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Frisch aus der Druckerei: September 2018

Micky Maus wird 90 Jahre alt, Marvel-Ikone Stan Lee erfährt eine im wahrsten Sinne des Wortes große Würdigung und es heißt endgültig Abschied nehmen vom japanischen Altmeister Jirō Taniguchi. Neben diesen Legenden gibt es in unserem monatlichen Novitäten-Überblick aber noch eine Menge weitere Künstler und Themen zu entdecken.

HIGHLIGHT DES MONATS

Der Verlag Schreiber & Leser hebt mit der Serie Lincoln eine in Deutschland zu lange verschmähte Perle, die in ihrem Heimatland bereits auf neun Alben kommt. Die erste Ausgabe des französischen Comics erschien dort nämlich bereits im Jahre 2002. Erzählt wird die Geschichte eines moralisch verkommenen Cowboys, der sich ständig missmütig gibt und der den inneren Konflikt zwischen Himmel und Hölle bzw. Gut gegen Böse in sich verkörpert. Lincoln, das vom Stil her bisweilen an Christoph Blaines Western-Parodie Gus erinnert, ist eine echte Familienproduktion: Während Olivier Jouvray (Moby Dick) für die Texte sorgt, schwingt dessen Bruder Jérôme den Zeichenstift. Dessen Ehefrau Anne-Claire ist überdies Koautorin und Koloristin der Bände. [Leseprobe]

EIGENPRODUKTIONEN

Der Begriff „Mansplaining“ bezeichnet den leider nur selten zu bremsenden Drang vieler Männer, ihren Mitmenschen (oft ungefragt) die Welt zu erklären. In Girlsplaining, einer Comic-Kolumne auf dem jungen feministischen Web-Portal Broadly,  dreht Katja Klengel den Spieß einmal um: Aus ihrer sehr persönlichen, dezidiert weiblichen Sicht spricht und zeichnet sie über Geschlechter, Sexualität und Gesellschaft im Jahr 2018. Eine Sammlung dieser ebenso lehrreichen wie unterhaltsamen Comic-Episoden, die auch eine gute Ergänzung zu den Bestsellern von Liv Strömquist sind, gibt es jetzt bei Reprodukt. [Leseprobe]

Nach der Neonazi-Reportage Weisse Wölfe und dem US-Import Der Beeinflussungsapparat legt das Recherchebüro Correctiv einen weiteren Comicband vor. Für Made in Germany: Ein Massaker im Kongo haben sich der Journalist Frederik Richter und der aus Burkina Faso stammende Zeichner und Street Artist Grégory Dabilougou alias El Marto zusammengetan. Gemeinsam versuchen Sie, Zusammenhänge zwischen Gewalt und Verbrechen in Afrika und der deutschen Kolonialgeschichte aufzuzeigen. [Leseprobe]

Autor Simon Traschinsky und Zeichner Daniel Haas sind bisher erst einmal als Comic-Duo in Erscheinung getreten: mit einer Kurzgeschichte in einem Horrorschocker-Heft von 2015. Ihre neue Kollaboration ist etwas komplett anderes – die Comicadaption eines Sachbuchs. Die heute 70-jährige Reiseschriftstellerin Carmen Rohrbach versuchte 1974, über die Ostsee schwimmend aus der DDR zu flüchten. Der Versuch scheiterte, Rohrbach wurde verhaftet und später von der Bundesrepublik freigekauft. 2003 erschien ihr Buch Solange ich atme, in dem sie die Geschichte dieser Flucht erzählt. Jetzt haben Traschinsky und Haas das Buch als Comic umgesetzt, der beim Hinstorff Verlag erscheint. [Leseprobe]

Der Berliner Zeichner Mikael Ross wurde bekannt durch seine Kollaborationen mit dem belgischen Autor Nicolas Wouters (Lauter Leben! und Totem). Jetzt kommt beim Avant-Verlag sein erstes größeres Solo-Werk: Der Umfall handelt von einem geistig behinderten jungen Mann, der wegen der Krankheit seiner Mutter zuhause ausziehen muss und in einer betreuten Wohngruppe unterkommt. Ross, der für den Comic das erstmals ausgelobte Berliner Comicstipendium erhalten hat, recherchierte dafür intensiv und lebte mehrere Monate im Inklusiven Dorf Neuerkerode in Niedersachsen. [Leseprobe]

