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Frisch aus der Druckerei: Januar 2016

Ein argentinischer Klassiker erstmals übersetzt, frankobelgische Spin-Offs, ein Superhelden-Event und ein Manga über Hämorrhoiden. Das und mehr kam im Januar neu in die Comicregale. Hier kommt unser monatlicher Novitäten-Rückblick:

HIGHLIGHT DES MONATS

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In den späten 1950er Jahren schuf der argentinische Autor Hector German Oesterheld zusammen mit Zeichner Francisco Solano López den Fortsetzungscomic El Eternauta, der heute im Comicland Argentinien als der Klassiker schlechthin und auch international als wichtiger Meilenstein der Kunstform gilt. Das liegt vor allem daran, dass sich die Science-Fiction-Story um eine außerirdische Invasion, die die Menschen mit tödlichem Schnee umbringt, später als ein Werk entpuppte, das die politischen Entwicklungen in Argentinien vorausahnte. Im Nachhinein lässt sich El Eternauta als Parabel auf die Militärdiktatur lesen, die das Land von 1976 bis 1983 im Griff hatte. Autor Oesterheld gehörte zu einem Kreis linker Widerständler gegen das Regime; seit 1978 gilt er als verschwunden, vermutlich wurde er entführt und ermordet. Das Originalwerk aus den Jahren 1957 bis 1959, dem später noch ein Remake und eine Fortsetzung folgen sollten, kann man nun erstmals in deutscher Übersetzung lesen: Der dicke Sammelband Eternauta ist beim Avant-Verlag erschienen. [Leseprobe]

EIGENPRODUKTIONEN

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2013 stürzte sich die Schweizerin Rina Jost ins Abenteuer und begab sich auf eine Reise, die sie von Russland bis nach China führte. Aus ihren Eindrücken und Erlebnissen hat sie den autobiografischen Comic Der Hase auf dem Rücken des Elefanten – Meine Reise von Moskau bis Shanghai gefertigt, der jetzt in der Edition Moderne erschienen ist. Neben ihren Ausflügen betreibt die Illustratorin übrigens den Kleinverlag Ginnungagap, in dem man u.a. auch ein Skizzenbuch zu ihrem Moskau-China-Trip erwerben kann. [Leseprobe]

Der Hanauer Zeichner Rautie (alias Michael Rautenberg) hat schon vor 20 Jahren gemeinsam mit Texter Raul den Strichmännchen-Strip Willy the Kid über den Alltag zweier Teenager-Jungs entwickelt, dessen Episoden seither u.a. im Ox-Fanzine erschienen sind. Beim Ventil Verlag gibt es nun einen Sammelband unter dem Titel Absturz vorprogrammiert. [Leseprobe]

Irgendwo an der Grenze von Bildessay und Comic bewegt sich Oliver Grajewski mit Abend im Abendland (Verbrecher Verlag/Breitkopf Editionen). Dieser Band sammelt die Arbeiten einer comicstrip-artigen Serie, die fürs Zeitmagazin Leben konzipiert wurde, dann aber an verschiedenen anderen Stellen erschienen ist. Ein bunter Mix von Stilen und Materialien, der sich laut Eigenbeschreibung als „Fehlfarben des Alltags“ versteht: „eigen in der ästhetischen Gestaltung, opulent in ihrer öffentlichen Meinung“. [Leseprobe]

Buddelfisch ist der Name eines Onlinemagazins, aus dem heraus 2014 auch ein Verlag entstand. Dort erschien nun das erste Heft der feinen kleinen Serie Sturmboje, einem Horrorcomic mit norddeutschem Einschlag. Ausgabe 1 mit dem Titel “Museum des mumifizierten Mandarin” ist gerade veröffentlicht worden. Die Geschichten wurden verfasst von Dirk M. Jürgens und Sebastian Kempke und gezeichnet von Sebastian Kempke und Katrin Felder. Außerdem enthält das Heft Cartoons von Haiko Hörnig und Marius Pawlitza (besser bekannt als Pengboom Society). [Leseprobe]

Beim Kleinverlag The Next Art gab es bereits Ende vergangenen Jahres zwei Novitäten, die wir an dieser Stelle nachträglich noch erwähnen wollen: Crash & Burn – Trash Days ist eine Sammlung von Kurzgeschichten über zwei Auftragskiller. Der schwarzhumorige Comicmix von diversen Künstlern ist eine indirekte Fortsetzung des Minicomics Crash & Burn. [Leseprobe] Der zweite Comic heißt Lydia – Hundeschuhe, eine durchgeknallte Comedy-Story und Erstlingswerk von MiRo. [Leseprobe]

Im selbst gegründeten Dipol-Verlag veröffentlichen Sonja Knoll und Michael Rühl ihr Buch Baikonur mon amie. Darin geht es nicht etwa um den Weltraumbahnhof in Kasachstan, sondern um Erinnerungen an eine Kindheit in der untergehenden DDR. Thematisch also sehr nahe dran an Mawils Erfolgscomic Kinderland, stilistisch aber etwas ganz anderes. [Leseprobe]

Zum  gleichen Themenkomplex gehört auch das neue Buch von Susanne Buddenberg und Thomas Henseler, die sich schon in mehreren Comics mit der deutschen Teilung beschäftigt haben (siehe auch unser Interview von 2013): DDR-Geschichte zum Einkleben – Die Teilung Berlins in 8 Stationen (Berlin Story Verlag) verbindet eine Comicstory mit dem Sammelalbum-Prinzip: Die Sammelbilder zum Einkleben bekommt man in Berliner Gedenkstätten und Museen zur deutsch-deutschen Geschichte. Zielgruppe sind Kinder und Schulklassen, die dann möglichst auch jene Gedenkstätten besuchen sollen. [Leseprobe]

Nachschub für Freunde der Nichtlustig-Cartoons von Joscha Sauer: Nichtlustig: Das Buch mit dem Sinn für Humor ist ein weiterer bunter Best-of-Band [Leseprobe], Nichtlustig – Schule ist dagegen ein Buch, bei dem sich alle Cartoons um das Thema “Schule” drehen [Leseprobe]. Beide Ausgaben sind bei Lappan erschienen.

