Alle Artikel mit dem Schlagwort: Noir

Der nasse Fisch

Mit Der nasse Fisch präsentiert uns der Carlsen Verlag den ersten großen Hingucker des Jahres. Es ist die Adaption des gleichnamigen Romans von Volker Kutscher, ein Roman, der so erfolgreich war, dass er neben seiner Comicbearbeitung auch noch eine Fernsehauswertung erfährt (Regie: Tom Tykwer). Das grenzt fast schon an crossmedialem Overkill, und sicher haben bei der Entstehung der Adaption die beiden Brüder Planungssicherheit und Risikovermeidung ein Wörtchen mitgeredet. Aber ist das ruchbar? Gestaltet wurde die Adaption von Arne Jysch, der vor ein paar Jahren mit seinem Debut Wave and Smile, das vom Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan handelte, teilweise heftige negative Reaktionen evoziert hat. Aber dazu später noch mehr.

Trash Days

Jedesmal, wenn ich mir Trash Days, einen Indie-Comic von 2015, näher ansehe, muss ich an Kollege M. O. Frischs Forderung „Wir brauchen mehr Scheiß“ vom Sommer letzten Jahres denken. Larrere liefert exakt das: echten Genre-Scheiß, der viel Gewalt und gute Laune verspricht und nicht gerade den Eindruck macht, prätentiös werden zu wollen – und das obwohl der Autor im Vorwort das Unwort „Graphic Novel“ mehr als einmal verwendet. (Das finde ich aber okay, es entspricht dem Credo „Gibt man dir liniertes Papier, schreibe quer über die Zeilen“. Die Geschmackspolizisten, die über das Wort Graphic Novel die Nase rümpfen, sind schließlich manchmal auch das, was sie meinen, kritisieren zu müssen: Snobs, und elitäre Spießer).

Fliegenpapier

Das Buch Fliegenpapier, das Andreas Platthaus im Nachwort als eine der ersten Graphic Novels überhaupt einstuft, ist nicht neu, sondern erschien ursprünglich bereits 1982. Nach jahrelanger Abwesenheit vom deutschen Markt wird es nun aber neu aufgelegt, in einem Format, das den großformatigen, ganz- und doppelseitigen Gemälden sehr viel mehr zur Ehre gereicht als die damalige Broschurausgabe.