Die Edition Moderne veröffentlicht das Comic-Debüt des Schweizer Illustrators Pirmin Beeler, Hat man erst angefangen zu reden, kann alles mögliche dabei herauskommen. Die in Teilen autobiografische Erzählung handelt von einem Mann, der seine Mutter in der Türkei besucht. Diese ist eine psychisch kranke Frau, die sich von ihrer Schweizer Familie getrennt und mit einem kurdischen Gastarbeiter ein neues Leben in einem türkischen Dorf aufgebaut hat. [Leseprobe]

EUROPÄISCH

Ein Superheld der besonderen Art ist der unscheinbare Kerl namens „Unschlagbar“ . Dessen Heldentaten werden vom französischen Künstler Pascal Jousselin in Form von humorigen Onepagern erzählt. Das Besondere dabei ist, dass die Hauptfigur insbesondere deswegen so unbesiegbar ist, weil sie die Grenze zwischen den Panels zu überwinden weiß. „Unschlagbar“ sprengt buchstäblich den Rahmen der Comickonventionen, wordurch er jedem Verbrecher einen oder mehrere Schritte voraus ist. Das Ergebnis ist für den Leser so spaßig wie ungewohnt. Bei Carlsen liegt jetzt der erste Band vor, in Frankreich sind bereits zwei Ausgaben erschienen. [Leseprobe]

Die Französin Catherine Meurisse (Die Leichtigkeit) erzählt in Olympia in Love – Eine Komödie in 50 Gemälden (Reprodukt) mit viel Humor von einer Schauspielerin, die von einer großen romantischen Rolle träumt und dabei in eine turbulente Liebesgeschichte gerät. Aus irgendeinem Grund ist die Hauptfigur darin ständig nackt, aus einem anderen Grund werden 50 bekannte Gemälde aus der Kunstgeschichte zitiert und darüber hinaus ist das ganze auch noch an die West Side Story angelehnt. [Leseprobe]

In die Literaturgeschichte entführen uns Alessandro Tota (Palatschinken) und Pierre van Hove in ihrem Comicroman Der Bücherdieb. Er spielt in den 1950er Jahren in der Szene der intellektuellen Bohème von Paris, einschließlich prominenter Gastauftritte von Sartre und anderen. Es geht um einen jungen Möchtegern-Poeten, der sich als Dichter ausgibt, seine Gedichte aber zusammengeklaut hat. [Leseprobe]

Die schwarz-weißen Zeichnungen im Comic Bastard (Reprodukt) erscheinen auf den ersten Blick recht schlicht. Trotzdem verbirgt sich dahinter eine „Bonnie und Clyde“-artige Erzählung, die mit brutalen Bildern zu schocken weiß. Das Werk über den Raubüberfall einer Mutter und ihres Teenagersohnes inklusive anschließender Flucht stammt aus der Feder des Belgiers Max de Radiguès. [Leseprobe]

Historische Stoffe sind das Steckenpferd von Autor/Zeichner Jean-Yves Mitton, was er mit Serien wie Chronik der Barbaren, Quetzalcoatl oder Vae Victis! unter Beweis stellte. In seiner neuen Reihe Alwilda (All Verlag) widmet er sich nun der Legende der titelgebenden Walküre und Königstochter, deren Geschichte im Jahre 485 n.Chr. einsetzt. Im späteren Verlauf sollte Alwilda den ersten Aufstand der Wikingerfrauen anführen und sich der Piraterie verschreiben. [Leseprobe]

Vom französischen Kreativteam Benec und Thomas Legrain kommt ein waschechter Politthriller: Sisco (Bunte Dimensionen) erzählt von einem Killer, der im Geheimen für den französischen Präsidenten persönlich arbeitet und dessen schmutzige Geheimnisse schützt. Mord im Auftrag der Regierung quasi, um geschwätzige Informanten zum Schweigen zu bringen und den korrupten Betrieb am Laufen zu halten. Ein düsteres Szenario, das sich die beiden Schöpfer von Sisco ausgedacht haben. [Leseprobe]

