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Frisch aus der Druckerei: März 2018

Im Buchmessemonat März kommt der Frühjahrsbuchmarkt traditionell zu voller Blüte. Auch in diesem Jahr war das so, nicht zuletzt im Bereich der einheimischen Eigenproduktionen gab es zahlreiche interessante Novitäten. Hier unser Überblick über alle neuen Serien und Einzelbände des vergangenen Monats.

HIGHLIGHT DES MONATS

Dass der Splitter-Verlag auch aktuelle US-Reihen in opulenter Aufmachung präsentiert, ist keine Neuigkeit mehr. Ein Superhelden-Titel ist dennoch ein Novum. Mit Black Hammer hat sich der Kanadier Jeff Lemire (Sweet Tooth, Descender) sein eigenes kleines Helden-Universum geschaffen, welches in den USA bei Dark Horse erscheint. Die Geschichte dreht sich um gefallene/gebrochene Ex-Superhelden, die sich an ihre goldene, aktive Zeit erinnern. Lemires Werk, das der Brite Dean Ormston zeichnerisch umsetzt, ist gleichermaßen Hommage wie auch Abgesang auf die strahlende Seite des Heldengenres. Neben der Hauptreihe gibt es auch weitere Miniserien, die bestimmte Figuren näher beleuchten. Den ersten Sonderband, „Sherlock Frankenstein und die Legion des Teufels“, veröffentlicht Splitter im August. [Leseprobe]

EIGENPRODUKTIONEN

Ein neues, dickes Werk von Simon Schwartz (drüben!, Packeis) kommt beim Avant-Verlag heraus: Ikon verschränkt auf gut 200 Seiten die Biografien zweier Personen nach der russischen Revolution von 1918: zum einen der Sohn des Leibarztes des russischen Zaren, der nach Amerika auswandert und dort als Ikonenmaler lebt, zum anderen Anna Anderson, die sich ihr Leben lang als Zarentochter Anastasia ausgab, die angeblich den Mord an ihrer Familie überlebt habe. Für die Süddeutsche Zeitung ist Ikon einer der ambitioniertesten Comics der letzten Jahre; Thomas von Steinaecker schreibt, es sei „schon eine Menge Holz, das Schwartz hier auffährt: Eine Geschichte mit mindestens zwei Haupt- sowie zahllosen wiederkehrenden Nebenfiguren, die achronologisch durch das 20. Jahrhundert und zwischen Russland, Deutschland und den USA hin und her springen.“ [Leseprobe]

Die aus Polen stammende, heute in Hamburg lebende Künstlerin Magdalena Kaszuba verarbeitet in Das leere Gefäß (Avant-Verlag) ihr Aufwachsen in einem streng katholischen Umfeld [Leseprobe]. Sie hat ebenso bei Anke Feuchtenberger an der Hamburger HAW studiert wie Antonia Kühn, deren Langform-Debüt Lichtung bei Reprodukt erschienen ist. Der Comic handelt von der Vergangenheitsbewältigung einer Familie, in der die Mutter bei einem Unfall verstorben ist, als die Kinder noch klein waren. [Leseprobe]

Die Geschichte einer Essstörung erzählt die gebürtige Linzerin Regina Hofer – zum Teil autobiographisch – in ihrem Debütcomic Blad  (Luftschacht). Der Titel ist im Österreichischen ein abfälliges Adjektiv für dicke Leute. Neben der titelgebenden Geschichte enthält der Band noch eine zweite Erzählung, die sich um die Herausforderungen dreht, ein Kunststudium zu beginnen. Andreas Platthaus lobt in seiner Besprechung einen „neuen Ton […], der einer abgeklärten Persönlichkeit, die nie weinerlich wirkt und auch nicht verkopft.“ [Leseprobe]

2011 hat Olivia Vieweg als Abschlussarbeit den Comic Endzeit geschaffen, eine Zombiegeschichte, in der sich zwei junge Frauen durch die ostdeutsche Provinz schlagen müssen. Das Werk erschien kurz darauf als Buch beim Verlag Schwarzer Turm. Vieweg entwickelte den Stoff danach weiter und machte ein preisgekröntes Filmdrehbuch daraus, aus dem inzwischen ein fertiger Spielfilm wurde, welcher im Laufe des Jahres ins Kino kommen soll. Zu guter Letzt zeichnete sie schließlich ihr eigenes Remake des Comics. Die neue Fassung von Endzeit gab es zuerst auf Englisch als Webcomic (noch nicht abgeschlossen), nun ist bei Carlsen eine gedruckte Ausgabe erschienen, die etwa viermal so dick ist wie die Ursprungsversion. [Leseprobe]

