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Währenddessen… (KW 12)

In Währenddessen geht es diesmal um den phänomenalen Abschluss der Trails-Trilogie.

Niklas – Was bisher geschah: Nach Trails in the Sky: Second Chapter war die Geschichte von Estelle und ihrer Heldengruppe eigentlich abgeschlossen. Die Bösen waren besiegt, die Guten glücklich und am Ende waren nur die wenigsten Handlungsstränge noch offen. Entwickler Nihon Falcom schien das aber zu wurmen, also wurde Trails in the Sky the 3rd entwickelt, das nicht nur alle Handlungsstränge beendet, sondern auch zukünftige Spiele aufmacht und nebenbei noch eine vollständige Geschichte erzählen will. Das gelingt dem Spiel auch ganz gut: Als Pater Kevin Graham, ein Priester des militärischen Arms der Kirche, reisen wir zurück in die Hauptstadt des Königreichs Liberl, um ein eigenartiges Artefakt zu untersuchen. Das wird plötzlich aktiviert und im nächsten Moment landen Kevin und seine Beschützerin Ries Argent in einer eigenartigen Dimension, in der die Dämonen der Sieben Höllen und Kevins Vergangenheit darauf warten sie zu verschlingen.

Für sich alleinstehend ist die Handlung von Trails in the Sky the 3rd solide. Es geht um Sünden und Vergebung, Kevin und Ries kriegen genug Tiefe, um mit ihnen mitzufühlen und das Ende fühlt sich für mich befriedigend an. Tatsächlich sind es die Rückbesinnungen auf die Vorgänger, die das Ganze meiner Ansicht nach zurückhalten. Natürlich ist es gut zu wissen, was Estelle und Begleiter*innen inzwischen so machen, was aus den entkommenen Antagonisten wurde und wie das Ganze mit zukünftigen Spielen zusammenhängt. Und es ist auch schön, dass alle noch mal zusammenkommen, aber da sich alle direkt auf den zweiten Teil beziehen, weiß ich nicht, ob alle Spieler*innen die Geschichte verstehen werden. Wer sich nicht aufmacht, die sogenannten Türen zu finden, hinter denen Dokumente und Zwischensequenzen versteckt sind, wird sich vielleicht die ganze Zeit fragen, was zum Beispiel Estelles Vater mit dem ganzen Spiel zu tun hatte. Das Gameplay dagegen ist noch mal besser geworden.

Neben einem praktischen Schnellreisesystem und Minispielen sind die Kämpfe so spannend wie noch nie. Denn zu den elementaren Schwächen kommen jetzt zufällige Effekte dazu, die den ganzen Kampfverlauf verändern können. Mal ist es zum Beispiel möglich, einen Gegner mit einem Schlag zu besiegen, ein anderes Mal macht die Figur gar keinen Schaden, was mir entweder den virtuellen Hintern rettet oder alles versaut. Die Kämpfe sind dadurch nicht nur weniger vorhersehbar, sondern auch schneller, wenn ich Glück habe. Außerdem ist das Monsterdesign so gut wie noch nie. Ich kriege ja nie genug von fies aussehenden Skeletten und Dämonen.

Trails in the Sky the 3rd ist ein wunderschön gemachter Epilog. 50 Stunden wird man unterhalten und ich würde lügen, wenn ich mich nicht gefreut hätte mit lieb gewonnenen Charakteren noch einmal die Welt unsicher zu machen. Es ist zwar schade, dass das Spiel das Potential seiner Geschichte nicht ganz auslotet, aber Kevin als Hauptcharakter ist angenehm komplex und widersprüchlich, womit er sich einen Ehrenplatz in meinem Herzen verdient. Denn von solchen Figuren kriege ich ebenfalls nie genug.

 

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