Das Cover des Monats gehört definitiv zum neuesten Band in Schreiber & Lesers „Noir“-Reihe, dem makabren Krimi Dickmadam, die lachte von Szenarist Zidrou (Die Adoption, Die neuen Fälle des Rick Master) und Zeichner Benoît Springer, der auf einer australischen Straußenfarm spielt. [Leseprobe]

Die Edition Moderne bringt den Debütcomic des jungen Franzosen Lucas Harari, der im schweizerischen Vals spielt und sich um Architektur dreht: In Der Magnet begibt sich ein Architekturstudent auf die Suche nach einem Geheimnis, das offenbar hinter dem spektakulären Bauwerk der Valser Therme, erbaut von Peter Zumthor, steckt. [Leseprobe]

„Ein modernes Comic-Märchen“ verspricht der Splitter-Verlag in der Vorstellung seiner neuen Serie Brocéliande. In der Anthologieserie werden Motive der Arthussage mit Kobolden, Feen und anderen Fabelwesen verwoben, angesiedelt sind die Geschichten in einem bretonischen Wald. Jedes der insgesamt sieben Alben kommt von einem anderen Kreativteam, den Auftakt machen Autor Olivier Peru (Zombies) und Zeichner Bertrand Benoît. [Leseprobe]

Von Matz (Querschläger, Tomboy) und Philippe Xavier (Kreuzzug, Das verlorene Paradies) kommt der Thriller Tango (Splitter-Verlag). Im Zentrum steht dabei der Antiheld John Tango, der sich mit kriminellen Banden anlegt, um sich mit dem von eben jenen erbeuteten Geld den Ruhestand zu versüßen. Die Geschichte ist innerhalb des ersten Albums abgeschlossen, weitere Ausgaben sind jedoch angekündigt. [Leseprobe]

Mit Lonesome (Splitter-Verlag) legt der Belgier Yves Swolfs eine Westernreihe vor, die unweigerlich Assoziationen an dessen bekannteste Schöpfung Durango weckt. Swolfs‘ neuester Streich dreht sich um einem einsam umherziehenden Cowboy, der sich auf Rachemission befindet. Dabei stellen sich ihm zuweilen auch übernatürliche Hindernisse in den Weg. [Leseprobe]

Die französische Bestsellerautorin Leïla Slimani (Dann schlaf auch du) macht einen Ausflug ins Comic-Terrain. Zusammen mit der Zeichnerin Laetitia Coryn gibt sie in dem dokumentarischen Comic Hand aufs Herz (Avant-Verlag) jungen Frauen aus Marokko eine Stimme. Die Autorin, die selbst aus einer marokkanischen Familie stammt, lernt die Frauen bei einer Lesereise kennen und spricht mit ihnen über ihr Leben und ihre Sexualität in dem vom Islam geprägten Land. Parallel zum Comic erscheint bei Luchterhand der Essay-Band Sex und Lügen, der ebenfalls diese Gespräche zum Thema hat und als Grundlage für Hand aufs Herz diente. [Leseprobe]

Mit seinem Porträt eines Helden als junger Tor hat Emile Bravo dem Klassiker Spirou eine Hommage erwiesen, die sowohl nostalgisch als auch innovativ war und die ersten Schritte des jungen Hotelpagen vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs zeigte. Knapp zehn Jahre später kehrt Bravo nun noch einmal zurück. Der Vierteiler Spirou oder: die Hoffnung, der bei Carlsen in der Reihe Spirou & Fantasio Spezial erscheint, schließt chronologisch an den Vorgänger an und beginnt im Brüssel des Jahres 1940, wo bald deutsche Truppen einmarschieren. [Leseprobe]

Carlsen erweitert seine Clever & Smart-Reihe, die bislang aus überarbeiteten Nachdrucken älterer Alben bestand, um eine deutsche Erstveröffentlichung: Zum Jubiläum des chaotischen spanischen Gagcomics, der 1958 erstmals erschien, gibt es den Sonderband: Der 60. Geburtstag, in dem Zeichnerveteran Francisco Ibáñez auch aktuelle Zeitgenossen wie Trump und Kim Jong Il auftreten lässt. [Leseprobe]

Neben der Albenreihe DuckTales Classics bringt Egmont noch weiteres DuckTales-Comicmaterial, in Form von zwei Bänden LTB DuckTales. Die Taschenbücher enthalten jeweils eine lange Abenteuergeschichte in deutscher Erstveröffentlichung, ergänzt durch eine Reihe von Kurzgeschichten.

