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Währenddessen … (KW12)

In der Kolumne „Währenddessen …“ zeigt die Comicgate-Redaktion, was sie sich diese Woche sonst noch so zu Gemüte geführt hat.

Christian: Es gäbe sicher wichtigere amerikanische Comics zu lesen als Conan the Barbarian, das seit über 10 Jahren schon bei Dark Horse erscheint. Dennoch ist Conan für mich ein stetes must have, da nur in diesen Heften regelmäßig die Stripreihe The Adventures of Two-Gun Bob fortgesetzt wird, und das ist schlichtweg die beste biografische Comicserie, die ich kenne. Mit den halbseitigen Strips haben Jim und Ruth Keegan die ideale Form gefunden, Anekdoten und Nachdenkliches aus dem Leben des Conan-Schöpfers Robert E. Howard pointiert zu erzählen. Die Strips werden ausschließlich in den Heften abgedruckt, ein Nachdruck ist weit und breit nicht in Sicht.

Währenddessen – Conan

Conan the Barbarian 16, May 2013, Dark Horse Comics.

Stefan: Froot ist das dritte Album der Britin mit griechisch-walisischen Wurzeln, Marina Diamandis, die sich als Singer/Songwriter Marina & the Diamonds nennt. Vom Vorgängeralbum dürften einige die Single „Primadonna“ kennen. Ihr größer Hit bisher stammt von ihrem brillanten Debüt The Family Jewels (2010), aber „Hollywood“ ist nur eines von einer Vielzahl grandioser, abwechslungsreicher Lieder mit intelligenten Texten. Froot gefällt mir bisher besser als der Vorgänger Electra Heart. Eine Wertung mag ich nicht geben, bin befangen, weil ich ein zu großer Fan dieser begnadeten Sängerin bin.

Anspieltipps: Happy, Froot, Forget

Daniel: Lange und redlich habe ich mich gesträubt, dem Hype um die Comicserie Saga nachzugeben. Ich habe seine Existenz geleugnet und alle, die dem Comic verfallen sind, als „Geblendete“ abgestempelt. Meine Begründung war zugegebenermaßen sehr profan: Die billigen Romeo-und-Julia-Klischees von Brian K. Vaughn und Fiona Staples sind doch nur wegen der absurden Space-Opera-Einlagen so beliebt. Solche Oberflächlichkeit und Unwissenheit kann ich über einen langen Zeitraum hinweg aufrecht erhalten, ohne das Objekt meiner Abneigung auch nur einmal angelesen zu haben. Vor einigen Monaten gab es die ersten 20 Bände in einem Humble Bundle, das ich eh kaufen wollte. Die Lektüre der extrem intelligenten Erzählung von Vaughn hat mir nicht erst bei dem unten stehenden Panel (ich meine die Brettspiel-Referenz) die Augen geöffnet. Wenn man von so genialen Dialogen und Punch-Lines geblendet sein kann, dann kann ich nur sagen: „Spot an!“

Saga

© Fiona Staples / Image Comics

Benjamin: Ich hab mir endlich die zweite Staffel der britischen TV-Serie Utopia angesehen. Mal die letzte etwas schwächere Episode ausgenommen, ist die zweite Season mindestens ebenso brillant wie die erste. Leider ist nach den jetzt insgesamt vorliegenden zwölf Folgen auch schon wieder Schluss mit dem stylischen Verschwörungsthriller, denn Channel 4 wird keine weitere Staffel produzieren lassen. Was für eine Schande. Jetzt müssen die Hoffnungen der Zuschauer wohl zwangsläufig auf dem geplanten US-Remake von David Fincher und Gillian Flynn bei HBO liegen. Nicht dass man von dieser Adaption eine noch höhere Qualität als beim Original erwarten sollte, aber vielleicht ist wenigstens diesem Versuch so viel Aufmerksamkeit und Erfolg beschienen, dass mehr als zwei Handvoll Episoden dabei herumkommen.

Frauke: Letzte Woche ging die zweite Staffel von The 100 beim Sender The CW zu Ende. War man anfangs geneigt, diese Dystopie-Serie aufgrund ihrer Teenager-Protagonisten in einen Topf (hübsch anzusehen, banaler Inhalt, zugeschnitten aufs jugendliche Publikum) mit vielen ihrer Sendergeschwister (z. B. The Vampire Diaries, The Arrow) zu stecken, so mauserte sie sich immens; die Figuren sind vielschichtig, entwickeln sich und überraschen immer wieder – auch, was schwierige moralische Entscheidungen und Serientode angeht. Die Frauen sind zudem allesamt keine damsels in distress, was einem als Zuschauer erstaunlicherweise immer noch auffällt. Auf io9 ist gerade eine schöne Liebeserklärung an die Serie erschienen, der ich mich nur anschließen kann (Link nicht anklicken, wer nicht gespoilert werden möchte): „Viewers have been lauding it as the young adult answer to Battlestar Galactica: How The 100 became a fantastic show while you weren’t watching.“

Thomas: Shaun das Schaf – Der Film läuft endlich im Kino! Und anders, als es bei Animationsfilmen in Deutschland leider oft der Fall ist, nicht nur in Nachmittagsvorstellungen. Vollkommen zu Recht, denn dieser neue Knetmassen-Trickfilm aus dem Hause Aardman ist in seiner Story zwar etwas simpler gestrickt als Chicken Run oder The Pirates! An Adventure with Scientists, aber sicher kein reiner Kinderfilm. Ich hatte jedenfalls sehr viel Spaß, nicht zuletzt an der Detailfreude, mit der die Aardman-Leute ihre Knetgummiwelt in Szene setzen. Ein besonderer Reiz liegt darin, dass der Film komplett ohne gesprochene Sprache auskommt, also quasi ähnlich wie ein Stummfilm funktioniert. Das hat obendrein den Vorteil, dass man sich den Film auch als Originalfassungs-Fetischist in jedem beliebigen Kino ansehen kann (nur für den Abspann-Song von Tim Bendzko sollte man eventuell Ohrenstöpsel mitbringen).

Was habt ihr diese Woche gekauft, gesehen, gelesen, gespielt? Postet eure Bilder, Geschichten und Links einfach in die Kommentare.

2 Kommentare

  1. Lars Sudmann sagt:

    Die Finale Ausgabe der nur online für pay-what-you-want vertriebenen Serie „The Private Eye“. Und was soll man sagen? BKV und Marcos Martin liefen ein zwar irgendwie trauriges, aber auch absolut passendes Finale.

    1. Frauke sagt:

      Ah, gut, dass Du mich dran erinnerst! Hab von The Private Eye bisher nur den ersten Teil gelesen; wartet jetzt wohl einiges an Lesestoff auf mich. Wen’s noch interessiert, hier der Link: http://panelsyndicate.com/

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