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Ekhö – Spiegelwelt 2: Paris Empire

Die Alternativwelt von Ekhö ist etabliert, die Charaktere eingeführt und die Figuren umrissen, so dass es nun wirklich direkt mit einer Story beginnen kann. War der erste Teil zwar schon überzeugend, krankte er höchstens ab und zu daran, dass man erst die neue Welt umreißen musste und der Leser mit den Besonderheiten dieser alternativen Version unserer Erde vertraut gemacht werden musste.

© Splitter Verlag

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Die Alternativwelt von Ekhö ist etabliert, die Charaktere eingeführt und die Figuren umrissen, so dass es nun wirklich direkt mit einer Story beginnen kann. War der erste Teil zwar schon überzeugend, krankte er höchstens ab und zu darandass der Leser erst einmal mit den Besonderheiten dieser alternativen Version unserer Erde vertraut gemacht werden musste. Immer wieder wurde man dann aus dem Erzählfluss herausgeholt, damit die Episode in einen Zusammenhang eingebettet werden konnte. So wirkte die Story manchmal etwas zerrissen, was aber ihrer Qualität keinen Abbruch tat. Doch nun kann richtig losgelegt werden, was der Serie richtig gut tut, da alles sehr viel runder und prägnanter daher kommt.

Auch wenn der zweite Teil auf dem ersten aufbaut, steht dieses Abenteuer inhaltlich für sich selbst und so ist alles sehr komprimiert. Dabei sind die typischen Zutaten, wie man sie von Arleston kennt, auch hier zu finden: Witz, Action, erotische Spannung ohne Vulgarität und viele Anspielungen auf gesellschaftliche Zustände und Ereignisse, welche dem Ganzen eine gewisse satirische Würze verleihen. Hier sind es vor allem die deutlich erkennbaren Parallelen zum Tode von Lady Di. Die Story an sich passt sich der französischen Tradition der Kolportage, der Verschwörung und der Attentatsvereitlung an, wie es auch ein Alexandre Dumas hätte schreiben können.

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Ludmilla muss erkennen, dass ihre Künstleragentur kurz vor der Pleite steht. Da eine Tänzerin ausgefallen ist, droht ein lukrativer Deal im fernen Paris zu platzen. Kurzerhand entschließt sich Ludmilla, selber zu tanzen. Doch kaum im royalistischen Frankreich angekommen, wird sie prompt vom Geist des Kronprinzen besessen, der einer Verschwörung auf die Spur gekommen ist.

Auch wenn einem einzelne Elemente bekannt vorkommen, wirkt hier alles sehr frisch und leicht und man ist mit dem größten Vergnügen dabei, ohne den Staub der Storyelemente zu atmen. Mit Alessandro Barbucci hat Arleston einen kongenialen Partner gefunden, der hier seiner Phantasie freien Lauf lassen kann und immer wieder wunderschöne Szenen einbaut, die man auf den ersten Blick gar nicht sonderlich registriert. Etwa dieses wunderschöne Grinsen einer Katze, die vor Hühnerkäfigen sitzt. Oder das gezierte Wegdrehen des Kopfes, wenn ein Drache seine Belohnung verschmäht. Abgesehen natürlich davon, dass trotz aller reizvollen Kurven seiner Frauenfiguren diese dennoch nie plump oder vulgär wirken, sondern charmant und leicht. Bei allem Detailreichtum, satter Farbverwendung und originellen Einfällen verlieren Arleston und Barbucci die Story aber nie aus dem Blick. Mit Ekhö haben die beiden mal wieder einen Meilenstein geschaffen. Wunderbar.

Noch viel besser als der gute erste Teil, da die Story komprimiert  und satirische Elemente eingebettet wurden

Ekhö – Spiegelwelt 2: Paris Empire
Splitter Verlag, August 2014
Text: Christophe Arleston
Zeichnungen: Alessandro Barbucci
Übersetzung: Tanja Krämling
48 Seiten, farbig, Hardcover
Preis: 14,80 Euro
ISBN: 978-3-86869-676-9
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