Im November feiert Micky Maus seinen 90. Geburtstag: Sein erster Auftritt im Zeichentrickfilm Steamboat Willy war im Jahr 1928. Den Anlass nutzt man bei Egmont für eine Reihe von Publikationen, allen voran das Hardcover-Album 90 Jahre Micky Maus mit einem Comic-Querschnitt durch die Jahrzehnte. Dazu kommt ein Micky-Band in der mehrbändigen Anthologie-Reihe sowie ein dicker Band mit Krimigeschichten: Enthologien Spezial – Eine Maus für alle Fälle.

Die jüngste Disney-Themen-Compilation aus dem Hause Egmont heißt Pschyrentel: Entenhausener Zipperlein und lehnt sich an ein berühmtes medizinisches Lexikon an. Enthalten sind 27 Duck-Geschichten, die im weitesten Sinne mit Krankheiten zu tun haben.

Natürlich lassen sich nicht nur Disney-Comics nach bestimmten Themen zusammenstellen: Egmont versucht das nun auch mit einem anderen Klassiker und bringt den ersten Lucky Luke Themenband auf den Markt. Der 240 Seiten starke Hardcover-Band dreht sich um Die Männer, die versuchten, Lucky Luke zu erschießen und enthält fünf Einzelalben, darunter drei Goscinny/Morris-Geschichten und eine Solo-Story von Morris aus den 1950ern. Zwei weitere Themenbände sind bereits in Planung.

AMERIKANISCH

Die 1996 geborene Texanerin Tillie Walden ist ein Shooting-Star der amerikanischen Independent-Comics. Noch als Teenager gewann sie für ihre ersten Comics zwei der renommierten Ignatz Awards für Comics aus Kleinverlagen. Vor einem Jahr erschien Spinning, ihr erstes Werk bei einem größeren Verlag, in dem sie autobiografisch aus ihrer Jugendzeit erzählt, die von intensivem Eiskunstlauf-Training und der Entdeckung ihrer Homosexualität geprägt war. Mit dem von der Kritik gefeierten Werk wurde Tillie Walden zu einer der jüngsten Eisner-Preisträgerinnen. Die deutsche Ausgabe verlegt Reprodukt unter dem Titel Pirouetten. [Leseprobe]

Zwischen 2010 und 2015 veröffentlichte Jillian Tamaki auf Tumblr ihren Webcomic SuperMutant Magic Academy. Die kurzen, meist sehr witzigen Episoden spielen an einer Schule, an der Mutanten mit besonderen Begabungen unterrichtet werden. Eine Art X-Men-Parodie also. Im Vordergrund stehen hier aber keine mit Superkräften vollbrachten Heldentaten oder Bedrohungen durch fiese Schurken, sondern die ganz normale Alltagshölle zwischen Schulsorgen und pubertären Hormonschüben. Nachdem die Zeichnerin mit ihrer Cousine Mariko durch den Bestseller Ein Sommer am See bekannter wurde, erschien 2015 auch eine Buchausgabe des Webcomics, die nun bei Reprodukt auf Deutsch herauskommt. [Leseprobe]

Nur teilweise ein Comic, aber ein ziemlich interessanter Fall von grafischem Storytelling: Die in New York lebende, aus Karlsruhe stammende Illustratorin Nora Krug begibt sich in Heimat – Ein deutsches Familienalbum auf Spurensuche in die Vergangenheit ihrer Familie und die er damit unweigerlich verbundene deutsche Geschichte. Für ihr Buch verwendet sie neben eigenen Zeichnungen auch Briefe, Fotos und Flohmarktfunde. Es erscheint relativ zeitgleich in den USA, Großbritannien und Deutschland, hierzulande beim Random-House-Imprint Penguin. [Leseprobe]

In dem immensen Ausstoß von Comics, die Panini Woche für Woche veröffentlicht, finden sich immer wieder Perlen, die in der schieren Menge etwas unterzugehen drohen. Dazu gehört auch der Hardcoverband Jane, eine moderne Neuinterpretation von Charlotte Brontës Jane Eyre. Im Comicdebüt der US-Drehbuchautorin Aline Brosh McKenna (Der Teufel trägt Prada, Crazy Ex-Girlfriend) wird die Handlung des englischen Literaturklassikers in die Gegenwart und nach New York verlegt. Die sehr sehenswerten Zeichnungen stammen von Rámon K. Pérez (Jim Henson’s Tale of Sand). [Leseprobe]

