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Währenddessen… (KW 15)

In der Kolumne „Währenddessen …“ zeigt die Comicgate-Redaktion, was sie sich diese Woche so zu Gemüte geführt hat.

Niklas: Letztes Jahr habe ich Susanne Pavlovics Der Sternenritter vorgestellt. Diese Woche möchte ich mich ihrem neuesten Buch Krieg und Kröten widmen, das ich in einem Rutsch durchgelesen habe.

Der gealterte Feuermagier Yuriko Mandorak Doragon Frost, Yuri für seine Freunde, kehrt nach fünf Jahren Abwesenheit in seine Heimatstadt zurück und hat mehrere Probleme: die Bank hat ihm das Vermögen gestrichen, sein Lehrposten ist an jemand anderen gefallen, seine einzige Schülerin ist sehr wütend auf ihn und überhaupt tun ihm die Füße weh und er hat Hunger. Dann taucht auch noch eine geheimnisvolle Gestalt vor seiner Haustür auf und Attentäter haben es plötzlich auf ihn abgesehen. Zum Glück sind Yuris magische Fähigkeiten genauso gewaltig wie sein Ego. Ein aufregendes Abenteuer beginnt.

Krieg und Kröten ist der erste Teil einer neuen Serie und in derselben Fantasywelt angesiedelt, in der auch Pavlovics Feuerjäger-Trilogie und die anderen Romane spielten. Das Buch ist allerdings so geschrieben, dass auch Neuleser*innen sich gleich zurechtfinden. Handwerklich ist das Buch noch einmal besser als die Feuerjäger-Trilogie gemacht. Die Antagonisten bleiben immer präsent, die Action ist lebhafter und abwechslungsreicher geschrieben als noch in den Vorgängern und vor allem wird viel Humor in das Buch eingewoben. Gerade bei einen Running Gag auf Kosten Yurikos musste ich immer wieder laut lachen. Die Handlung, die sich größtenteils um eine lange Reise dreht, ist auch spannender als in den Vorgängerromanen. Trotzdem geht es in diesem Buch mehr um die Charaktere – mit ihnen steigt und fällt der Genuss des Romans.

Am besten sieht man das an der Hauptfigur Yuriko. Der mittelalte Feuermagier ist ein talentierter, aber unmotivierter Zauberer, leicht chauvinistisch und ständig klamm. Von Geburt an verachtet, ist er aber auch ein Produkt seiner Umgebung und hält immer noch die sexistischen Werte einer Gesellschaft hoch, die ihm in seiner Kindheit das Leben zwar schwer machte, von der er auf gewisse Art aber trotzdem profitieren konnte. Yuri ist ein komplexer Charakter, der viel zu gewinnen hat, aber auch alles verlieren kann. Seine eigene Bequemlichkeit und sein Egoismus sind am Ende seine größten Gegner. Außerdem ist das Fremdschämpotential bei ihm sehr groß. Einige seiner Sprüche gehen sehr unter die Gürtellinie, besonders wenn es um Frauen geht, und trotzdem zeigt er immer wieder, dass er in der Lage ist sich zu ändern – vor allem für die Menschen, die er liebt.

Letztendlich zeigt Krieg und Kröten, dass man nie zu alt ist, um sich zu ändern. Das macht Hoffnung. Das Buch ist in sich abgeschlossen, endet aber mit einem spannenden Cliffhanger, der mich bereits jetzt ungeduldig auf den zweiten Band warten lässt. Wer es bis dahin nicht mehr aushält, kann sich ruhig die anderen Romane Susanne Pavlovics geben, von denen der Sternenritter immer noch mein Favorit ist.

Was habt ihr diese Woche gekauft, gesehen, gelesen, gespielt? Postet eure Bilder, Geschichten und Links einfach in die Kommentare.

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