In der Kolumne „Währenddessen …“ zeigt die Comicgate-Redaktion, was sie sich diese Woche so zu Gemüte geführt hat.
Seit einigen Tagen findet sich in der Arte Mediathek Jodorowskys Dune, die Dokumentation über Alejandro Jodorowkys Versuch, Frank Herberts Dune zu verfilmen. Jodorowsky, dessen Ruhm außerhalb der Comicszene auf den Filmen El Topo und dem großartigen Montana Sacra fußt, wollte einst den größten Science Fiction-Filme aller Zeiten erschaffen, was ihm auch beinahe gelungen wäre, dann aber vor allem an einer Person scheiterte: Ihm selbst.
Natürlich ist die Dokumentation ein idealer Stoff für unsere Rubrik „Währenddessen“, doch hatte leider keiner von uns die Möglichkeit, zeitnah einen Artikel zu schreiben. Deshalb stattdessen die folgende kleine Korrespondenz zwischen Christian, Julian und Florian:
„Hi alle,
Hat einer von euch Lust, sich zur Sendung ‚Jodorowskys Dune‘ einzubringen, die derzeit auf der Arte-Mediathek liegt?
Grüße, Christian“
„Ich muss mal schauen, vielleicht schaffe ich noch, was dazu zu schreiben. Die Dokumentation ist natürlich eine Offenbarung, der absolute Wahnsinn. Jodo als Missing Link der Popkultur sozusagen. Allerdings muss ich auch bis zum 22.2. meine Diss-Verteidigung vorbereiten. Falls ich es morgen irgendwie unterbringen kann, kommen aber ein paar Worte.
Viele Grüße, Julian
P.S.: Lynchs Dune – Film -> Tonne.“
„Ich wünsch dir viel Erfolg bei der Verteidigung, Julian. Lynchs Dune hab ich übrigens damals in den 80ern im Kino gesehen. Ich kann mich nur noch schwach daran erinnern, weiß aber noch, dass ich als 12jähriger völlig überfordert war. War der wirklich so mies?
Grüße, Christian“
„Danke – und nein, eigentlich ja nicht. Das Problem ist eher: Was plante Jodo, was wurde daraus und vor allem: Warum wurde es so? Und man spürt eben auch Jodos Ideen, allerdings völlig verstümmelt. Rockstar? Check. Musik einer angesagten Band? Check. Kann dann allerdings nicht mit Jodo mithalten, der in ganz anderen Dimensionen plante: Salvador Dali, Mick Jagger, David Carradine, Orson Welles, Musik von Magma und Pink Floyd, Designs von Chris Foss und HR Giger usw. Die Dune-Entwürfe sind seither und bis heute überall im Kino zu finden. Zuletzt etwa in Guardians Of The Galaxy 2 (Foss‘ Raumschiffe) und Prometheus (Harkonnen-Design von Giger). Jodo war so seiner Zeit eben zu weit voraus …
Viele Grüße, Julian“
„Spannend. Heute Abend werde ich mir die Doku selbst ansehen und mir ein Bild machen. Aber man sollte nicht zu traurig sein. Vielleicht gäbe es ja nicht mal John Difool-Comics, wenn Jodo damals alles verwirklichen hätte können. Vielleicht war gerade das nicht realisierte die perfekte Keimzelle. Brian Wilson hat sein „Smile“ auch nie gebacken bekommen, und was für schöne Beach Boys-Platten sind trotzdem in dieser Phase entstanden.
Grüße, Christian“
„Darauf geht Jodo auch ein. Er hat alles irgendwann gemacht. Bei den Metabaronen, beim Incal etc. Also hört man bei Incal Pink Floyd und bei den Metabaronen Magma. Und bei den Beach Boys stimme ich zu. Außer natürlich, dass ‚Smile‘ inzwischen ja in zwei Varianten (Wilson Solo + Beach Boys-Sessions) vorliegt. Aber eben nicht so, wie es damals hätte werden können. Tatsächlich mag ich die Platten, die nach den ‚Smile‘-Sessions entstanden sehr gern, vor allem ‚Sunflower‘, ‚Surfs Up‘, ‚Holland‘ und ‚Love You‘.
Viele Grüße, Julian“
„Ich liebe die ‚Surf’s Up‘ von der ersten bis letzten Sekunde.
Christian“
„Ich auch (und ‚Sunflower‘, wie ‚Friends‘, großartiger Fingerfarbenpop osä.)!!! (Und Jodorowskys Dune – irre. Und ‚Smile‘ meiner Meinung nach bei den 67er Sessions größer. Nur nebenbei von der Seite.)
Florian“
Jodorowsky’s Dune ist noch bis zum 16.03.2019 in der Arte-Mediathek zu sehen.
Was habt ihr diese Woche gekauft, gesehen, gelesen, gespielt? Postet eure Bilder, Geschichten und Links einfach in die Kommentare.