Viel zu früh verstarb am Wochenende der kanadische Zeichner Darwyn Cooke. Sein Tod prägt unsere Linksammlung für die vergangene Woche.
Comic-Künstler Darwyn Cooke ist gestorben
Der Tagesspiegel, Lutz Göllner
Erst am Freitag musste die Familie des kanadischen Comiczeichners Darwyn Cooke bekanntgeben, dass er an einer aggressiven Form von Krebs leide und sich deshalb in palliative Behandlung begeben musste. Nur einen Tag später kam die traurige Nachricht, dass Cooke den Kampf gegen die Krankheit verloren hat. Cookes Comic-Karriere begann über den Umweg der Animationsbranche: In den 1990er Jahren arbeitete an den von Bruce Timm betreuteten Zeichentrickserien des „DC Animated Universe“ mit, die heute als Klassiker gelten. Der Trickfilm-Look prägte auch seine Comics, allerdings vermengt mit einer sehr stilvollen Retroästhetik, die Elemente aus Comics und Grafikdesign der Fünfziger und Sechziger Jahre aufgriff. 2001/2002 schlugen seine Catwoman-Comics (z.T. mit Ed Brubaker) beim Publikum ein, gefolgt von der preisgekrönten Maxiserie DC: The New Frontier (2004). Sehr erfolgreich waren auch Cookes Comic-Adaptionen der Richard-Parker-Krimis von Richard Stark. Cooke wurde nur 53 Jahre alt, er stand noch mittem im Berufsleben. Seine Arbeiten waren stets etwas Besonderes im amerikanischen Mainstream, sie werden fehlen.
Viele seiner Kollegen würdigten Darwyn Cooke am Wochenende in kleinen Trauerbekundungen bei Twitter (gesammelt bei Bleeding Cool). Der Comics Reporter hat 100 Bilder aus Cookes Feder gepostet. Ein langes Interview aus dem Jahr 2007 kann man beim Comics Journal lesen.
Comic
Glossar der Bild-Philosophie, Lukas Wilde
Ein neuer Eintrag in einem Onlinelexikon, das „in allgemeinverständlicher Weise bildwissenschaftliche Begriffe darstellen“ möchte: Lukas Wilde versucht sich hier an einer umfassenden Definition des Begriffs „Comic“ aus bildwissenschaftlicher Perspektive.
Money for Nothing: A Look at the Popularity and Questionable Legality of Free Comic Sites
SKTCHD, David Harper 🇬🇧
Ein aktueller Blick auf Comicpiraterie im Netz: David Harper schreibt, lange Zeit sei die illegale Verbreitung von (amerikanischen) Comics im Gegensatz zu Musik und Filmen ein Nischenphänomen geblieben, weil es keine simple und leicht bedienbare und damit für eine breite Masse attraktive Möglichkeit des Downloads bzw. Konsums von Comic-Raubkopien gab. Inzwischen gebe es aber drei relativ neue, große Piraterie-Websites für Comics, die genau diesen einfachen Zugang böten und daher sehr schnell an Popularität gewönnen – ähnlich wie es im Bereich der Manga schon lange der Fall ist. Wie stark solche Angebote dem Comicmarkt schaden und wie sie bekämpft werden können, bleibt im Artikel offen. Allerdings ist wenige Tage nach Erscheinen des Artikels die größte und älteste der drei beschriebenen Websites aus dem Netz verschwunden.