Alle Artikel mit dem Schlagwort: fantastisch (9-10 Punkte)

Sa Wala

Comics aus den Philippinen – das klingt nur beim ersten Hören ungewöhnlich. Für Comicfans ist es durchaus wahrscheinlich, dass sie über den Umweg des US-Markts schon längst mit philippinischen Comickünstlern in Berührung gekommen sind. Die erste Welle philippinischer Künstler schwappte in den 1970ern nach Amerika und brachte Künstler wie Alfredo Alcala, Alex Niño, Nestor Redondo, Gerry Talaoc, Romeo Tanghal und Ernie Chan, man kennt sie aus Serien wie Swamp Thing, Jonah Hex, von Arbeiten für den Warren Verlag – und zumindest Alex Niño haben wir auch schon in den deutschen Gespenster-Geschichten gesehen. Warum nicht mal den Blick auf philippinische Comics werfen, die nicht durch die amerikanische Auftragslage gefiltert wurden?

Eden – It’s an Endless World 1

Die beginnenden Nuller Jahre waren eine spannende Ära für Comic-Enthusiasten in Deutschland. Nach einem deprimierenden Jahrzehnt, in dem Comics sich immer mehr in die spezialisierten Comicläden zurückzogen, kam mit voller Kraft die zweite Manga-Offensive, die selbst Skeptiker nicht lange unbeeindruckt lassen konnte. Allerorten gab es Drehständer mit einer schwindelerregenden Vielzahl an Taschenbüchern mit einer thematischen Vielfalt und einer Bandbreite an Stilen, von der man noch kurz zuvor nicht zu träumen wagte. Auch Hiroki Endos Eden – It’s an Endless World erschien damals zum ersten Mal und gewann mich nachhaltig für die neue Form. Dass eine so komplexe, packende, brutale Serie einfach so am Kiosk überhaupt existieren konnte, war an sich schon ein kleines Wunder. Bei Egmont Manga hatte man damals wirklich ein gutes Händchen für interessante Stoffe.