch zu erkennen sind. Auf Seite 13 der Geschichte habe ich mehrfach hinsehen müssen, um zu erkennen, dass da nicht einer im Bett liegt sondern zwei. Dem zum Trotz macht Isago Fukuda sehr gute Arbeit mit Licht und Schatten und ist überhaupt ein begnadeter Kolorist. Wenn hier etwas zu dunkel erscheint, ist das dem nicht ganz optimalen Druck geschuldet. Auf einem Bildschirm mit ordentlich Leuchtkraft sieht das sicher umwerfend aus.

Gerrit: Dann kommen wir zur zweiten Geschichte, „Ashes“ von Audrey Lefebvre. Die Story beginnt in einer mutmaßlich fernen Zukunft, in der zwei in futuristische Anzüge und Mäntel gehüllte Gestalten die Überreste einer zerstörten Architektur in einer Wüstenlandschaft beobachten – ein wenig Dune-Feeling, aber das lässt auch schnell nach, denn wir machen einen Sprung in eine frühere Epoche, als diese Stadt noch keine Ruine war. Eine Frau in Tennissocken und mit VR-Brille nimmt gerade von einer Transport-Drohne ein Paket mit Medikamenten in Empfang. Wir erfahren bald, dass es sich um illegale Hormonpräperate handelt, die sie in einem unterirdischen Club namens „Iron Door“ verkauft. Als eine Razzia den Abend für die Protagonistin und ihre Freundin vorzeitig beendet, muss sie den Rucksack mit der wertvollen Ware zurücklassen. Wieder ab die Zukunft: Die beiden vermummten Gestalten, deren Geschlecht man nicht erkennen kann, suchen offenbar genau diesen Rucksack und finden ihn im Keller des Gebäudes. Die Story ist sehr stringent erzählt und wirft einen ausführlichen Blick zurück – im Gegensatz zur ersten Geschichte, deren Rückblick nur in Andeutungen erzählt wird. Mir fehlt hier aber die Pointe bzw. wenn sie nur darin besteht, dass die beiden händchenhaltenden Vermummten in der Zukunft mehr Glück haben als die Protagonistin, dann ist mir das zu dünn. Vermutlich habe ich etwas übersehen.

„Ashes“ von Audrey Lefebvre. Wir sind jung, wir sind stark.

Christian: In meinen Augen ist „Ashes“ von den sechs Geschichten die gelungenste. Die Figuren, die wir antreffen, schrammen allesamt stets leicht am klassischen Schönheitsideal vorbei, doch die Darstellung zeigt, dass gerade hier das Reizvolle liegt: eine kesse Zahnlücke, dralle Kurven oder auch nur eine nerdige Brille. Die Einnahme der Hormonpräparate ist hier als rebellisches Statement in Szene gesetzt und ist offensichtlich illegal. Der Arm des Gesetzes macht ja auch entsprechend alles platt, weil nicht sein darf, was nicht sein soll. (Sagt man das so?) Du fragst, ob die Vermummten der Zukunft mehr Glück haben. Ich denke nicht. Underground-Partys zu feiern ist der Suche nach Nahrung in einer Wüstenlandschaft doch klar vorzuziehen. Das Risiko einer Razzia war es wohl wert. Aber offensichtlich gibt es das Bedürfnis, sein wahres Selbst auszuleben, auch noch auf dem zukünftigen Wüstenplaneten, der uns alle erwartet. Ich geh davon aus, dass die Vermummten der Zukunft die Figuren der Haupterzählung sind, die hier zu dem Ort zurückkehren, an dem sie wirklich sie selbst waren.

„Ashes“ von Audrey Lefebvre.

Gerrit: Dafür würde eine Geste sprechen, die wir bei beiden Zweierpaaren sehen können, aber ganz zwingend und logisch erscheint es mir nicht. Ein größeres Fragezeichen hat bei mir ein Obdachloser hinterlassen, dessen Körper von blumenkohlförmigen Wucherungen übersät ist, die sich ähnlich schon auf der Eingangsseite gezeigt haben. Neben dem angedeuteten Klimawandel und einer Überwachungsdystopie gibt es womöglich auch ein biologisches Problem. – Das ist nicht meine Lieblingsgeschichte in diesem Band. Wollen wir uns den Horror-Storys zuwenden?

Christian: Sehr gerne. Es gibt zwar noch eine dritte Sci-Fi-Geschichte, aber die erzählt nun wirklich keine Geschichte mehr, sondern ist völlig als Stimmungsbild angelegt. Worauf Nikolai Solowjow hinaus will? Keine Ahnung. Irgendwas mit Weltall, Beziehungskram, gleißend hellem Licht und dunkler Materie. Geht es um die Manifestation von Ängsten und Sehnsüchten im Weltall? Das ist wirklich sehr erratisch und nicht wirklich gut gelöst.

