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Währenddessen… (KW 52)

Zwischen den Feiertagen ist doch mal wieder Zeit für ein Rollenspiel. Zum Beispiel Jack Move.

Niklas: Manche Spiele sind fast perfekt. Jack Move gehört zu diesen Perlen. Nach knapp acht Stunden endet eine klassische Cyberpunkgeschichte über Familie, Vergebung und Trauma, mit der leichten Hoffnung, dass es eine Fortsetzung geben wird.

Als junge Hackerin Noa komme ich einer Verschwörung auf die Spur, in die Noas entfremdeter Vater, der mächtigste Konzern und eine K.I. involviert sind. Jack Move nutzt klassische Elemente des Cyberpunks und verbindet das mit einer farbenfrohen Präsentation, überzeichneten Charaktermodellen und einem ausgefeilten Kampfsystem. Das läuft rundenbasiert ab und tut so, als würde wir uns im Cyberspace in die Hardware unserer Kontrahenten einhacken. Jede Figur ist dabei gegen ein bestimmtes Element schwach und besonders immun gegen ein anderes. Das Ganze sieht wegen der schönen Modelle nicht nur beeindruckend aus, sondern erlaubt witzige Animationen. Wenn zum Beispiel ein Mann im Anzug seinen Aktenkoffer in ein Maschinengewehr verwandelt, musste ich lauthals auflachen. Mit der richtigen Taktik sind die Kämpfe immer zu schaffen und ich musste lediglich an einem Ort grinden, weil die Gegner zu stark waren.

Mir gefällt auch, dass diese Welt sich optisch an der düsteren Optik Blade Runners orientiert, die Welt selbst sich aber nur teilweise ernst nimmt. Es ist immer Raum für einen Scherz hier und da oder ein übertriebenes Charakterdesign, das beeindruckend und lustig zugleich ist. Der gewollt bescheuerte Slang mancher Figuren trägt auch zum Charme des Spiels bei, da er einerseits Nostalgie für die 80er erweckt, aber auch aufzeigt wie peinlich dieser heutzutage wirkt.

Es gibt keinerlei Leerlauf in Jack Move. Zwar hätte ich mir an wenigen Stellen etwas mehr Zeit zur Charakterentwicklung und etwas mehr Einträge über den Hintergrund der Welt gewünscht, aber insgesamt ist die Handlung perfekt im Pacing, spannend und endet wirklich mit dem Höhepunkt der Geschichte. Vor allem lässt mich das Spiel mit dem Wunsch nach mehr zurück. Ich möchte wissen wie es mit Noa weitergeht, ob die Welt noch vertiefter dargestellt wird und ob sich das Kampfsystem noch mehr verfeinern lässt. Wenn die Verkäufe stimmen, erfüllt sich mein Wunsch hoffentlich. Bis dahin cruise ich noch mal total radikal im grünen Cyberspace von Jack Move, weil er so tubular ist.

Jack Move ist käuflich auf Steam zu erwerben: https://store.steampowered.com/app/1099640/Jack_Move/

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