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Währenddessen … (KW35)

In der Kolumne „Währenddessen …“ zeigt die Comicgate-Redaktion, was sie sich diese Woche so zu Gemüte geführt hat.

Thomas: Nachdem ich von Ein Sommer am See sehr angetan war, hab ich mir gleich noch Skim zugelegt, das Vorgängerwerk der Tamaki-Cousinen, das 2008 bei einem kanadischen Kinder- und Jugendbuchverlag erschienen ist und auf Deutsch bislang nicht vorliegt. Anders als This One Summer, wo eine Lebensphase beschrieben wird, die unmittelbar vor oder am Beginn der Pubertät liegt, wirft uns Skim mitten rein in die Adoleszenz: „Being sixteen is officially the worst thing I’ve ever been“, sagt die Protagonistin Kim an einer Stelle und bringt damit all ihre Probleme auf den Punkt: ihre mühsame Suche nach einer Identität, gute und schlechte Verhältnisse zu Mitschülerinnen, unerwiderte Liebe, Anderssein. Und immer wieder Unsicherheit. Gegenüber sich selbst, dem Leben und den Mitmenschen.

Es steckt eine Menge drin in Skim, das größtenteils in Tagebuchform erzählt und auch so aufgemacht ist. Themen und Tonalität sind etwas düsterer und weniger leicht als in Sommer am See, Zeichnungen und Erzählstil sind etwas roher und nicht ganz so klar wie im Nachfolgewerk. Trotzdem oder gerade deshalb ist Skim genau so lesens- und empfehlenswert, und da man bei Reprodukt ja viel Wert auf Autorenpflege legt, kann man den Comic vielleicht auch noch mal in deutscher Übersetzung lesen. Zu wünschen wäre es jedenfalls.

© Groundwood Books

© Groundwood Books

Benjamin: Vor einigen Tagen ist Fear The Walking Dead gestartet, der Spin-Off zur erfolgreichen TV-Serie The Walking Dead. Zu diesem Prequel gibt es – im Gegensatz zur Mutterreihe – keine direkte oder indirekte Comicvorlage. Insofern ist natürlich die große Frage, ob es diesen Ableger überhaupt braucht oder ob man eine prestige- und gewinnträchtige Marke  von Senderseite nicht schlichtweg doppelt vergoldet sehen möchte. Nachdem ich die Pilotfolge gesehen habe, bin ich eigentlich ganz guter Dinge, dass Fear The Walking Dead eine interessante Ergänzung darstellen wird, die dem Zuschauer einen etwas anderen Blickwinkel auf die Zombieapokalypse ermöglicht. Dafür konzentriert man sich mit Los Angeles auf einen neuen Handlungsort, der etwas freundlicher erscheint, als man es von den Landschaften aus TWD kennt. Zudem liegt das Hauptaugenmerk nicht auf einer bunt zusammengewürfelten Truppe, einem Zweckbündnis, sondern auf einer sympathischen Patchworkfamilie. Und zu guter Letzt ist es ganz angenehm, dass die Handlung den Ausbruch der Zombieepidemie zeigt und wie die Menschen damit umgehen. Diese Zutaten, gepaart mit dem großen Potenzial zukünftiger Staffeln (Zeitsprünge? Überschneidungen mit der Hauptserie? Noch „exotischere“ Handlungsorte?), lassen dem Spin-Off prinzipiell genügend Spielraum für eigenständige Ideen und frische Perspektiven.

© AMC

© AMC

Frauke: Wer auf Gang-Stories steht, sollte sich unbedingt Peaky Blinders (BBC2) zu Gemüte führen. Die auch auf Netflix zu findende Serie spielt im Belfast der 1920er Jahre und verfolgt die Entwicklung der Peaky-Blinders-Gang rund um den charismatischen Tommy Shelby. Gutes Timing, klare Linie, atmosphärische Sets – ich freu mich schon sehr auf die angekündigte dritte Staffel.

Was habt ihr diese Woche gekauft, gesehen, gelesen, gespielt? Postet eure Bilder, Geschichten und Links einfach in die Kommentare.

1 Kommentare

  1. Benjamin sagt:

    Peaky Blinders kann ich auch nur empfehlen. Habe vor einigen Monaten Staffel 1 auf Arte gesehen. Hervorragende Serie mit einem grandiosen Cillian Murphy in der Hauptrolle.

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