Kristina Gehrmann, die mit dem Dreiteiler Im Eisland über die gescheiterte Durchquerung der Nordwestpassage durch John Franklin bekannt wurde, geht stilistisch einen ähnlichen Weg wie ihre Kollegin Vieweg: Auch sie hat ihre Wurzeln im Mangastil, entwickelt jedoch mehr und mehr einen eigenen, lockeren Strich, wie man in ihrem neuen Buch Der Dschungel (Carlsen) sehen kann. Es ist die Adaption eines Romans von Upton Sinclair aus dem Jahr 1906, der von den unwürdigen Arbeitsbedingungen in der US-Fleischindustrie zu Beginn des 20. Jahrhunderts handelt. [Leseprobe]

Der syrisch-deutsche Schriftsteller Rafik Schami schrieb 1987 den Jugendroman Eine Hand voller Sterne, der von einem Bäckerjungen aus Damaskus erzählt, der seine Leidenschaft fürs Schreiben entdeckt. Das Buch erhielt mehrere Auszeichnungen und ist auch als Schullektüre populär. Bei Beltz & Gelberg gibt es nun auch eine Comicadaption des Romans. Sie stammt vom Kölner Illustrator Markus Köninger (Wie nennen wir uns?), der für einen TV-Beitrag zuvor schon Stationen aus dem Leben des Autors im Stil eines Comics gezeichnet hatte. [Leseprobe]

Die Schweizerin Anna Sommer erzählt in Das Unbekannte (Edition Moderne) parallel zwei Geschichten, die sich im Lauf der Handlung miteinander verbinden. Ein Teenagermädchen hat eine Affäre mit seinem Geschichtslehrer, eine Boutiquenbesitzerin findet ein Baby in der Umkleidekabine und behält es bei sich. Der Comic, der zuerst in Frankreich bei Les Cahiers dessinés erschien, stand in diesem Jahr auf der Auswahlliste zum Comicpreis von Angoulême. [Leseprobe]

Gerhard Seyfried feierte kürzlich seinen 70. Geburtstag, und das breite Presseecho zu diesem Anlass zeigt, dass der Künstler (zumindest unter älteren Semestern) noch immer zu den bekanntesten deutschen Comicmachern zählt. Beim Westend Verlag lässt Seyfried seine Anarcho-Figur Zwille wieder aufleben. In ihrer Heimat Kreuzberg ist nicht mehr viel mit besetzten Häusern und Sponti-Charme, stattdessen hat man sich hier mit Gentrifizierung und deren Folgen auseinanderzusetzen. [Leseprobe]

In Die Schönheit der Verweigerung (Bahoe Books) erzählt Thomas Fatzinek eine Episode aus Österreich zur Zeit des Zweiten Weltkriegs: Im Toten Gebirge war ab 1943 eine kleine bewaffnete Widerstandsgruppe gegen das Naziregime aktiv, die sich Willy-Fred nannte. Sie bestand aus geflohenen Häftlingen und desertierten Soldaten. In „biographischen Skizzen“ stellt der Comic die beteiligten Menschen vor.

Die Berliner Indiespieleentwickler von Bootsmann Games haben mit Hokioi einen Comic im Eigenverlag herausgebracht. Im Auftaktband einer mehrbändigen Reihe wird ein Märchen um zwei Seefahrerinnen erzählt. Die Geschichte stammt dabei von Maximilian Menge, die Bilder von dessen Vater Jörg, der seit vielen Jahren als Maler und Grafiker arbeitet und hier erstmals einen Comic vorlegt. [Leseprobe]

Eine Panini-Eigenproduktion ist der Comic Star Wars Abenteuer: Die Waffe eines Jedi. Die vierteilige Story erschien zuerst über mehrere Ausgaben im deutschen Star Wars Magazin und wurde jetzt als Sammelband publiziert. Die Geschichte ist eine Adaption des gleichnamigen Romans von Jason Fry, der u.a von Luke Skywalkers allererstem Lichtschwertkampf zwischen Episode IV und V erzählt. [Leseprobe]

