Aktuelles
Schreibe einen Kommentar

Links der Woche 45/15: Con-Boom, AGB-Comics und die neuen Big Two

Diese Woche in unserem Link-Überblick: Superman auf Arte, die Neuentdeckung argentinischer Comics, die iTunes-AGB als Comic sowie Comiczeichner, die für Zeichentrickserien arbeiten.

Con as Con can
Frankfurter Allgemeine Zeitung, Andreas Platthaus
In seinem Comic-Blog auf der FAZ-Website schreibt Andreas Platthaus über den Boom der „Comic Cons“, der jetzt in Form von gleich drei großen Veranstaltungen nach Österreich und Deutschland schwappt. Vor allem über die Vienna Comic Con, die in zwei Wochen in Wien steigt, enthält der Artikel einige interessante Infos und Einschätzungen.

„Ein geradezu prophetischer Comic“
Der Tagesspiegel, Lars von Törne
Ein kurzes Interview mit Jeanine Meerapfel, Präsidentin der Berliner Akademie der Künste, die sich jetzt den argentinischen Comics widmet – mit einer Diskussionsrunde und einer Fassadeninstallation, die vom 11.11. bis Mitte Januar an der Fassade der Akademie zu sehen ist. Die Titelzeile bezieht sich auf den regimekritischen Science-Fiction-Comic El Eternauta von Hector Oesterheld und Francisco Solano López, der zwischen 1957 und 1975 entstand und als einer der wichtigsten und einflussreichsten Comics aus Argentinien gilt. Anfang 2016 erscheint beim Avant-Verlag erstmals eine deutsche Übersetzung.

Themenabend Superman
Arte
Heute Abend zeigt der TV-Sender Arte im Rahmen eines Themenabends Richard Donners ersten Superman-Spielfilm von 1978 mit Christopher Reeve in der Titelrolle, anschließend ist die knapp zweistündige Doku Superman, der Held aller Helden zu sehen. Die stammt aus dem Jahr 2006, läuft aber erstmals in Deutschland. In der Mediathek „Arte +7“ werden beide Filme nicht auftauchen. Dafür gibt es online ein Superman-Dossier mit Texten und Videos zum Thema. Unter anderem sind dort sechs Episoden der Superman-Zeichentrickserie zu sehen, die in den Jahren 1941/1942 in den Kinos zu sehen war. Einleitend dazu gibt es die schöne Kurzdoku Fleischer-Man and friends:

 

© Robert Sikoryak

© Robert Sikoryak

ITUNES TERMS AND CONDITIONS: The Graphic Novel
itunestandc.tumblr.com, Robert Sikoryak
Schon seit zwei Monaten stellt Robert Sikoryak täglich eine Seite online, aber erst diese Woche machte sein Comicprojekt so richtig die mediale Runde: Auf insgesamt 94 Seiten zeichnet er die Geschäftsbedingungen von iTunes als Comic. Sie wissen schon, einer jener endlos langen Texte, die wir alle akzeptieren, die aber nie jemand liest. Der Clou an Sikoryaks AGB-Comic, in dem Steve Jobs als Hauptfigur auftritt, ist der Zeichenstil – der wechselt nämlich ständig. Jede Seite ist eine Hommage an andere Comics und deren Künstler. Die Palette reicht dabei von Klassikern wie Will Eisner und Hergé bis zu aktuellen Comics wie denen von Kate Beaton oder Alison Bechdel. Ähnliches hatte der Zeichner schon in seinen Masterpiece Comics gemacht, dort komprimierte er literarische Klassiker im Stile bekannter Comics.

The Indie Comics Animation Gold Rush
Slate, Heidi MacDonald
„Die neuen ‚großen Zwei‘ heißen nicht Marvel und DC – sondern Cartoon Network und Nickelodeon“ behauptet dieser Artikel, der von der immer enger werdenden Verbindung zwischen TV-Trickfilmproduktion und der Independentcomic-Szene erzählt. Zahlreiche Kreative wie z.B. Sam Alden oder Michael DeForge arbeiten als Storyboarder oder Figurendesigner für Serien wie Adventure Time, Regular Show oder Steven Universe, teilweise in Festanstellung. Deren Produzenten suchen mittlerweile gezielt in den Indiecomic-Netzwerken nach neuen Talenten – sei es auf Tumblr oder auf Messen wie der Small Press Expo. Für die meisten dieser Serien werden keine klassischen Drehbücher geschrieben, sondern sie entstehen direkt als Storyboards. Dafür braucht man Leute, die gleichzeitig Geschichten schreiben und zeichnen können, und die findet man nicht zuletzt unter den Machern von Web- und Minicomics. Für die ZeichnerInnen bietet das ein solides finanzielles Standbein und natürlich beeinflusst sich beides gegenseitig: In den genannten Serien findet man weit schrägere Ideen und Figuren als in den superteuren Animationsfilmen, die die großen Hollywoodstudios fürs Kino produzieren, umgekehrt konstatiert der Artikel den aktuellen Comics von Nachwuchstalenten einen Trend weg von düsterer Selbstbespiegelung und hin zu bunter Fantasy-Ästhetik à la Adventure Time.

Ask the Author: Alan Moore
Goodreads
Bei der Lese-Community Goodreads gibt es die Funktion „Ask the author“, über die das Publikum den dort angemeldeten Autoren beliebige Fragen stellen kann. Auch prominente Bestsellerautoren wie Dan Brown, Jeff Kinney oder Isabel Allende öffnen zumindest kurzzeitig ein Zeitfenster, in dem sie Fragen ihrer Leser beantworten. Kürzlich hat auch Watchmen-Autor Alan Moore 75 Fragen beantwortet, bei denen es sehr häufig, aber nicht ausschließlich um Ängste und Horror geht – aber auch um Politik, Literatur und das Schreiben an sich.

Schreibe einen Kommentar

Mit dem Abschicken dieses Formulars erklärst du dich mit unserer Datenschutzerklärung einverstanden.