Das Kalendermotiv der Woche stammt von Vera Rehaag.
Dies ist das dritte Mal, dass ich Teil dieses Projekts bin und hab diesmal die Woche 31 gezogen, mitten im Sommer. Aus den Notizen, die ich gemacht habe, kann man vielleicht erraten, dass der Sommer und ich nicht die besten Freunde sind.
Aufgrund meiner hellen Haut war ich schon immer empfindlich gegenüber der Sonne, aber im letzten Jahr haben die Allergien, die ich seit etwa 10 Jahren habe, einen neuen Höhepunkt erreicht. Ich möchte da gar nicht zu sehr ins Detail gehen, aber es ist ein echtes Problem, das meine Freude an den Sommermonaten doll beeinträchtigt … also habe ich beschlossen, dieses Problem in irgendeiner Weise durch meine Arbeit zu verarbeiten.
Meine grundsätzliche Idee war es, einen starken Kontrast zwischen Schatten und Licht zu schaffen und zu betonen, dass die Sonne der Feind ist. In der Skizze habe ich auch das Gefühl der Isolation berücksichtigt, das einen befängt, wenn man nicht wie andere am Sonnenspaß teilnehmen kann. Aber das fühlte sich dann doch etwas zu traurig an und ich beschloss das Umfeld im Hintergrund etwas anzupassen.
Offensichtlich muss eine Person, die nicht in der Sonne sein kann, ein Vampir sein. Als ich also anfing, meine Lines zu säubern, verwandelte ich mich in einen Vampir, inklusive Umhang und magischen Kräften. Ich wünschte, ich könnte im wirklichen Leben so Sonnencreme auftragen, weil ich es absolut hasse, meine Hände damit zu verschmieren und klebrig zu sein.
In diesem Schritt kann man dort auch mein wunderschönes Referenzbild sehen … man könnte denken, dass etwas, das man den ganzen Tag sieht, wie Hände, einfach zu zeichnen ist. Aber… Naja… sind sie nicht.
Ich beschloss, meine Figur etwas größer zu machen und die anderen Figuren zu entfernen. Stattdessen habe ich lebendige Gegenstände hinzugefügt, da Augen, die irgendwo hinschauen, dazu neigen, den Blick des Betrachters zu lenken. Die Flasche, der Fächer und die Tasche sind tatsächlich Gegenstände, die ich besitze (leider ohne die Augen). Vor allem die ersten beiden waren im Sommer echte Lebensretter.Und ich habe irgendwo diese Fledermausflügel-Sonnenbrille gesehen und dachte einfach, dass ein Vampir sie auf jeden Fall haben würde. Auch die Schaufel in der Ecke ist von diesem Design inspiriert und ich hatte ursprünglich vor, eine eher vampirartige Sandburg zu bauen. Aber dann dachte ich, dass kein Vampir in der Sonne bleiben würde, um etwas so Aufwändiges zu erschaffen, also ist die Sandburg so eine bei der man einen Eimer füllt und umdreht.
Sobald ich endlich anfange, Farben einzusetzen, sieht es auch endlich ganz gut aus. Ich liebe es, wenn dieser Punkt erreicht ist, denn man muss viel Zeit mit den Zeichnung verbringen (zumindest wenn man ich ist) und das kann durch Perfektionismus zu Ermüdung und Frustration führen. Das Colorieren war dadurch, dass ich von Anfang an eine allgemeine Vorstellung hatte, relativ einfach.
In den letzten Schritten habe ich unten einige Elemente hinzugefügt, damit es einen visuellen Rahmen gibt und man nicht nach unten aus dem Bild fällt. Die Schatten wurden immer tiefer und ich arbeitete mit Anpassungsebenen, um das Gefühl der Lasersonne noch stärker hervorzuheben. Ich liebe es, wie der Rand, an dem Licht und Schatten aufeinandertreffen, wirklich brennt. Die supergesättigte Farbe betont die kühleren Töne im Schatten gegenüber den warmen, überbelichteten, sonnigen Bereichen.
Ich arbeite als Nächstes an einem Sachbuch über Klima, und bin außerdem derzeit mit Freunden dabei ein Brettspiel zu designen, das wir hoffen im Herbst als Prototyp auf Spielmessen ausprobieren zu können.