In Währenddessen setzt Niklas heute seine kleine Serie über Trails in the Sky fort.
Niklas: Letzte Woche habe ich den ersten Teil der Trails in the Sky – Reihe vorgestellt und ihn als Prolog einer viel längeren Geschichte bezeichnet. Das stimmt auch, denn im zweiten Teil, Trails in the Sky: SC (Second Chapter), wird das Erzähltempo in der ersten Hälfte zwar auch wieder gedrosselt, aber ich bin diesmal schneller drin als im ersten Teil, denn es passiert einfach mehr. Kleine Anmerkung: ich denke, dass man SC auch versteht, ohne Teil 1 gespielt zu haben. Es ist aber auf jeden Fall belohnender, es getan zu haben, da der Nachfolger Spielstände aus dem Vorgänger übernimmt und man so einzigartige Dialoge zu lesen bekommt, die die Erfahrung vertiefen.
Estelle Bright und ihre Mitstreiter*innen rennen im neuen Teil nun von einer Krise zur nächsten, unter anderem müssen Erdbeben gestoppt und ein geheimnisvoller Nebel vertrieben werden. Das alleine verlangt unseren Held*innen schon alles ab, aber dann finden sie heraus, dass die Drahtzieher noch viel Schlimmeres planen.
SCs Geschichte ist eine der besten die ich je gespielt habe, vor allem da sie abwechslungsreich bleibt. Mal müssen Geiseln befreit werden, mal folgt muss ich nachts durch die Docks der Hauptstadt schleichen, nur um dann in einen Bosskampf zu geraten. Jedes noch so kleine Detail ist wichtig und alles ist so in sich geschlossen, dass ich nach dem Ende des Spiels keine weiteren Trails – Teile mehr durchspielen müsste. Außerdem hat die Geschichte keine Längen, selbst in einem Kapitel, in dem ich nur über die Weltkarte renne, um ein paar Geräte zu installieren. Es hilft auch, dass ich in SC schillernde Antagonisten bekämpfen darf, die mir durch ihr Design und ihre Persönlichkeiten sehr gefallen (na gut, bis auf eine, aber die hat wenigsten einen Mecha an ihrer Seite). Sie haben ein paar nette Tricks drauf, die dafür sorgen, dass ich immer mal wieder umdenken muss, anstatt mich auf meine alten Taktiken zu verlassen.
Das trifft auch auf die restlichen Kämpfe zu. Im ersten Teil reichte es meistens, Gegner mit flächendeckenden Zaubern, wie zum Beispiel Erdbeben, zu besiegen. In Trails in the Sky: SC muss ich jetzt darauf achten, gegen welche Attacken und Zauber die Monster immun sind. Haben meine Gegner dicke Panzer, sollte wahrscheinlich nicht mein Degenkämpfer nach vorne, bei einer hohen Immunität gegen Erdzauber lasse ich besser die Finger vom Erdbeben und hoffentlich habe ich mir diese eine Spezialattacke aufgehoben, um ihren vernichtenden Angriff zu stoppen, den einer gerade auflädt. Es ist also alles etwas fordernder und schwerer geworden, was ich begrüße. Auf normal empfand ich die Kämpfe als gut durchdacht und später auf faire Art fordernd. Im schlimmsten Fall können Spieler*innen immer noch für eine Stunde die Landschaft abgrasen und für ein oder zwei Level hochgrinden. Am Ende kommt es aber wirklich darauf an, ob man die Zauber und Fähigkeiten seiner Gruppenmitglieder versteht und gut einsetzen kann. Geduldig sollte man auch bleiben, denn gerade später trage ich Gefechte auch mal eine Stunde lang aus.
Mit Nebenquests habe ich genau 70 Stunden zum Durchspielen gebraucht. Wenn ich mir noch mehr Zeit gelassen hätte, hätte ich bestimmt noch 15 Stunden draufrechnen können. Denn wenn man wirklich alles schaffen möchte, muss man die Spielwelt besonders gründlich erkunden, vor allem um die Höchstwertung zu erhalten. Ich habe erst zu spät festgestellt, dass mir einige Aufgaben fehlten, da ich zu einer bestimmten Zeit nicht mit einer bestimmten Figur gesprochen habe. Das Bewertungssystem ist da wirklich unnötig streng. Wer also beim ersten Mal alles sehen möchte, kann ruhig eine Komplettlösung benutzen. Mal sehen, ob Trails dritter Teil nächste Woche genauso streng ist.
1 Kommentare