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Währenddessen … (KW34)

In der Kolumne „Währenddessen …“ zeigt die Comicgate-Redaktion, was sie sich diese Woche so zu Gemüte geführt hat.

Christian: Letzte Woche habe ich mir endlich das Musical Der König der Löwen in Hamburg angesehen. Tatsächlich ist das nicht nur ein Musical von professionellem Standard, sondern auch veritables Figurentheater. Dem Einsatz von überlebensgroßen Puppen, Schattenspiel und Masken sowie dem Spiel mit Perspektiven konnte ich einiges abgewinnen. Schwächer ist es interessanterweise gerade an den Stellen, an denen sich die Optik stärker am Trickfilm orientiert, beispielsweise bei den Figuren von Timon und Pumbaa (Warzenschwein und Erdmännchen), also den Figuren, die für den comic relief zuständig sind. Ihr Aussehen ist ohne Verfremdung dem Aussehen der Filmfiguren angeglichen. Ansonsten sind Bühnen- und Figurendesign des Stücks grandios und manche Szenen sehr originell und visuell aufregend inszeniert.

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© Stage Entertainment, www.hamburg.de

Stefan: Musik und Hörbücher streamen per Flat unter 10 Euro im Monat, ohne Werbung. Bislang bin ich ganz zufrieden als Kunde von Deezer, abgesehen von mir unverständlichen Fehlern beim Offline-Modus auf einem alten Android-Smartphone, bei dem einige Songs nach einem Drittel einfach aufhören, während die allermeisten Tracks problemlos funktionieren. Für alle Menschen, die sich gerne Gedanken über Sprache, Stil und gute Interviews machen habe ich mal zwei, wirklich nicht tauffrische, dennoch sehr lohnende Hörbücherempfehlungen parat: Bastian Sicks Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod, welches viel weniger lehrerhaft und fade ist als es der Titel vermuten lässt. Und als zweiten Tipp Max Goldts Ein Leben auf der Flucht vor der Koralle. Den Text von Goldt gibt es zwar auch in einem seiner vielen wunderbaren Bücher zu lesen, aber nur beim Hörbuch sind die erfreulich sonderbaren Songs dabei, von David “Ventilatorsäckchen” de München, einem fiktiven Sänger mit sonderbaren Ticks (er kann über das Bedürfnis defäkieren zu müssen nur auf französisch sprechen). Seine ehemalige Gattin Ruth Frau und ein gewitzter Journalist (beide von Max Goldt gesprochen) führen ein reichlich absurdes, sehr lustiges Interview über den hypersensiblen Sänger, die schändlichen Reporter des grässlichen Blattes Koralle und längst in Vergessenheit geratene Showgrößen aus der Adenauer-Ära. Das Hörbuch verdeutlicht ziemlich gut, warum Max Goldt selbst so liebend gern auf Interviews verzichtet.

Ein Leben auf der Flucht vor der Koralle

© Der Hörverlag, Max Goldt

Was habt ihr diese Woche gekauft, gesehen, gelesen, gespielt? Postet eure Bilder, Geschichten und Links einfach in die Kommentare.

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