Also drehen wir den Band um und sehen uns den Horror-Part an. Auch hier bietet die erste Story keine völlig stringente Erzählung, was nicht heißt dass Frieda Kunerts „Send to all“ nicht interessant startet: Zwei Schulmädchen beginnen, sich im Umkleideraum ihrer Sporthalle zu küssen, werden dabei aber von einigen Mitschülerinnen beobachtet, die im intimsten Moment ihre Smartphones zücken und Fotos machen. Und als ob das allein nicht schon ein Albtraum wäre, kommt es noch schlimmer. Das Mädchen mit den grünen Haaren, das die andere verführt hat, zeigt ihr jetzt ihre Verachtung und spuckt sie an. Ist das Opportunismus? Ein Versuch, sich zu retten und auf die Seite der Mobber zu schlagen? Oder war es von vorne herein eine Falle, um das schwarzhaarige Mädchen fertig zu machen? Die Geschichte ist alles andere als eindeutig, aber diesmal ergeben die Fragezeichen Sinn. Wer kann denn noch sagen, ob er selbst noch Herr seiner eigenen Entscheidungen ist oder ob nicht soziale Medien den eigenen Entscheidungen eine ungute neue Richtung geben? Frieda Kunert gelingt eine beklemmende Atmosphäre und eine gelungene subjektive Perspektive, visuell nah an Warren Pleece, einen Vertigo-Künstler, den man von Miniserien wie Skin Graft, Mobfire sowie Hellblazer kennt und der sich damals ebenfalls im Feld Surrealismus und (Körper-)Horror bewegt hat. Der Körperhorror äußert sich bei Frieda Kunert vielfältig: Zum einen sind ihre Küsse durchgehend mit etwas viel Schleim und Spucke in Szene gesetzt, andererseits lässt sich das nicht abwaschen. Ist das sinnbildlich für den Makel, der bleibt, wenn man im Cyberspace gemobbt wird? Wieder ein Fragezeichen an der richtigen Stelle. Die eigentliche Pointe aber ist, dass wir alle unter der Fassade unserer sorgfältig inszenierten Körper nur Knochen, Schleim und Blut sind. Zwar verliert sich Frieda Kunert gegen Ende der Story ein bisschen zu sehr im Ekel, dennoch hat sie eine ebenso stimmungsvolle wie intensive Arbeit abgeliefert. Ganz beachtlich.

 „Send to all“ von Frieda Kunert.

Gerrit: Kurz und knapp mit den Fantastischen Vier: „Es geht hier um den Austausch von Körperflüssigkeiten“. Wir haben zwei junge Frauen, die nach dem Sport in der Umkleide knutschen, und als sie erwischt werden, zieht die eine die Konsequenz, sich beim nächsten Mal zum Fummeln in eine öffentliche Toilette zurückzuziehen. Die andere, deren Schweiß ihr schon vor dem sehr feuchten Zungenkuss die Stirn herunterrann, wird danach zunehmend auf Speichel, Rotz und Tränenflüssigkeit reduziert. Am Ende werden beide durch Blut und Speichel wieder vereint, aber … naja, schön ist das nicht. Ich habe an Charles Burns denken müssen: Diese Kombination von Adoleszenz, Erotik und Horror erinnert von Ferne an Black Hole oder auch Daidalos. Die Körperflüssigkeiten können nicht nur Symbol ihres Stigmas sein, immerhin sind sie schon vorher sichtbar. Was ist das für ein Moment, als sie selbstbewusst vor dem Spiegel steht und sich die Flüssigkeit abzuwischen versucht? Auch die Verbindung dieses Themas mit den Sozialen Medien wird mir gar nicht klar, auch weil manche Sequenzen mir bildsprachlich nicht ganz gelungen scheinen. Schade, ich finde die Elemente spannend, aber nicht einleuchtend.

Christian: Ja, geht mir ähnlich. Allerdings habe ich selten eine Geschichte gelesen, die derart überzeugend auf den Punkt bringt, wie sich Albträume anfühlen. „Send to all,“ ist ein Albtraum auf Papier. Nächste Geschichte?

Gerrit: Es folgt „Can you see me?“ von Wilbert van der Steen. Ein auffälliger junger Mann (rosa Haare, gelbes Polohemd) packt seine Siebensachen und marschiert mitten in der Nacht in den Wald. Vielleicht ist er neugierig auf nachtaktive Tiere, womöglich treibt ihn auch sein Selbstmitleid in die Waldeinsamkeit, denn offenbar ist sein unrasierter Schwarm nicht mehr Teil seines Lebens. Der bedrohliche Wald ist ganz wunderbar geraten, allerorts blitzende Augenpaare, und auch unter Wasser lauert irgendwas. Als es regnet, flieht er in ein verlassenes Schloss (Spinnenweben, Totenschädel), in dessen Keller grüffeloähnliche Monster lauern. Inzwischen ist er bis auf die rosafarbene Unterwäsche entkleidet, stürzt durch eine Falltür ins Wasser und naja … im Wasser treffen Liebe und Tod oft aufeinander. Visuell ist mir das alles zu dick aufgetragen, zu plakativ und klischeehaft. Braucht das Schloss unbedingt Skelette, um unheimlich zu sein, der Protagonist wirklich einen rosa Schlüpfer, damit man seine sexuelle Orientierung erkennt? Die Story wiederum ist für mich ein Highlight des Bandes, wenngleich die Motivierung der Handlungen nicht immer ganz schlüssig ist. Aber ich finde die Einführung des Wasserwesens zu dem Zeitpunkt, als die Hauptfigur das Foto seines Verflossenen betrachtet, sehr geschickt. Das klassische Wassermotiv wird ganz konsequent durchgezogen und irgendwie hat das Ende sogar etwas Tröstliches. Eine augenzwinkernde Horrorgeschichte.

