Alle Artikel mit dem Schlagwort: Splitter Verlag

Helena – Erstes Buch

Der französische Comicautor Jim (alias Téhy) ist ein Spezialist für Untersuchungen zwischenmenschlicher Beziehungen. In seinen Werken wie Die Einladung, Sonnenfinsternis oder Süße Versuchung stehen stets die komplexen Beziehungen zwischen Männern und Frauen im Mittelpunkt. Aber man griffe zu kurz, würde man ihn nur darauf beschränken. Es geht hier nicht um Soap Operas, sondern um die Gefüge zwischen unterschiedlichen Menschen, seien es Partner, Freunde oder Familienangehörige. Dabei geht es immer auch um unangenehme Wahrheiten und Lügen.

Die Schiffbrüchigen der Zeit 1&2

Es ist die Ausgangssituation einer klassischen Space Opera in der Tradition von Flash Gordon oder Buck Rogers: Die Welt steht vor einer Katastrophe, weshalb zwei Auserwählte, ein Mann und eine Frau, mit einer Raumkapsel ins All geschossen werden – in eine bessere Zukunft, um der bedrohten Generation des ausgehenden 20. Jahrhunderts den Fortbestand zu sichern. 1000 Jahre später wird eine der beiden Kapseln geborgen und der Raumfahrer Christopher aus dem Kälteschlaf befreit, die andere Kapsel, die Insassin hat den Namen Valerie, bleibt hingegen verschollen. Damit kann die Suche – die klassische Quest – beginnen, eine Erzählformel, die schon in unzähligen Variationen erzählt wurde und auch in dieser Version ganz wunderbar funktioniert.

Troja 1 – Das Volk des Meeres

Man könnte versucht sein anzunehmen, dass die neue Serie Troja ein Historiencomic ist, der den trojanischen Krieg behandelt. Also ein Comic, der sich an historische Fakten hält und in diese seine fiktionalen Elemente einbettet, oder eben nur ein historisches Ambiente als Hintergrund für eine komplett fiktive Geschichte nutzt. Da allerdings begibt man sich schon aufs geschichtliche Glatteis, denn abgesehen von der Ilias des Homer gibt es kaum schriftliche Quellen über den trojanischen Krieg und als Faktengrundlage ist das Werk von Homer auch mit Vorsicht zu genießen. Schließlich spielen in der antiken Erzählung auch die Götter höchstselbst ihre Rollen, Homer hat also die Gattung des historischen Berichts verlassen und die Ebene des Romans betreten.

Freaks Squeele: Totenfeier 1

Die französische Comicserie Freaks Squeele von Florent Maudoux existiert bereits seit 2008 und hat im Nachbarland bereits mehrere Spin-Offs hervorgebracht, auch eine Zeichentrickserie ist in Planung. Splitter bringt die Reihe nun auch nach Deutschland und legt noch vor der Hauptserie eines jener Nebenprojekte vor: Der Zweiteiler Totenfeier erzählt die Vorgeschichte von einer der zentralen Figuren. Ob sich dieser Prequel-Band wirklich als guter Einstieg in die Serie eignet?

Undertaker 1 – Der Goldfresser

Schon die erste Seite der neuen Westernserie Undertaker hat einen am Haken – was vor allem am geschickten Einsatz des Off-Kommentars liegt, der offen lässt, wer da eigentlich gerade erzählt, denn ein Protagonist ist da noch nicht zu sehen. Die naheliegende Annahme, dass von demjenigen, der im Bild zu sehen ist, auch der Off-Kommentar stammt, führt hier nicht weiter. Sind es etwa die Geier, die hier Bericht erstatten? Leisten sich die Autoren da einen kleinen Scherz?

Orakel 1&2

Die neue Serie Orakel basiert auf einem ähnlichen Konzept wie die ebenfalls von Jean-Luc Istin entworfene Reihe Elfen. Dabei fungiert er oft nur als Ideengeber und lässt zu einem vorgegebenen Thema abgeschlossene Geschichten von unterschiedlichen Kreativteams erzählen. Auch bei Orakel stammt das Konzept von Istin und die einzelnen Alben von verschiedenen  Autoren und Zeichnern. Doch es gibt einen zentralen Unterschied: Bei Elfen ist das märchenhafte Wesen das verbindende Element, in jedem Abenteuer wird eine andere Art von Elfen näher porträtiert. Bei Orakel allerdings dreht sich die ganze Serie um ein gemeinsames Kernthema, wobei auch hier die einzelnen Geschichten unabhängig voneinander und jeweils inhaltlich abgeschlossen sind.