Letzte Woche wurden wieder diverse Preise vergeben, Funnycomic-Held Titeuf tritt in einem sehr ernsten Comic auf, und wir werfen einen Blick auf veränderte Karrierewege von Comicmachern in den USA.
Tag Archives: Amateurcomic
Bumerang Blog, Günter Sahler
Fanzines (4): Kromix #2
dreimalalles, Christian Maiwald
Gleich zwei Websites beschäftigen sich zur Zeit in Artikelserien mit der Geschichte der deutschen Comic-Fanzines. Günter Sahler beschäftigt sich auf seinem Blog ausgiebig mit dem, was er „Amateurcomics“ nennt. Unter dem Arbeitstitel „Selbstverlegen und Lernen in der Amateurcomicproduktion – fokussiert auf die Amateurcomiczines zwischen 1975 und 1985“ sammelt er Artikel und Interviews, in denen ausgewählte Publikationen und deren Macher vorgestellt werden. Und dreimalalles zeigt regelmäßig Scans aus Fanzines der 1980er und 1990er Jahre wie SI-KARTOON, Filmriss oder Kromix.
Der Preisträger 2016
Die Finalisten für den Comicbuchpreis 2016
Berthold-Leibinger-Stiftung
Zum zweiten Mal hat die Berthold-Leibinger-Stiftung ihren hochdotierten „Comicbuchpreis“ vergeben, für den man sich mit einem „unveröffentlichten, deutschsprachigen Comic, dessen Fertigstellung absehbar ist“ bewerben konnte. Preisträger für das Jahr 2016 ist Uli Oesterle mit seinem Projekt Vatermilch. Außerdem wurden aus den 64 Bewerbungen weitere neun Finalisten gewählt, die dieses Mal einen „Trostpreis“ von 1.000 Euro erhalten. Auf der Stiftungs-Website gibt es Statements der Jury-Mitglieder zu allen zehn Gewinnern.
Doujinshipreis des Jahres 2014 Finale
YouTube, animando
Der Webvideokanal animando hatte im Mai zusammen mit Tokyopop einen Preis für den „Dōjinshi des Jahres“ ausgerufen. Es konnten Manga, die im Jahr 2014 im Eigenverlag publiziert wurden, eingereicht werden. Nun kürte die Jury die ersten Preisträgerinnen: Mit ihrem Dōjinshi He’s half-baked (den man auch hier lesen kann) gewannen die Zeichnerinnen Sophie Schönhammer und Anna Backhausen alias Salamandra und HolzEsserin.
Mit Flix in Berlin-Mitte
Ortstermin, Christian Möller
Radiomann Christian Möller hat kürzlich den neuen Podcast Ortstermin gestartet, für den er sich mit interessanten Persönlichkeiten nicht in einem Studio oder Wohnzimmer trifft, sondern mit ihnen gemeinsam auf die Straße geht. In der dritten Folge ist er mit Comiczeichner Flix unterwegs in Berlin-Mitte (MP3, 90 Minuten), wo dieser bis vor kurzem gelebt hat.
50 Folgen „Das Erstsemesterle“
Ulrich Scheel
Im Werkblatt, dem Magazin des Studentenwerks Berlin, erscheint seit 2007 der Comicstrip Das Erstsemesterle von Ulrich Scheel. Aus Anlass der 50. Folge hat Scheel jetzt alle bisher erschienen Episoden auf seine Website gestellt.
Comic-Boom! Wer sind die Leser?
YouTube, Börsenblatt
Das Börsenblatt, der Branchendienst des Buchhandels, hat für einen Videobeitrag zwei Frankfurter Comicläden besucht und sich ein bisschen über den aktuellen Stand des Comic- und Mangamarkts informiert.
Mi petit, mi grand…
What a wonderful world!, Zep
Titeuf-Zeichner Zep betreibt ein Blog für die Website der großen französischen Zeitung Le Monde. Dort hat er vorletzte Woche einen Comic zur Flüchtlingskrise veröffentlicht. Darin versetzt er seinen sonst so jugendlich-unbeschwerten Helden Titeuf in die grausame Realität, die so viele Flüchtlinge dazu treibt, ihre Heimat zu verlassen. Ein ganz und gar unkomischer, in seiner Aussage sehr deutlicher Comic, der inzwischen auch in einer englischsprachigen Fassung vorliegt, die man bei The Beat lesen kann.
The American Dream: How Telling Your Own Stories Became the Endgame for Comic Creators
SKTCHD, David Harper
In den USA kehren immer mehr etablierte Comicmacher den beiden Platzhirschen Marvel und DC den Rücken und veröffentlichen (meist bei Image) eigene, „creator owned“-Comicserien. Dass dieses Modell keineswegs neu ist, aber inzwischen wirtschaftlich deutlich besser funktioniert als noch vor einigen Jahren, beschreibt dieser ausführliche Artikel, in dem Protagonisten wie Kurt Busiek, Marcos Martin oder Emma Rios zu Wort kommen. Dem folgte kurz darauf der Artikel „The Indispensable Value of Marvel and DC in a Creator-Owned Era“, in dem erklärt wird, warum die „Big Two“ auch weiterhin wichtig bleiben werden.
Foster-Dimino and Goldstein dominate as women sweep the Ignatz Awards
The Beat, Heid MacDonald
Schon seit geraumer Zeit schwindet (langsam, aber sicher) die Dominanz der Männer im Comicmetier. Das gilt für die Leserschaft ebenso wie für ZeichnerInnen und AutorInnen. Bei den Ignatz Awards, dem Preis für amerikanische Independent-Comics aus kleineren Verlagen, wurde diese Tendenz nun mehr als deutlich: In allen neun Kategorien gewannen weibliche Nominierte. Gleich dreimal wurde Sophia Foster-Dimino ausgezeichnet: als Promising New Talent, dessen selbstverlegte Serie Sex Fantasy, sowohl als Outstanding Series als auch als Outstanding Minicomic gewürdigt wurde.