Alan Moores „Tom Strong“ – More to the picture than meets the eye
Von „Suspension of Disbelief“ spricht man, wenn der Betrachtende eines Films oder eines Comics aufhört, die Wahrscheinlichkeit des Gezeigten zu hinterfragen und sich stattdessen völlig der Illusion des Augenblicks hingibt. Menschen können fliegen? Akzeptiert. Ein Affe kann sprechen? Wenn’s dem Frohsinn dient …! Aber Alan Moore verlangt den Leser*innen seiner Serie Tom Strong von 1999 eine wirklich unerhörte Packung „Suspension of Disbelief“ ab – mehr als man bereit ist zu geben. Auf künstlerischer Seite jedoch ist die Reihe ein Gewinner und Zeichner Chris Sprouse wird wohl auf ewig mit dieser Serie in Zusammenhang gebracht werden. So eine kongeniale Symbiose zwischen Skript und Artwork wird für Sprouses speziellen Stil vielleicht kein weiteres Mal möglich sein. Die Story selbst dagegen macht einen zunächst ratlos.