In der Kolumne „Währenddessen …“ zeigt die Comicgate-Redaktion, was sie sich diese Woche so zu Gemüte geführt hat.
Christian: Endlich hab ich es geschafft, mir Star Wars 7 – Das Erwachen der Macht anzusehen. Ganz auf der Höhe der Zeit sind also inzwischen auch bei Star Wars selbst die beliebtesten Figuren nicht mehr sicher. Überhaupt betreibt der aktuelle Imperium-Ableger, The First Order, in meinen Augen zu viel Vernichtungskrieg. Sicher, das Imperium hatte schon immer eine nationalsozialistische Prägung, aber dieser neue Zyklus bringt, trotz aller Parallelen zu früheren Episoden, einige neue und verstörende Aspekte ans Licht. Dass die „Erste Ordnung“ mit Sonnenenergie gleich fünf Planeten auf einmal zerstört, erinnert tatsächlich schon wieder an Philip K. Dicks Man in the high castle, in dem die Nazis mit Atomwaffen ganz Afrika zerstören, das Mittelmeer trockenlegen und die Zerstörung Japans planen. In The man in the high castle wird von einer Figur die Annahme geäußert, die Zerstörung alles Fremden wäre nur die erste Phase, in letzter Konsequenz würde die Nazi-Ideologie die Ausrottung allen Lebens des Universums zum Ziel haben. Das deckt sich frappierend mit der Methode der „Ersten Ordnung“, das Zerstörungswerk mit Solarenergie voranzubringen und dabei das vorzeitige Erlöschen der Sonne zu riskieren. Tja, dann wäre endlich Ruhe im Universum. Bei allen Kritikpunkten, die man Star Wars 7 vorwerfen kann, ist das eine Prämisse, die mich interessiert und die hoffentlich noch vertieft wird. Und jetzt freue ich mich darauf, mir Episode 1 bis 3 mal wieder anzusehen. Mich beschleicht langsam das Gefühl, dass diese Episoden tatsächlich besser sind als ihr Ruf.
Daniel: Auch ich war im Weltall. Im Weltall von No Man’s Sky. Das Computerspiel hat als kleine Indieproduktion der Entwickler Hello Games begonnen. Die haben eine ganze digitale Galaxis versprochen – so groß wie unsere eigene. 18 Trillionen verschiedene Planeten sollen von einem Algorithmus ausgerechnet werden, komplett mit eigener Flora, Fauna und Atmosphäre. Noch größer als die versprochene Galaxie ist der Hype um das Spiel. Die Erwartungen konnten überhaupt nicht erfüllt werden, und trotzdem wollten alle, dass es klappt. Man musste es selber sehen. Aus diesem Grund haben wir bei der SZ ein No Man’s Sky-Tagebuch geführt: Tag 1, Tag 2, Tag 3 und am vierten Tag. Wir haben unsere Erfahrungen von der ersten Absturzstelle bis zum verzweifelten Blick über einen verlassen Blick aufgezeichnet – und fanden das Resultat fad: No Man’s Sky ist nicht das Elite von heute, sondern eine philosophische Sinnliche. Man muss Spaß daran haben Tieren Namen zu geben, endlos Ressourcen zu sammeln, denn No Man’s Sky hat kein verbindendes Narrativ und auch kein verbindendes Element mit anderen Spielern. Ein Mann, ein Raumschiff und unendliche Weiten. Klingt ein bisschen wie das richtige Leben.
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