Alle Artikel mit dem Schlagwort: Knesebeck

Capa – Die Wahrheit ist das beste Bild

„Wenn deine Bilder nicht gut sind, warst du nicht nah genug dran.“ Robert Capa Mit diesem Zitat beginnt Florent Silloray seine grafische Biografie über den Kriegsfotografen Robert Capa (1913-1954). Damit gibt er sich den Maßstab für seinen Comic in gewisser Weise selbst vor, schließlich erzählt er seine Geschichte in Bildern. Es stellt sich also unweigerlich die Frage, inwieweit es Silloray gelungen ist, die entscheidenden Momente aus Capas Leben wiederzugeben. Um die Antwort vorwegzunehmen: Leider war Silloray nicht nah genug dran!

Die Schachnovelle

Klassiker ziehen immer, oder? Insbesondere natürlich, wenn der Tod des Autors mehr als 70 Jahre zurückliegt und das Copyright damit als erloschen, der Text als Freiwild gilt. 73 Jahre nach Stefan Zweigs Tod hat Thomas Humeau sich der Schachnovelle, dem schmalen Erfolgsbuch des österreichischen Autors angenommen.

Die Judenbuche

„Jeder Mulitreiber hat an‘ Kugelschreiber aber unser einer, der hat nix, aber unser einer, der hat nix, aber unser einer, der hat nix“, so geht ein beliebtes bayerisches Spaßlied, das vor allem an Fasching gern gespielt wird. Das Stück geht mir regelmäßig in den Kopf, wenn ich mitbekomme, wie deutsche Comics und deren Förderpraxis gesehen werden. Neben Humor scheinen nur Eventcomics und Literaturadaptionen bei den Verlagen eine realistische Chance zu haben, denn man setzt auf vertraute Stoffe. Aber hat’s Amerika wirklich besser mit seinen endlosen Variationen von Zombies, Superhelden und Star Wars? Es scheint eben ganz so, dass jede Kultur ihre eigenen Irrwege fabriziert und pflegt. Und auch wenn man behauptet, dass mit jeder Adaption etwas originär Neues stirbt, so sollte man doch auch anerkennen, dass eine gelungene Adaption Freude bereiten und als eigenständiges Kunstwerk bestehen kann.

Einstein

Die illustrierte Biografie porträtiert Albert Einstein von einer sehr persönlichen Seite als ebenso genialen wie leidenschaftlichen Wissenschaftler mit allen seinen Ecken und Kanten. Damit haben Corinne Maier und Anne Simon eine der prominentesten Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts zum Leben erweckt. Zuvor lieferte dieses Autorinnenduo bereits Biografien zu Freud und zu Marx ab, deshalb mag sich der Verdacht einer allzu formelhaften Bearbeitung aufdrängen, die einem so komplexen Stoff weniger gerecht wird. Doch Hand aufs Herz, was wissen wir eigentlich über Einstein?

Der Fluch der Spindel

Bei manchem potenziellen Leser stellen sich die Ohren auf und die Augen weiten sich vor Vergnügen, wenn ein neuer Band von Neil Gaiman angekündigt wird. Schließlich ist der Brite nicht nur ein erfolgreicher Autor von Romanen und Kurzgeschichten, er schuf mit Sandman auch eine der besten Comicserien aller Zeiten. Auch seine sonstigen Ausflüge in den Comicbereich sind hoch angesehen und werden teilweise geradezu kultisch verehrt. So schuf er unter anderem Die Bücher der Magie und Graphic Novels wie Signal to Noise, Mr. Punch und Violent Cases. Auch bei den Superhelden tobt er sich immer wieder mal aus und scheut sich auch nicht, mal einen Helden in Miniserien wie Black Orchid sterben zu lassen. Immer konnte man von ihm etwas Unerwartetes erwarten. In den letzten Jahren hat er sich, abgesehen von der Sandman Ouvertüre, im Comicbereich recht rar gemacht, die meisten „Gaiman-Comics“ waren Adaptionen seiner Kurzgeschichten und Romane. Auch Der Fluch der Spindel war ursprünglich eine Kurzgeschichte, die 2013 in der Antholgie Rags & Bones erschien.