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Links der Woche 30/15: Die Folge, in der mir keine gescheite Überschrift einfiel

Diese Woche geht es in unserer Linksammlung unter anderem um anstehende Comic-Veranstaltungen, aber auch um die kanadische Comicszene und eine kuriose True-Crime-Geschichte aus den USA.

Frankfurter Buchmesse 2015 – Interview mit Peter Diemer
Dreimalalles, Christian Maiwald
Peter Diemer, Vertriebsmanager der Frankfurter Buchmesse, spricht über verschiedene Änderungen bei der kommenden Buchmesse im Oktober und deren Auswirkungen auf diejenigen Messeteilnehmer, die sich für Comics interessieren. Nachdem es im letzten Jahr schon keinen ausgewiesenen Comicbereich mehr gab, wird diesmal auch die Zone für Signierstunden wegfallen. Insgesamt wird es weniger Programm für Privatbesucher geben, die Messe richtet sich stärker auf den B2B-Bereich, also auf Fachbesucher aus.

Drei Comic Cons: Eine Übersicht
Dreimalalles, Christian Maiwald
Die eine Großveranstaltung wird für Comicfans unattraktiver, dafür stehen gleich mehrere andere Events an, die unter anderem diese Zielgruppe bedienen wollen.: drei Veranstaltungen in Wien, Dortmund und Stuttgart, die alle den Titel „Comic Con“ im Namen tragen, aber ganz anders sind als „klassische“ Comicmessen oder -festivals. Comics sind hier stets nur eines von mehreren popkulturellen Themen, um die sich die Conventions drehen. Als Gaststars sind Wrestler, Schauspieler aus bekannten TV-Serien, aber auch der ein oder andere Comiczeichner angekündigt. Dreimalalles hat die bislang bekannten Informationen über die drei Cons zusammengetragen und listet wichtige Fakten wie Eintrittspreise und Gäste.

Programm der 10. ComFor-Jahrestagung In Frankfurt/M.
Gesellschaft für Comicforschung
Auch Comicforscher haben ihre Conventions, die nächste nennt sich „1. Frankfurter Symposion zur Comic-Forschung“ und steht unter dem Motto „Geschichte im Comic – Geschichte des Comic“. Das umfangreiche Vortragsprogramm der Tagung, die vom 4. bis 6. September an der Goethe-Universität stattfindet, steht nun online. Wer sich bis 15.8. anmeldet, zahlt nur die Hälfte der Teilnahmegebühr von 20 Euro.

Digitale und kognitive Methoden zur Analyse graphischer Literatur
DARIAH-DE, Sven Hohenstein, Rita Hartel, Alexander Dunst und Jochen Laubrock
Von der Nachwuchsgruppe „Hybride Narrativität“ an den Unis Paderborn und Potsdam war hier schon öfter die Rede. Für die meisten Beobachter war bislang ziemlich unklar, was und wieso diese Gruppe überhaupt erforschen möchte. Etwas Licht ins Dunkel bringt dieses Poster, mit dem sich die Gruppe im Rahmen eines „Posterslams“ auf der Tagung „Digital Humanities Summit“ in Berlin vorstellte, und das ein paar ausgewählte Beispiele aus der Forschungsarbeit der Gruppe zeigt.

Bayerische Kunstförderpreise 2015 für junge Autoren aus München
Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst, Kathrin Gallitz
„Ab sofort kann der Bayerische Kunstförderpreis in der Sparte Literatur auch für literarische Comics vergeben werden“, hieß es in einer Pressemitteilung im März diesen Jahres (siehe Links der Woche 12/15). Und inzwischen ist es soweit: Zu den Preisträgerinnen gehört die in München lebende Barbara Yelin, die mit ihrem Comic Irmina laut Jury gezeigt hat, dass sie zu „den größten Comic-Talenten des deutschsprachigen Raums“ gehört.

Hier spielt die Musik
Der Tagesspiegel, Lars von Törne
Tagesspiegel-Comicredakteur Lars von Törne war zu Besuch in Kanada und hat dort drei ComicmacherInnen getroffen. Als gemeinsames Merkmal attestiert er der kanadischen Comicszene eine besondere stilistische Offenheit, wie man sie u.a. bei Mariko und Jillian Tamaki (Ein Sommer am See), oder Michael Cho (Shoplifter) beobachten kann.

Merchandise!
Nichtlustig Blog, Joscha Sauer
Joscha Sauer hat einige Erfahrungen mit – teilweise sehr erfolgreichen – Merchandise-Produkten zu seiner Cartoonreihe Nichtlustig gemacht. Jetzt schließt er erst mal seinen in Eigenregie betriebenen Onlineshop für Merchandise-Artikel und erklärt in diesem Blogpost, warum.

Silent Manga Audition 2015 SMA03 – The Results
Smac! Web Magazine
Die Ergebnisse eines zum dritten Mal ausgelobten internationalen Manga-Wettbewerbs, der von einigen wichtigen Playern der japanischen Mangabranche ausgelobt wird und ausschließlich „stumme“ Beiträge, also Comics ohne Dialog, akzeptiert. Alle ausgezeichneten Beiträge können online angesehen werden, und da sie „silent“ sind, gibt es auch keine Sprachbarriere.

© The Verge/Jun Cen

© The Verge/Jun Cen

Comic Conman
The Verge, Russell Brandom und Colin Lecher
Eine lange Reportage, die damit beginnt, dass 2012 bei mehreren Auktionen übermäßig hohe Summen für Comic-Sammlerstücke bezahlt wurden. Es geht um die polizeiliche Suche nach einem betrügerischen Juristen, der sein illegal erworbenes Geld teilweise in wertvollen Comics anlegte. Diese landeten dann als Beweisstücke bei der Polizei, tauchten später aber in den Verkaufsboxen auf einer Comicmesse auf. Zur Lösung des Falles trug bei, dass alte Comics durch Knicke, Abnutzung oder kleine Schimmelstellen zu eindeutig identifizierbaren Objekten werden. Eine wilde Story, die als Drehbuch für eine Krimiserie fast schon unglaubwürdig klingen würde.

Dear Editor of the Tumblr ********-bara
Gay Manga, Graham Kolbeins
Passend zu unserem letzte Woche gestarteten Gay-Manga-Schwerpunkt: Graham Kolbeins, Mit-Herausgeber der MASSIVE-Anthologie, schreibt einen wütenden Brief an einen Bootlegger, der Scanlations von schwulen Manga in voller Länge auf Tumblr ins Internet stellt. In diesem Fall scheint es sogar geholfen zu haben, der Adressat reagierte und entfernte die Bootleg-Seiten aus seinem Blog.

Stop Making Superhero Movies Just for Grown-Ups
New Republic, Jeet Heer
Kürzlich wurden neue Trailer für die kommenden DC-Supeheldenfilme Batman v Superman und Suicide Squad veröffentlicht – beide lassen ziemlich düstere, gewalthaltige Filme erwarten, die wohl kaum für ein jüngeres Publikum geeignet sind. Autor Jeet Heer findet, dass dies der falsche Weg ist. Die besten Superheldencomics seien stets die gewesen, die auf verschiedene Weise von verschiedenen Zielgruppen – sowohl Kinder und Jugendliche als auch Erwachsene – gelesen werden konnten, ehe in den Achtzigern mit den Erfolgen von The Dark Knight Returns und Watchmen die große Düsternis Einzug hielt.

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