„Can you see me?“ von Wilbert van der Steen.

Christian: Naja, der Held ersäuft im Keller und das Wassermonster schaut nochmal vorbei. Das find ich doch recht beliebig. Wilbert van der Steen istr ein passabler Künstler, aber was er erzählt, ist sehr dünn, eine Aneinanderreihung von zunehmend beängstigenden Bildern in einem gefälligen Bilderbuchstil. Soll ich mich fragen, bis zu welchem Punkt der Held noch Gelegenheit gehabt hätte, die Story zu überleben? Naja, wenn er rechtzeitig nach Hause gegangen wäre. So haben wir halt ein Nichts an Story, das nett aussieht.

Gerrit: Zugegeben, die Story wagt keine großen Experimente, aber sie ist völlig solide erzählt und leistet sich keine groben Schnitzer.

Christian: Da gefällt mir Bruno Janooris „The Towel“ besser. Ein Pärchen lebt in einem pittoresken, italienisch aussehenden Mehrparteienenhaus. Die eine von ihnen wirkt unausgeschlafen, zerknittert, schluffig und verbringt den Rest der Story im Schlafanzug, die andere ist sportiv, agil umtriebig, hat nur kurz Zeit, der Partnerin einen Kaffee zu machen und ist auch schon weg und überlässt Partnerin 1 den Rest des Tags sich selbst. Da steckt schon in der Konstellation der Figuren Spannung, ganz ohne Worte kriegt die Fantasie schon Nahrung. Nach und nach erkundet die Zurückgeblieben im Schlaf dann das Haus, angeregt durch einen pinken Dress, der von der Wäscheleine vom Balkon weht. Was die Heldin in der Wohnung darunter erlebt, ist eine irrationale Gewalterfahrung, die sich nur unzulänglich nacherzählen lässt, aber unmissverständlich die Frage aufwirft, wie wir nur so sicher sein können, ob wir unsere Partner – oder unsere Idole – wirklich kennen.

Bruno Janooris‘ Stil begeistert mich. Ein flott aus der Hand geworfener Stil à la Penelope Bagieu und eine viel erzählende Kolorierung: ein dunkles Zimmer, plötzliches, blendendes Licht, verschobene Wahrnehmung durch Verabreichung von Drogen, Auflösungserscheinungen unter Drogeneinfluss, zuletzt die Rückkehr in die gewohnte Welt, aber jetzt mit den eben gesammelten, verstörenden Erfahrungen. Das finde ich spannend. Damit habe ich immerhin drei beste Geschichten in diesem alles andere als uninteressanten Buch gefunden. Wie geht’s dir?

Gerrit: Ich muss zugeben, dass mich an dieser Story weder die krakeligen Zeichnungen noch die Geschichte gepackt haben. Die Handlung über diese sportive Killerlady mit einer unauffälligen Zweitwohnung eine Etage tiefer macht doch wenig Sinn, und allein diese überdimensionierten Pranken und deformierten Köpfe. Nein, mir haben „Adapters“ und „Can you see me?“ am besten gefallen. Insgesamt finde ich den Band zwar nicht rundum brillant, aber er hat doch immerhin einige Stories, die mich nicht kalt gelassen haben. Ich bin gespannt, wie es mit Moom Comics, die sich auf queere Comics spezialisiert haben, weitergehen wird. Bei Kickstarter läuft derzeit ein neues Projekt: In between the trees.

Christian: Witzig. Dann haben wir komplett unterschiedliche Favoriten in dem Buch. Das lässt es doch insgesamt recht interessant aussehen. Ich hatte jedenfalls nicht wenig Spaß mit dem Buch, was natürlich auch unserer Diskussion geschuldet ist. Vielleicht haben die potenziellen Leser*innen ja auch Lust bekommen, ihre Eindrücke mit unseren abzugleichen. Mich tät’s freuen.

Eine abwechslungsreiche, kurzweilige und verspielte Talentschau mit Höhen und Tiefen

7von10Silence 1&2
Moom Comics, 2024
Zeichnungen: Isago Fukuda, Audrey Lefebvre, Nikolai Solowjow, Frieda Kunert, Wilbert van der Steen, Brunno Giannori
144 Seiten, Farbe, Softcover
Preis: 25,00 Euro
ISBN: 978-3-910819-10-8
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