Seit 2011 erscheint im SF- und Phantastik-Magazin phantastisch! der Comic Ein seltsamer Tag von Olaf Brill und Michael Vogt (Mark Brandis – Weltraumpartisanen). In kurzen Episoden (die teilweise auch in der letzten Inkarnation der U-Comix nachgedruckt wurden), erleben wir futuristische SF-Welten aus der Sicht eines melancholischen Roboters, der einfache Arbeiten in einer riesigen Fabrik erledigt und sich nach einem stillen, unaufgeregten Leben sehnt. Der Atlantis-Verlag, bei dem das Magazin erscheint, legt nun ein Hardcover-Album vor, das alle bisherigen Episoden der Reihe versammelt. [Leseprobe]

Ein Nachtrag aus dem Januar: Beim Verlag der Ideen erschien eine Adaption von William Shakespeares Hamlet im Großformat DIN A3. Die Comicversion auf Basis der Übersetzung August Wilhelm Schlegels, die Anfang des 19. Jahrhunderts entstand, stammt von der Berlinerin Barbara Treskatis, die lange als Kostümbildnerin am Theater arbeitete und inzwischen vor allem Kinderbücher illustriert. Sie bringt hier also zwei Facetten ihres Berufslebens zusammen. [Leseprobe]

„Eine Boys-Love-Comedy, wie sie die Mangawelt noch nicht gesehen hat“ verspricht Carlsen für den Zweiteiler BL is magic! von Oroken alias Zofia Garden (Schattenarie). Es geht um einen mächtigen Magier, der sich in die Menschenwelt mit all ihren verwirrenden Emotionen begibt. [Leseprobe]

EUROPÄISCH

Der Comic Die Heere des Eroberers (All Verlag) wurde ursprünglich in den 1970er Jahren im legendären französischen Magazin Métal Hurlant (in Deutschland unter dem Titel Schwermetall) abgedruckt. Jean-Pierre Dionnets (Exterminator 17) und Jean-Claude Gals auf 60 Seiten abgeschlossenes Werk dreht sich um die blutigen Konflikte in einer (fiktiven) Epoche der Vergangenheit. [Leseprobe]

Nach der Apokalypse (Splitter-Verlag) vom französischen Kreativgespann Laurent Queyssi und Juzhen (Konungar) liefert ein Endzeitszenario, in welchem sich die Menschen rund 100 Jahre nach einer großen Apokalypse wie Neandertaler in den Ruinen der einstigen Zivilisation verschanzen und gezwungen sind, ein primitives Leben zu führen. Und das in ständiger Bedrohung durch urzeitliche Wesen, gegnerische Sippen und Mutanten. [Leseprobe]

Im Japan des 15. Jahrhunderts entbrennt in Kyoto ein Streit um die Thronfolge eines abdankenden Shoguns. Besonders auf den Herrschertitel bedacht ist Pirat Yoshinaka, der für seine Ambitionen ein junges Mädchen benutzt, in welchem er die Begabung einer Göttin sieht. Die Serie Tomoe – Die Göttin des Wassers (Panini) stammt aus der Feder des französischen Kreativteams Jack Manini und TieKo (i.e. Thierry Cauquil). [frz. Leseprobe]

Reinhold Messner – Das Leben eines Extrembergsteigers ist eine weitere Comicbiografie aus dem Hause Knesebeck. Der Band erzählt von Messners berühmten Expeditionen und nähert sich mit bildlicher Unterstützung dem Gipfelstürmer als Persönlichkeit. Die fein in Szene gesetzten Aquarellzeichnungen kommen vom Texter selbst, dem italienischen Künstler Michele Petrucci. [Leseprobe]

Und noch eine biografische Comicerzählung hat Knesebeck zeitgleich veröffentlicht: One, Two, Three, Four – Ramones vom französischen Kreativtrio Xavier Bétaucourt, Bruno Cadène und Éric Cartier widmet sich der legendären US-Punkband, die sich in den 1970er Jahren gründete und die Musikwelt nachhaltig beeinflussen sollte. Für den Comic über ihr Leben und ihre Arbeit wurde ein kleinteiliger Schwarz-Weiß-Stil gewählt. [Leseprobe]

