Das Geheimnis meiner Superkraft
Alison Bechdel beleuchtet in erschöpfender Ausführlichkeit unsere und ihre Sportbesessenheit und erfindet nebenbei beinahe die Graphic Novel neu.
Alison Bechdel beleuchtet in erschöpfender Ausführlichkeit unsere und ihre Sportbesessenheit und erfindet nebenbei beinahe die Graphic Novel neu.
Zensur und gesellschaftliche Hürden für Comics mit unterschiedlichen Sexualitäten und Geschlechtlichkeiten. Comics mit queeren Inhalten hatten es immer schon schwer in Bibliotheken, analog wie digital. Selbst wenn es nicht um Sexualität, sondern wie meistens um Formen des Zusammenlebens geht, sind die Tugendwächter nicht weit. Comic-Geschichte ist immer auch Zensur-Geschichte.
Wie schön ist es, in einem offenen, toleranten Land zu leben, in dem man Homosexualität und Transsexualität problemlos zur Sprache bringen kann. Dass es aber immer noch nicht leicht ist, den ersten Schritt aus dem Wandschrank zu wagen (sprich: sich zu „outen“), das thematisiert Sarah Barczyk in ihrer charmanten kleinen Erzählung Nenn mich Kai, in der es um eine junge Frau namens Andrea geht, die sich als Mann fühlt. Ironischerweise hätten ihre Eltern kein Problem damit, wäre sie homosexuell. Jetzt, da Homosexualität weitgehend mainstreamtauglich geworden ist, stellt sich heraus, dass es sich bei Transsexualität also tatsächlich noch einmal um ein anderes Kaliber handelt. Was aber macht es so schwer, das eine zu akzeptieren, das andere aber nicht?
Wenn queere Comics bisher den Weg in ein deutsches Museum fanden, dann konnte man mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass Ralf Königs Arbeit in der Ausstellung thematisiert wurde. Das Schwule Museum* in Berlin hat nun mit „SuperQueeroes – Unsere LGBTI*-Comic-Held_innen“ die erste allgemeine Ausstellung zum Thema „queere Comics“ in einem deutschen Museum auf die Beine gestellt. Die international ausgerichtete Comicschau wartet mit einer sehenswerten Bandbreite auf, von der des Königs Werk natürlich ein verdienter Teil ist – jedoch nur einer von vielen.