Alle Artikel mit dem Schlagwort: Parodie

Raowl 1 – Die Schöne und das Biest

Raowl ist ein hilfsbereites Monster mit dem Temperament eines Berserkers, das in einem Märchenreich voller Getier, Gewalt und Zuckerwattekarotten auf die Liebe einer Prinzessin hofft. Raowl ist gut darin, Prinzessinnen zu retten und ihre Verfolger zu Klump zu hauen, doch gibt es irgendwo auch eine Prinzessin, die ihn annimmt, so ungeschlacht, wie er ist? Oder hätte sein verhasstes Alter Ego Herbert bessere Chancen, ein dümmlicher und hochnäsiger Prinz, in den sich Raowl verwandelt, wenn er niest? Auf der Suche nach Antworten prügelt sich Raowl im vorliegenden ersten Band einer geplanten Albumserie u.a. mit Drachen, Nixen und höflichen Kannibalen herum.

Survivor Girl

Ein Genre braucht Konventionen, um sich als ein solches zu etablieren. Wiederkehrende Elemente bilden in der Zusammenschau erst ein Genre heraus, erlauben damit eine Erwartbarkeit von inhaltlichen und gestalterischen Elementen und bieten dem potentiellen Leser eine Einordnung. Wobei die Grenze,  an der die genrebildenden Elemente zu reinen Klischees verkommen, dünn ist. Der Wiedererkennungswert eröffnet jedoch auch die Möglichkeit zur Parodie, da man eben davon ausgehen kann, dass jeder und jede mit den durch den Kakao gezogenen Elementen vertraut ist.

Obacht! Lumpenpack

Schaut man in die hiesige Webcomiclandschaft, kriegt man schnell den Eindruck, ohne festen Protagonisten und irgendeine Art von (zumindest loser) Rahmenhandlung geht es nicht. Schon ein Blick in die Nachbarländer erinnert uns aber schnell daran, dass der Webcomic in seiner Frühform vor allem ein eher kolumnenartiges, kommentierendes Medium war. Dieser Ansatz ist inzwischen bei vielen Webcomics kaum noch zu erkennen. Mit Keate Beatons Obacht! Lumpenpack (Hark! A Vagrant) kommt nun einer der international bekanntesten Vertreter dieser „urtümlichen“ Gattung endlich auch bei uns an.

Rudi Fett & Komplett

Als sich der spitznäsige Berufsjugendliche Rudi und dessen Kumpel Fred in ihrem ersten Comic in die rechte Kneipe „Bunker“ verirrten, konnte man als Leser sicher noch nicht erahnen, dass Peter Pucks Schöpfung über viele Jahre hinweg den deutschen Comic mitprägen sollte. Die erste Rudi-Erzählung erschien 1985 im Stuttgarter Stadtmagazin live, fortan veröffentlichten diverse Magazine die monatlichen Episoden und natürlich wurden diese in Sammelalben nach und nach gebündelt. Puck verfeinerte seinen Stil und Rudi mauserte sich bis in die 2000er Jahre hinein zu einer der aufregendsten und innovativsten deutschen Produktionen. Nach einigen Nominierungen wurde dem Künstler 2002 dann endlich der Max-und-Moritz-Preis für den besten deutschsprachigen Comic-Künstler verliehen. Völlig zu Recht, wie ein jetzt in der Egmont Comic Collection vorgelegter Gesamtband eindrucksvoll dokumentiert.