Mit der Stan Lee Marvel Treasury Edition kredenzt Panini seinen Lesern eine einzigartige Sonderausgabe, die sich ganz der Marvel-Legende Stan Lee widmet. Der überformartige Hardcoverband steckt in einem Schuber und beinhaltet auf über 800 Seiten eine ganze Reihe Stories zu Figuren, die Lee miterfunden und deren Abenteuer er in der Anfangszeit auch noch persönlich geschrieben hatte. Für den wuchtigen Klotz muss man als Interessent allerdings schon 150 Euro mitbringen.

Im Einzelband Guardians of the Galaxy: Kosmische Albträume befindet sich die komplette US-Miniserie „Mother Entropy“, die der auf Marvel-Weltall-Abenteuer spezialisierte Autor Jim Starlin zusammen mit dem britischen Zeichner Alan Davis ersonnen hat. Die Story handelt von einem mächtigen – und bei Ganoven begehrten – Artefakt, zu dessen Schutz Star-Lord, Gamora und Co. beauftragt werden.

Der Venom-Solofilm mit Tom Hardy steht in den Startlöchern, weshalb Panini natürlich ein paar einsteigerfreundliche Neuauflagen bringt. Und passenderweise bot sich für den Verlag eine aktuelle Crossover-Storyline zwischen den laufenden Reihen Venom und Amazing-Spider-Man für eine Auskopplung als Sonderband an: Spider-Man & Venom: Venom Inc. lautet der von den beiden Kreativteams der regulären Reihen betreute Band, in welchem die ehemaligen Träger des außerirdischen Symbionten, Eddie Brock, Lee Price und Flash Thompson, um dessen Besitz konkurrieren. [Leseprobe]

Ebenfalls wenige Monate bevor steht der neueste X-Men-Kinostreifen, der lose die klassische „Dark Phoenix“-Storyline aus den 1980ern adaptieren soll. Dazu veröffentlicht Panini eine Neuauflage von X-Men: Die Dark Phoenix Saga, in der die Marvel-Veteranen Chris Claremont und John Byrne das X-Men-Mitglied Jean Grey sterben und als kosmische Übermacht wiederauferstehen lassen. Anders als in der limitierten Messeausgabe von 2006 und der Hachette-Version von vor wenigen Jahren, handelt es sich hierbei um eine überarbeitete Edition, in der zusätzlich erstmals auch Uncanny X-Men 138 enthalten ist.  [Leseprobe]

Da die Figur Harley Quinn bei DC mittlerweile einen erstaunlichen Beliebtheitsaufschwung erlebt hat, ähnlich wie ihr heiterer Marvel-Kollege Deadpool, war es nur eine Frage der Zeit, bis Panini auch ihre allererste Soloserie ausgräbt und neu auflegt. Von der Reihe erschienen in den USA zwischen 2001 und 2003 insgesamt 38 Hefte, von denen etwas mehr als die Hälfte zu Beginn des Jahrtausends bereits in Paninis Sammelreihe DC präsentiert abgedruckt wurde. Die komplette Serie, geschrieben von Karl Kesel und hauptverantwortlich gezeichnet vom Ehepaar Terry und Rachel Dodson, gibt es jetzt in vier geplanten Bänden der sogenannten Harley Quinn Knaller-Kollektion. [Leseprobe]

Ein Hello Kitty-Comic war eigentlich schon lange mal fällig – ist doch das Konterfei der niedlichen Katze schier allgegenwärtig in der Popkultur. Die neue Tokyopop-Reihe Hello Kitty – Entdecke Überraschungen! richtet sich an eine junge Zielgruppe ab 6 Jahren und zeigt das berühmte Kätzchen in allerlei Rollen von der Entdeckerin bis zur Superheldin.