An biografischen Comics über bekannte Persönlichkeiten (auffällig oft aus dem Bereich von Kunst und Kultur) herrscht, siehe oben, kein Mangel. Da scheint es wohltuend, wenn einer davon zumindest mal einen anderen Ansatz wählt: Mathieu Sapin hat das Objekt seines Comics, den französischen Großschauspieler und Überpromi Gérard Depardieu, nicht nur kurz besucht oder sein Werk studiert – er hat ihn begleitet, und zwar über einen langen Zeitraum, beginnend mit einer Arte-Dokumentation, für die der Zeichner und der Schauspieler gemeinsam den Kaukasus bereisten. Auch danach hat Sapin den schillernden Riesen über Jahre immer wieder getroffen, oft im Privaten. Was er bei diesen Begegnungen so erlebt hat, hält er in Gérard – Fünf Jahre am Rockzipfel von Depardieu (Reprodukt) fest und porträtiert Dépardieu damit in all seinen, oft widersprüchlichen, Facetten. [Leseprobe]

Vom Schicksal eines Mädchens, das aus dem Krieg in Syrien flüchtet, erzählen Morten Dürr und Lars Hornemann in Zenobia (Bahoe Books). Der dänische Comic, der sich ausdrücklich auch an Kinder und Jugendliche richtet, gewann 2017 in seiner Heimat etliche Preise.

Der Verlag Diaphanes bringt einen Band mit Comicreportagen aus Russland: In Die Unsichtbaren und die Zornigen berichtet Viktoria Lomasko über Arbeitssklaven, jugendliche Häftlinge oder politische Protestbewegungen.

Nach dem großen Erfolg von Liv Strömquists feministisch-humorvollem Erklärcomic Der Ursprung der Welt legt der Avant-Verlag zügig nach und bringt mit Der Ursprung der Liebe neues Material der Schwedin. Die in diesem Band abgedruckten Comics drehen sich um Liebe und Beziehungen und stammen aus zwei verschiedenen Büchern, die in Schweden schon vor dem Vulva-Comic erschienen waren. [Leseprobe]

Was ist eigentlich Faschismus? fragt der schwedische Zeichner Kalle Johansson in seinem Sachcomic, der bei Jacoby & Stuart erschienen ist. Als Expertin und erklärende Figur tritt darin die Geschichtsprofessorin Lena Berggren auf. [Leseprobe]

Der Engländer David Zane Mairowitz hat sich auf Comicadaptionen von literarischen Klassikern spezialisiert. Auf Deutsch sind schon mehrere Kafka-Interpretationen von ihm erschienen, er übertrug aber auch Stoffe von Dickens oder Dostojewski ins Medium Comic. Beim Hinstorff Verlag erscheint nun eine Adaption von Joseph Conrads düsterem Dschungelroman Herz der Finsternis, gezeichnet von der schwedisch-kenianischen Künstlerin Catherine Anyango. [engl. Leseprobe]

A propos Kafka: Der steckt im Titel von Tom Gaulds Band Kochen mit Kafka (Edition Moderne). Dieser versammelt die lakonisch-witzigen Comicstrips des Briten, die regelmäßig im Guardian-Literaturteil erscheinen, und sich auf schlaue Weise über die Welt der Literatur lustig machen. [Leseprobe]

Pyramond bringt mit dem ersten Band des Dreiteilers Memento Mori von der Zeichnerin Rann einen Comic aus Frankreich zu uns. Die farbigen Zeichnungen im Mangastil erzählen eine üppig ausgestaltete Fantasygeschichte. [Leseprobe]

Reprodukt hat einen weiteren Comicband für die jüngsten Leser in sein vorbildliches Kinderprogramm aufgenommen. Der kleine Bagger  – Abenteuer auf der Baustelle vom deutschen Zeichner Stephan Lomp erzählt von vermenschlichten Baustellenfahrzeugen, die allerhand Spannendes erleben. In Frankreich ist der wortlose, ab 3 Jahren empfohlene Comic bereits 2014 erschienen. [Leseprobe]

