Alle Artikel mit dem Schlagwort: Krimi

Am liebsten mag ich Monster

Manchmal ist die Entstehungsgeschichte eines Comics fast erstaunlicher und spannender als dessen Inhalt. Für Emil Ferris‘ Monumentalwerk Am liebsten mag ich Monster trifft dies in jedem Fall zu. Es ist das Comicdebüt der 56-jährigen Künstlerin, erschaffen in einer Periode von gut zehn Jahren, konsequent vorangetrieben trotz zeitweiliger Obdachlosigkeit und krankheitsbedingter Lähmung. Nachdem das erste über 400 Seiten starke Buch endlich veröffentlicht werden konnte, wurde es prompt mit u.a. drei Eisner-Awards bedacht. Diese Umstände machen Am liebsten mag ich Monster zu einem noch größeren Phänomen, als es auf Basis der Lektüre ohnehin schon ist.

Raffington Event

Raffington Event ist die skandalöseste Comicpublikation des Jahres: Diese grandiosen Kriminalminiaturen mit ihren düster-komischen Zeichnungen hätten niemals enden dürfen, vor allem nicht nach 56 Seiten. Schreiber & Leser beschert uns mit der aktuellen Andreas-Renaissance ein wunderbares Geschenk.

Maertens

Gäbe es einen Preis für das abgefahrenste Figurendesign eines Comics, Maximilian Hillerzeder würde ihn dieses Jahr abräumen. Schon der titelgebende Maertens beeindruckt mit dem wohl längsten Kinn der Comicgeschichte, aber das ist noch ein vergleichsweise konventionelles Feature im Vergleich zu den Nebenfiguren: Ein Mann, dessen Nase und Ohren nicht zu seinem Kopf gehören zu scheinen, diverse anthropomorphe Tiere, Polizisten mit Köpfen in Form von Spannpratzen und diverse Typen mit Gebüschkopf oder Lauchgesicht, wandelnde Zweigchen, Kürbisköpfe oder meine Lieblingsfigur, der Playstationhead. Und doch hat man irgendwie das Gefühl, diese Typen zu kennen.

Rider on the Storm 2 – London

Gerade noch mit dem Leben davongekommen, erwacht Gaspard Sarini mit gebrochenem Arm und einer Kopfverletzung in einem Londoner Krankenhaus. Nachdem es dem Rennfahrer im ersten Band gelang, die Polizistin Jade Antoine von seiner Unschuld am Mord seiner Eltern zu überzeugen, ermittelt sie weiterhin in Brüssel und zweifelt zunehmend an ihrem Chef Raoul de Groot, der tief in den Fall verstrickt zu sein scheint, während der junge Rennfahrer in London das Geheimnis um die Ermordung seiner Eltern zu lüften versucht. Doch die Zeit drängt, denn auch der Protagonist wäre beinahe Opfer des unbekannten Mörders geworden, dessen Freunde womöglich einflussreicher sein könnten, als bisher angenommen. „Into this house we’re born / Into this world we’re thrown […] There’s a killer on the road” – die Zeilen aus Riders on the Storm, Jim Morrisons Schwanengesang, kurz vor seinem Ableben im Juni 1971 in Frankreich verfasst und aufgenommen, liest sich wie eine Zusammenfassung der Geschichte um den Motorradrennfahrer Gaspard Sarini und es verwundert, dass die drei noch lebenden Mitglieder von The Doors, Ray Manzarek, John Densmore und Robby Krieger …