ASIATISCH

Die Reihe 20th Century Boys ist wohl das bekannteste Werk des Japaners Naoki Urasawa (Pluto, Billy Bat). Die Story dreht sich um eine Gruppe von Kindern, die sich zum Spaß eine Weltuntergangsverschwörung ausdenkt. Viele Jahre später versucht ein mysteriöser Mann, diesen Plan in die Tat umzusetzen, und die inzwischen erwachsenen Kinder von damals müssen ihn stoppen. Die Serie wurde hierzulande bereits einmal komplett von Panini veröffentlicht. Doch jetzt gibt es mit der 20th Century Boys: Ultimative Edition eine Neuauflage. Die in Doppelbänden publizierte Edition wird mehr farbige Seiten beinhalten, sowie ein von Urasawa neu konzipiertes Ende. [Leseprobe]

Im Carlsen-Programm befindet sich seit einiger Zeit eine Manga-Adaption der BBC-Neuinterpretation von Sherlock Holmes. Nicht im Zusammenhang mit diesen Bänden, aber ebenfalls als Manga erscheinend, steht die neue Reihe Moriarty the Patriot. Darin erzählt das Kreativteam Ryosuke Takeuchi und Hikaru Miyoshi die Vorgeschichte von Sherlocks Erzfeind Jim Moriarty, in welcher er im Jahr 1870 als junger Professor die sozialen Unruhen in der Gesellschaft aufgreift und für Gewalttaten instrumentalisiert.

Apropos 19. Jahrhundert: Aus jener Zeit stammt auch der welberühmte Roman Der Graf von Monte Christo, geschrieben von Alexandre Dumas. Zu dem oft zitierten Liebesdrama, einem Klassiker der Literatur, gibt es bei Carlsen jetzt auch eine Manga-Adaption. Realisiert wurde der Einzelband von der Japanerin Ena Moriyama.

Carlsen veröffentlicht nun das definitiv letzte Werk des 2017 verstorbenen, japanischen Künstlers Jirō Taniguchi, Im Jahrtausendwald. Die Geschichte, wie einige seiner letzten Arbeiten zuvor im Querformat angelegt, dreht sich um einen zehnjährigen Jungen, der zu seinen Großeltern aufs Land zieht und dort den Stimmen von übersinnlichen Tierwesen folgt, die im Wald leben. Der Comic stellt eine Kritik an Umweltzerstörung und rücksichtsloser Insustrialisierung  dar. Im Anhang finden sich noch weitere Materialien zum Hintergrund sowie ein Nachruf auf Taniguchi. [Leseprobe]

Ein weiterer Manga-Altmeister ist der 1986 verstorbene Kazuo Kamimura (Lady Snowblood). Carlsen Manga bringt den von ihm gezeichneten Zweiteiler Abe Sada nach Deutschland, in dem er mit Autor Hideo Okazaki die Geschichte einer Prostituierten nacherzählt, die in den 1930er Jahren ihren Geliebten bei erotischen Spielen strangulierte und damit in Japan zu einer mythischen Berühmtheit wurde. [jap. Leseprobe]

Eine Serie über Videospiele und Teenagerliebe stellt die Reihe Gamers! (Altraverse) dar. Im Manga der Kreativen Sekina Aoi und Tsubasa Takahashi fristet ein Schüler sein Dasein als Außenseiter, der voll und ganz in der virtuellen Welt aufgeht. Dann wird er allerdings in den Game-Klub der Schule eingeladen, in dem er ein hübsches Mädchen kennenlernt. [Leseprobe]

Tales of Zestiria – Alisha’s Episode (Tokyopop) heißt die Nachfolgereihe des Fantasy-Manga Tales of Zestiria – The Time of Guidance. Die Story wird künstlerisch betreut von Aki Yosii und dreht sich um Prinzessin Alisha, die im Vorgänger bereits eine Rolle spielte.

Hier noch die frischen Romance-Titel in aller Kürze: I hear the Sunspot (Carlsen) von Yuki Fumino, Lovely Notes (Tokyopop) von Umi Ayase, Ichimiya-san, wie nur ich sie kenne (Panini) von Ryuta Amazume [Leseprobe] und After the Rain (Altraverse) von Jun Mayuzuki [Leseprobe].

Für Boys-Love-Leser gibt es Hang Out Crisis (Egmont) von Owal und Golden Love (Tokyopop) von hag, und auch das Girls-Love-Genre wird bedient, und zwar mit Ich will dich weinen sehen von Aya Fumio bei Altraverse. [Leseprobe]

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