Die aus Dänemark stammenden Bildgeschichten um den Bären Petzi gehören seit Jahrzehnten zum verlegerischen Fundament des Carlsen Verlags. Einen „echten“ Comic, in dem Bild und Text nicht getrennt sind und in Sprechblasen kommuniziert wird, gab es bisher aber noch nicht. Der dänische Autor Per Sanderhage und der französische Zeichner Thierry Capezzone (der den Klassikern von Carla und Vilhelm Hansen optisch sehr treu bleibt) haben nun den ersten Petzi-Comic Petzi und der Vulkan geschaffen, der auf Deutsch natürlich auch bei Carlsen herauskommt. [Leseprobe]

AMERIKANISCH

Robert Kirkman ist vor allem als Autor der als TV-Serien adaptierten Comicreihen The Walking Dead und Outcast bekannt. Sein brandneuer Comic heißt Oblivion Song (Cross Cult), und hier sind die Leser in Deutschland (und ein paar anderen europäischen Ländern) den Amerikanern sogar voraus: Während bei Image gerade erst ein Einzelheft der Serie erschienen ist, gibt es bei uns schon einen kompletten Sammelband der ersten Storyline. Die vom italienischen Künstler Lorenzo de Felici (Kolorist bei Waisen) gezeichnete Geschichte lässt die Erde mit einer anderen Dimension kollidieren, wodurch sich gefräßige Monster in Philadelphia ausbreiten. [Leseprobe]

Seitdem die Star Wars-Comics wieder unter dem Marvel-Banner laufen, veröffentlichte Panini die Ausgaben der schlicht „Star Wars“ benannten US-Ongoing-Reihe zuerst innerhalb der monatlichen deutschen Heftserie. Eine Ausnahme davon bildet Star Wars Sonderband: Yodas geheimer Krieg, der eine komplette Story aus eben jener Ongoing von Jason Aaron und Salvador Larroca enthält und in dem außerdem ein (leider zuvor schon einmal in der Panini-Heftreihe erschienen) Annual abgedruckt wird.

Cross Cult startet mit dem ersten Band von Aliens: Defiance eine neue, aktuelle Maxiserie mit den aus dem Kino bekannten Xenomorphen. Die Story von Brian Wood (DMZ, Star Wars) bietet den gewohnt klassischen Sci-Fi-Horror, diesmal rund um einen abtrünnigen Marine, der auf einem fremden Planeten von der tödlichen Alien-Rasse gejagt wird. Die Zeichnungen dazu stammen von wechselnden Künstlern, u.a. vom Australier Tristan Jones. [Leseprobe]

Ein Ende der wie Pilze aus dem Boden sprießenden Abo-Sammelreihen bestimmter Comics ist noch nicht auszumachen. Jetzt hat der Trend auch die Simpsons erfasst. Der Panini Verlag, der auch regulär die Bongo-Comics mit Springfields liebster Familie publizieren, startet eine Simpsons Comic-Kollektion mit 23 Best-of-Bänden im Hardcover, die außerdem gemeinsam ein Buchrückenmotiv ergeben. Das Prozedere ist quasi identisch mit den bereits bekannten Collections (DC, Marvel, Star Wars), das heißt, dass es alle 14 Tage eine weitere Ausgabe geben wird. Die Nummer 1 wird hierbei ihrem Namen gerecht, versammelt sie doch diverse 1er-Ausgaben der Simsons Comics bzw. deren Nebenserien und Oneshots. [Leseprobe]

Der Band Avengers: Die ruhmreichen Rächer stellt eine weitere von Paninis beliebten Anthologie-Ausgaben dar, die im großformatigen Hardcover jeweils einzelnen Helden oder Teams gewidmet sind. Die Zusammenstellung bietet punktuelle Highlights aus gut 50 Jahren Avengers-Comichistorie, aufbereitet mit einleitenden redaktionellen Texten zu den jeweiligen Geschichten. [Leseprobe]

Nicht viel Worte verlieren muss man über den Comic Deadpool killt schon wieder das Marvel-Universum. Denn der Name ist hier Programm. 2013 hat das Kreativduo Cullen Bunn und Dalibor Talajic schon einmal in einer Miniserie sämtliche Marvel-Heroen und -Schurken töten lassen, jetzt gibt es dazu die vermutlich nicht weniger blutige, launige Fortsetzung.

