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Links der Woche 49/15: Kamera läuft

Es gibt eine neue (Web-) Fernsehshow über Comics, einer der ganz großen Mangaka ist verstorben und eine Schriftstellerin entdeckt den „guten“ Comic. Das und mehr im aktuellen Link-Überblick.

Panelz #1
Rocket Beans TV, Tim Gessler und Der Blitz
Beim Internet-Fernsehsender Rocket Beans TV, der aus der TV-Sendung Game One hervorging und seit ca. einem Jahr ein Rund-um-die-Uhr-Programm im Netz macht, startete im Rahmen eines kürzlich angekündigten Relaunchs auch ein regelmäßiges Format über Comics. Panelz war vergangenen Sonntag erstmals zu sehen und ist inzwischen auch auf YouTube abrufbar, neue Folgen soll es alle zwei Wochen geben. Die Talksendung, die von einem Versandshop für Nerdbedarf gesponsert wird, wird moderiert von Tim Gessler und dem Herrn, der sich Der Blitz nennt und auf seinem YouTube-Kanal schon länger als Experte für (US-Mainstream-) Comics unterwegs ist. In der ersten Folge geht es um „Secret Wars“, das aktuelle Crossover-Event bei Marvel Comics, das, wie man der Sendung anmerkt, nicht ganz leicht zu überblicken und zu vermitteln ist.

Shigeru Mizuki, Influential Japanese Cartoonist, Dies at 93
The New York Times, Jonathan Soble
Letzten Montag verstarb im Alter von 93 Jahren der Mangakünstler Shigeru Mizuki, der in Japan zu den populärsten und meistverehrten Vertretern der Kunstform gehörte. Seine Serie Ge Ge Ge no Kitarō, die Motive aus den japanischen Yōkai-Geistermythen aufgreift, wurde ein großer Erfolg, die Geschichten wurden in diversen Medien adaptiert. In seiner Geburtsstadt Sakaiminato ist ihm eine Straße gewidmet, in der über 150 Geisterfiguren aus seinen Mangas als Bronzestatuen verewigt sind. In Deutschland blieb Mizuki bislang komplett unveröffentlicht, sein Tod war kaum einem Medium eine Meldung wert. Beim kanadischen Verlag Drawn & Quarterly gibt es jedoch einige seiner Werke auf Englisch, wie den semi-autobiografischen Kriegsbericht Onwards Towards Our Noble Deaths, seine Hitler-Biografie oder die Serie Showa zur japanischen Geschichte des 20. Jahrhunderts. Ab 2016 erscheinen dort auch die Kitarō-Geschichten.

Wie ich lernte, Comics zu lieben (Achtung, kost€npflichtiger Artikel!)
Frankfurter Allgemeine Zeitung, Petra Morsbach
Schriftstellerin Petra Morsbach hat nach vielen Jahren Pause wieder Comics gelesen und ist überrascht: „Ein volltauglicher Gesellschaftsroman!“ In Comics wie Quai d’Orsay, Der Araber von morgen oder Irmina findet sie, was sie in der aktuellen Belletristik vermisst, und vermutet die Ursache darin, dass der Comic noch nicht so stark durchkommerzialisiert und dadurch freier ist als andere Künste: „Die Hauptenergie der Comicszene fließt immer noch in das Schaffen, nicht in die Verwertung.“ Dem ließe sich widersprechen, indem man darauf hinweist, dass ihre Positivbeispiele, so gute Comics sie auch sein mögen, zu 100 Prozent den sogenannten „Themencomics“ zuzuordnen sind, sich also mit politisch oder gesellschaftlich „relevanten“ Themen befassen. Und dass in den letzten Jahren so viele Comics mit Blick auf „Relevanz“ gemacht werden, hat dann eben doch wieder einiges mit Vermarkt- und Verwertbarkeit zu tun.
(Der Text ist online nicht frei verfügbar, der Link führt zum Dienst Blendle, wo ihn eingeloggte User für 49 Cent lesen können.)

Comics 2015: Ein Rückblick auf das Comic-Jahr
Tradepaperback, Thies Albers
Schon seit ein paar Wochen werden hier internationale Links zu Bestenlisten und Empfehlungen gesammelt, in denen die „besten Comics des Jahres“ aufgestellt werden. Die Seite wird regelmäßig aktualisiert – also bookmarken und öfter mal vorbeischauen!

Japanische Top-Seller 2015: Manga
AnimeY, Gina
Welche Manga haben sich im zu Ende gehenden Jahr in Japan am besten verkauft? Zwei Top-Ten-Listen, einmal nach Einzelbänden, einmal nach Serien, verraten es. Die Listen stammen von von Oricon, einem Unternehmen, das, ähnlich wie bei uns Media Control oder die GfK, Verkaufscharts von Musik und anderen Entertainment-Produkten ermittelt.

Is Subscription the Future for Digital Comics?
Publishers Weekly, Rob Salkowitz
Bei Musik, Filmen und TV-Serien in digitaler Form geht der Trend weg vom Einzelkauf und hin zum Abonnement. Man zahlt einen monatlichen Beitrag und hat damit Zugriff auf einen großen Fundus von Songs oder Filmen. Auch in der (amerikanischen) Comicbranche existiert dieses Modell schon – dieser Artikel bietet einen Überblick über den aktuellen, noch in den Kinderschuhen steckenden Markt.

Cover Story: Moving Images
The New Yorker, Chris Ware
Comiczeichner Chris Ware hat mal wieder das Cover des Magazins The New Yorker gestaltet, das diesmal aber mehr als „nur“ eine Illustration ist. Das Cover basiert auf einem kurzen Hörstück aus dem Fundus der Radiosendung This American Life, und zusätzlich zu diesem Titelbild produzierte Ware zusammen mit John Kuramoto einen kurzen Animationsfilm, dessen Tonspur das besagte Hörstück ist. Es geht, grob gesagt, um das Thema Make-Up bei jungen Teenagern.

Behind the scenes on ‚A Charlie Brown Christmas‘ — which almost had a different title
Mashable, Lance Ulanoff
Einer der schönsten Weihnachtsfilme überhaupt ist das Peanuts-Weihnachtsspecial aus dem Jahr 1965, das in den USA eine ähnliche Fernsehtradition hat wie bei uns Drei Nüsse für Aschenbrödel. Dieser Artikel zeigt ein paar hübsche Fundstücke aus der Produktionsgeschichte der Sendung.

2 Kommentare

  1. Christian sagt:

    Achtung kostenpflichtiger Link? Da mag man ja gar nicht auf den Link klicken. Könnte das erklärt werden?

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