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Links der Woche 34/15: Der Roboter stirbt am Schluss

Diese Woche unter anderem mit einer Doktorarbeit in Comicform, einem ungewöhnlichen Webcomic-Experiment und der Frage, ob Snoopy die Peanuts ruiniert hat.

5 Comics für alle, die Lust auf besondere Geschichten haben (Fünfmal anders lesen #1)
Apfelmädchen & sadfsh
„Comics können sehr viel mehr als Heldengeschichten mit einem männlichen Superhelden als Hauptfigur und einem fiesen Gegner sein“, schreibt das Apfelmädchen und empfiehlt fünf einsteigerfreundliche Comics, „die alle anders sind und dich auf ihre eigene Art zum Nachdenken einladen“. Interessanterweise handelt es sich in allen fünf Fällen um Genreserien aus den USA, darunter sogar zwei Superheldenreihen.

Die Entflachung der Welt
Der Tagesspiegel, Marc-Oliver Frisch
Diplomarbeiten in Comicform sind mittlerweile keine Seltenheit mehr, aber eine Dissertation als Comic hat es bisher wahrscheinlich nicht gegeben. Der Amerikaner Nick Sousanis schrieb und zeichnete seine Doktorarbeit Unflattening als Comic über die menschliche Wahrnehmung und die „Entflachung“ des Denkens. Dabei nutzt er sehr bewusst die besonderen formalen Möglichkeiten, die der Comic bietet. Marc-Oliver Frisch stellt diese ungewöhnliche wissenschaftliche Arbeit in einer Rezension vor.

© Zac Gorman

© Zac Gorman

A Thousand Days
athousanddayscomic.tumblr.com, Zac Gorman
Webcomicmacher Zac Gorman hat ein neues Projekt gestartet: A Thousand Days ist ein Experiment, das genau 1000 Tage lang laufen soll und quasi in Echtzeit erzählt. Es geht um einen kleinen Roboter, der in einem Raumschiff gefangen ist und der – das hat Gorman bereits verraten – am Ende sterben wird. Zwischen den einzelnen Strips (bisher sind erst drei erschienen) vergeht im Comic immer genau so viel Zeit, wie zwischen den Veröffentlichungstagen liegt. Im Prinzip geht die Handlung ständig weiter, und ab und zu dürfen wir in Form eines Comicstrips mal einen Blick darauf werfen, erklärt der Autor und Zeichner im Interview bei Comics & Cola.

How Snoopy Killed Peanuts
Kotaku, Kevin Wong
Selling Out the Newspaper Comic Strip
Los Angeles Review of Books, Luke Epplin
Zwei längere, lesenswerte Artikel beschäftigen sich mit Charles M. Schulz‘ Peanuts und dem qualitativen Abschwung, den der legendäre Zeitungsstrip ab den 1980er Jahren verzeichnete. Je mehr lukratives Merchandising rund um die Peanuts entstand, je populärer der Hund Snoopy wurde, umso glatter, niedlicher und harmloser wurden die Comics, behauptet Kotaku-Autor Kevin Wong und illustriert dies mit einigen Beispielen aus der Historie des Strips. Der Artikel von Luke Epplin fokussiert sich auf Gemeinsamkeiten und Gegensätze zwischen Schulz und seinem Epigonen Bill Watterson (Calvin & Hobbes), der jegliche Vermarktung über den eigentlichen Comic hinaus strikt ablehnte: Schulz sah sich als Kreativdienstleister in einem kommerziellen Umfeld, Watterson sah sich als Künstler.

SPX 2015 Ignatz Nominees
Small Press Expo
Die jährlich vergebenen Ignatz Awards sind die Comicpreise der amerikanischen Independent-Szene. Die Jury hat nun ihre Nominierungen in neun Kategorien bekanntgegeben. Abstimmen wird darüber das Publikum der Small Press Expo, die im September stattfindet.

NHK – The Secret World of Comiket (2015)
YouTube, Ken Burns
Englischsprachige Reportage des japanischen Auslandsfernsehens NHK World über den „Comic Market“ alias Comiket, der zweimal im Jahr in Tokyo stattfindet und mit seinen mehr als 500.000 Besuchern die vielleicht größte comicbezogene Veranstaltung der Welt ist. Der Film gibt einen guten Einblick in die Besonderheiten dieser Messe.

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