Eigentlich eine Fortsetzung der ersten deutschen Waffe X-Ausgabe, dreht sich der Einzelband MVW – Mutantenvernichtungswaffen um den Versuch des zurückgekehrten William Stryker, aus der DNA von Wolverine und dem Hulk die tödlichste aller Waffen, Waffe H, zu erschaffen. Geschrieben von Greg Pak und gestaltet von Zeichnern wie Mahmud Asrar ist diese Geschichte der Höhepunkt des Crossovers zwischen den US-Reihen Weapon X und Totally Awesome Hulk.

Immer mal wieder ist Guardians-Mitglied Groot in der jüngeren Vergangenheit entweder zusammen mit Rocket Raccoon oder ganz allein in diversen Miniserien unterwegs gewesen. In all diesen Geschichten ist das galaktische Baumwesen jedoch stets auf einen einzigen Satz begrenzt: „Ich bin Groot.“ Und weil dies ein Markenzeichen der Figur ist, wurde für das von Christopher Hastings und Flaviano ersonnene Abenteuer dieser Satz auch gleich mal als Titel gewählt. Die cartoonige Erzählung zeigt die Baby-Version Groots und erscheint in einem Sammelband bei Panini. [US-Preview]

ASIATISCH

In der Reihe The Promised Neverland (Carlsen Manga) wachsen Kinder, komplett in Weiß gekleidet, wohlbehütet und mit vielen Freiheiten in einem Waisenhaus auf. Doch die heile Fassade bröckelt, als ein paar der Kinder schockierende Wahrheiten über die Hintergründe ihres Aufenthaltes erfahren. Der Mystery-Manga stammt von Autor Kaiu Shirai und Zeichner Posuka Demizu. [Leseprobe]

Taisuke Umekis märchenhafter Fantasy-Manga Sky World Adventures (Tokyopop) zeigt eine Welt, in der alle Menschen auf Inseln leben, die weit oben im Himmel schweben. In diesem Setting begeben sich Abenteurer auf die Suche nach einem sagenumwobenen Reich. [Leseprobe]

Auf einer Insel leben auch die Menschen in Abi Umedas Fantasy-Serie Die Walkinder (Carlsen Manga). Allerdings liegt die nicht im Himmel, sondern eher konventionell auf Sanddünen. Das besondere am Leben auf der als „Sandwal“ betitelten Insel ist jedoch, dass die Bewohner übernatürliche Kräfte besitzen und isoliert von der Außenwelt existieren. [Leseprobe]

In Hiroshima geboren, beschäftigte sich Fumiyo Kouno in ihren Werken immer wieder mit der Historie ihrer Heimatstadt. So auch in der dreibändigen Reihe In this corner of the world, das die Vorlage zum prämierten, gleichnamigen Anime darstellt. Der Carlsen Verlag bringt die deutsche Fassung nicht unter seinem Manga-Label, sondern als „Graphic Novel“, peilt also eine erwachsenere Zielgruppe an. Erzählt wird die Geschichte einer Familie, die im Hiroshima der 1940er Jahre lebt und unter den Geschehnissen des Zweiten Weltkrieges, insbesondere der Bombardierung der Stadt, leidet.

Außerdem seien aus der Bereich Manga noch die neue Romance-Serie Verliebt in Prinz und Teufel? (Tokyopop) von Makino [Leseprobe] , sowie der frische Boys Love-Einzelband Hino-kuns süßer Plan (Tokyopop) von Lily Umiyuki erwähnt.

SEKUNDÄRLITERATUR

Beim christlich geprägten Verlag Herder erscheint der Band Philosophieren über Gott und die Welt mit Calvin und Hobbes, herausgegeben von zwei jungen katholischen Theologen aus Augsburg. Die Beiträge in dem Buch sollen dazu anregen, dass man die Zeitungsstrips von Bill Watterson als Einstieg benutzt, um sich mit allgemeinen philosophischen und theologischen Fragen zu beschäftigen. Gar nicht mal so abwegig, wenn man bedenkt, dass Calvin und Hobbes nach einem Theologen und einem Philosophen benannt sind. [Leseprobe]

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