Alle Artikel mit dem Schlagwort: Sex

Gay Manga: More and More of You

Der Berliner Verlag Bruno Gmünder übersetzt seit dem letzten Jahr eine Reihe von schwulen Manga ins Englische und bringt sie so auf den westlichen Markt. Wir haben uns einige Titel aus dieser Reihe angesehen und veröffentlichen unsere Besprechungen in loser Folge in den kommenden Tagen. Zum Auftakt diskutieren drei Rezensenten mit unterschiedlichem Background eine Kurzgeschichtensammlung von Takeshi Matsu.

Männerfleischberge und viel, viel Sex: Gay Manga

Dass schwuler Manga sich nicht auf das eigentlich an Frauen gerichtete „Boys‘ Love“-Genre mit seinen androgynen Figuren beschränkt, ist der Internetgemeinde aufgrund illegaler Scanlations schon geraume Zeit bekannt. Doch übersetzte Lizenzausgaben ließen lange auf sich warten. Anlässlich der Veröffentlichung der Gay-Manga-Anthologie MASSIVE beim US-Verlag Fantagraphics im letzten Jahr und der noch jungen, ebenfalls ins Englische übertragenen Gay-Manga-Reihe beim deutschen Verlag Bruno Gmünder werfen wir einen Blick auf die schwule Mangaszene und ihre Akteure. Los geht es mit Michel Decomains Hintergrundbericht zur MASSIVE-Anthologie, gefolgt von Rezensionen der bisher bei Gmünder erschienenen Manga.

In Bed

In Bed schildert die Geschichte eines Seitensprungs in teils expliziten Bildern. Insofern erinnert der Comic an Filme wie Romance und Intimacy. Storymäßig gibt das alles allerdings nicht sonderlich viel her: Rachel und Luka haben eine Affäre. Sie treffen sich ab und an zum Sex, obwohl beide verheiratet sind. Rachel ist eine erfolgreiche Schriftstellerin und Luka ein Anwalt, dessen Ehe langsam zu kriseln beginnt. Doch beide suchen mehr als ein Abenteuer und so ergeben sich aus dem anfangs vermeintlich harmlosen Stelldichein große Konsequenzen.

Manara Werkausgabe 15: Borgia

Manara zeichnet X-Men, Manara zeichnet Marvel-Cover, Manara zeichnet exklusiv eine Sandman-Episode für Neil Gaiman – irgendwie wird man den Eindruck nicht los, dass Milo Manara in den letzten Jahren gerne vom Mainstream vereinnahmt wird und zu einer Art Vorzeigekünstler für seichte Soft-Erotik mutiert bzw. – im Fall von Gaiman – zum europäischen Ästheten par excellence stilisiert wird, idealisiertes Europabild inklusive. Dabei ist bei Manara die Ästhetik stets nur Beiwerk, ist er doch in erster Linie ein rüder Pornograph, dem das üble Machwerk Click viel näher ist als das dünne X-Men-Büchlein mit dem Titel Frauen auf der Flucht – kaum auszudenken, was Manara mit den X-Girls wohl angestellt hätte, hätte Chris Claremont nicht sein waches Auge  auf die Finger seines Wunschzeichners für hübsche junge Frauen gerichtet.