Alle Artikel mit dem Schlagwort: Splitter Verlag

Weiß wie der Mond

Es mag viele überraschen, dass in den letzten Jahren ab und zu Reiseliteratur in Comicform erscheint. Dabei ist dieses Medium im Grunde prädestiniert dafür. Romane oder rein schriftliche Reiseberichte können „nur“ die Fantasie des Lesers anregen, dieser muss sich anhand der Beschreibungen selbst ein Bild von den Örtlichkeiten machen. Dokumentarfilme, filmische Reiseberichte und Fotobücher können die Ansichten zwar optisch vermitteln, aber für die subjektiven Eindrücke der Autoren braucht es zusätzliche Beschreibungen. Man muss sich also wieder auf das Wort verlassen, welches die Bilder anreichert. Womit man direkt beim Comic wäre: Denn bereits die Art der Gestaltung der Bilder ist eine Interpretation und gibt die Wirklichkeit nicht eins zu eins wieder, wie es etwa Filme und Fotos suggerieren, sondern so, wie sie der Maler bzw. Zeichner empfunden hat. So besitzen sie von vornherein gar nicht den Anspruch der Objektivität. Natürlich kommt man auch hier nicht ohne beschreibende Worte aus, aber sie betreffen weniger den Gegenstand an sich, sondern die von ihm ausgehende Impression.

Oink – Himmels Schlachter

In einer dystopischen Zukunft leben und arbeiten künstlich herangezüchtete Mensch-Schwein-Hybriden in morbiden Fabrikhallen, um für das herrschende Regime Nahrung zu produzieren. Als Sklaven müssen sie unter strenger Aufsicht Schweine reproduzieren, töten und verarbeiten. Die Fabriken sind Tötungslager, in denen die Hybriden keine Fragen stellen dürfen und von der Außenwelt abgeschottet leben. Draußen, so heißt es, existiere ein Ort namens „Himmel“. Doch betreten dürfen diese nur ihre Herren.

Helena – Erstes Buch

Der französische Comicautor Jim (alias Téhy) ist ein Spezialist für Untersuchungen zwischenmenschlicher Beziehungen. In seinen Werken wie Die Einladung, Sonnenfinsternis oder Süße Versuchung stehen stets die komplexen Beziehungen zwischen Männern und Frauen im Mittelpunkt. Aber man griffe zu kurz, würde man ihn nur darauf beschränken. Es geht hier nicht um Soap Operas, sondern um die Gefüge zwischen unterschiedlichen Menschen, seien es Partner, Freunde oder Familienangehörige. Dabei geht es immer auch um unangenehme Wahrheiten und Lügen.

Die Schiffbrüchigen der Zeit 1&2

Es ist die Ausgangssituation einer klassischen Space Opera in der Tradition von Flash Gordon oder Buck Rogers: Die Welt steht vor einer Katastrophe, weshalb zwei Auserwählte, ein Mann und eine Frau, mit einer Raumkapsel ins All geschossen werden – in eine bessere Zukunft, um der bedrohten Generation des ausgehenden 20. Jahrhunderts den Fortbestand zu sichern. 1000 Jahre später wird eine der beiden Kapseln geborgen und der Raumfahrer Christopher aus dem Kälteschlaf befreit, die andere Kapsel, die Insassin hat den Namen Valerie, bleibt hingegen verschollen. Damit kann die Suche – die klassische Quest – beginnen, eine Erzählformel, die schon in unzähligen Variationen erzählt wurde und auch in dieser Version ganz wunderbar funktioniert.

Troja 1 – Das Volk des Meeres

Man könnte versucht sein anzunehmen, dass die neue Serie Troja ein Historiencomic ist, der den trojanischen Krieg behandelt. Also ein Comic, der sich an historische Fakten hält und in diese seine fiktionalen Elemente einbettet, oder eben nur ein historisches Ambiente als Hintergrund für eine komplett fiktive Geschichte nutzt. Da allerdings begibt man sich schon aufs geschichtliche Glatteis, denn abgesehen von der Ilias des Homer gibt es kaum schriftliche Quellen über den trojanischen Krieg und als Faktengrundlage ist das Werk von Homer auch mit Vorsicht zu genießen. Schließlich spielen in der antiken Erzählung auch die Götter höchstselbst ihre Rollen, Homer hat also die Gattung des historischen Berichts verlassen und die Ebene des Romans betreten.

Freaks Squeele: Totenfeier 1

Die französische Comicserie Freaks Squeele von Florent Maudoux existiert bereits seit 2008 und hat im Nachbarland bereits mehrere Spin-Offs hervorgebracht, auch eine Zeichentrickserie ist in Planung. Splitter bringt die Reihe nun auch nach Deutschland und legt noch vor der Hauptserie eines jener Nebenprojekte vor: Der Zweiteiler Totenfeier erzählt die Vorgeschichte von einer der zentralen Figuren. Ob sich dieser Prequel-Band wirklich als guter Einstieg in die Serie eignet?