EUROPÄISCH

In Fugazi Music Club (Egmont Graphic Novel) erzählt der polnische Künstler Marcin Podolec von der titelgebenden Lokalität, die nach der Öffnung des Eisernen Vorhangs 1990 in Warschau gegründet und schnell zum angesagtesten Treffpunkt Polens wurde. Podolecs im monochromem Blau gehaltener Comic ist dabei nicht nur die illustrierte Geschichte des Clubs und der damaligen Jugend, sondern auch die eines Systemwechsels und des Landes Polen. [Leseprobe]

Old Pa Anderson (Erko) ist ein neuer Comicband vom belgischen Künstler Hermann (gerade frisch mit dem Grand Prix von Angoulême für sein Lebenswerk ausgezeichnet) und dessen Sohn Yves H., die in der Vergangenheit schon viele gemeinsame Projekte realisiert haben. Er spielt in den 1950er Jahren und erzählt die Geschichte eines alten Mannes, der zum Ende seines Lebens einsam ist und das Verschwinden seiner Enkeltochter aufklären will. Außerdem wird seine Biografie als Schwarzer vor dem Hintergrund der Rassentrennung in den USA thematisiert. [Leseprobe]

Im Einzelband Ein Ozean der Liebe (Splitter) schildern der französische Autor Wilfrid Lupano (Azimut, Die alten Knacker) und der italienische Zeichner Grégory Panaccione den Alltag eines bretonischen Fischers. Der Comic kommt völlig ohne Worte aus und setzt dafür auf viel Gefühl und eine tolle, überzeichnete Funny-Grafik mit ausdrucksstarker Kolorierung. [Leseprobe]

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Vor gut 250 Jahren entsandte die britische Krone eine Schiffsflotte, die Häftlinge in australische Kolonien unterbringen sollte. Der Kontinent war damals jedoch noch unerforschtes Gebiet, die Reise dorthin über die Weltmeere hinweg ein großes Abenteuer. In Terra Australis (Splitter) beschreibt der Franzose Laurent-Frédéric Bollée (Deadline, XIII Mystery) auf gut 500 Seiten diese Zeit. Das wuchtige Werk wurde zeichnerisch von Philippe Nicloux umgesetzt. [Leseprobe]

In Sykes (Splitter) trifft ein Junge auf einen jener vermeintlichen (Western-)Helden, über die man gemeinhin begeisternde Abenteuer zu lesen pflegt. Doch dieser Mann, „Sentence“ Sykes genannt, kann auch nicht verhindern, dass die Mutter des Jungen ermordet wird. Um Rache zu üben, heftet sich dieser kurzerhand an die Fersen von Sykes. Die abgeschlossene Western-Story wurde erdacht von Pierre Dubois (Die Legende vom Changeling) und von Dimitri Armand (Angor) gezeichnet. [Leseprobe]

Mit Storm – Die Chroniken von Rothaar (Splitter) erhält die klassische Albenreihe Storm einen Spin-Off, in der die Freundin der Hauptfigur die zentrale Rolle spielt. Der Ableger des Sci-Fi-Fantasy-Comics wird von niemand geringerem als Autorenlegende Roy Thomas geschrieben, der vor allem für seine Marvel-Tätigkeiten (Avengers, Conan) bekannt ist, und vom niederländischen Zeichner Romano Molenaar gezeichnet, der seit dem Tod von Don Lawrence auch die Kernserie hauptverantwortlich grafisch betreut. [Leseprobe]

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Auch zur langjährigen französischen Fantasyreihe Die Chroniken des schwarzen Mondes gibt es ein Spin-Off: Die Deutsche Ausgabe mit dem Titel Die Geheimnisse des schwarzen Mondes erscheint bei Finix Comics, wo parallel dazu auch die Kernserie fortgesetzt wird. Die Geheimnisse erzählen in abgeschlossenen Einzelbänden jeweils die Vorgeschichte von einzelnen Protagonisten. In Band 1 widmen sich Autor François Froideval (Lex, 666) und Zeichner Olivier Ledroit (Xoco, Requiem – Der Vampirritter) dem Halboger Ghorghor Bey. [Leseprobe]

Die auf zwei Alben angelegte Mystery-Serie Ulysses 1781 (Splitter) von Xavier Dorison (Heiligtum, Undertaker) und Eric Hérenguel (Silbermond über Providence) spielt kurz nach dem amerikanischen Unabhängigkeitskrieg und zeigt ein schauerhaftes Nordamerika. Dort sind die Schlachten zwar vorbei, doch ein Captain muss noch ein letztes mal gegen die Truppen eines skrupellosen Colonel antreten. Der Verlag spricht bei dieser Reihe von einem “Mystery-Mythen-Mix”. [Leseprobe]

In einer postapokalyptischen Zukunft kann es ja gerne mal schnell zum erbitterten Kampf um Ressourcen kommen. Im Sci-Fi-Zweiteiler Nibiru: Das Blutgesetz, den der Splitter-Verlag komplett in einem Album veröffentlicht, sind alle Menschen aufgrund einer Epidemie anämisch, das kostbarste Gut ist demnach Blut. Der Zugang dazu bzw. die Verteilung des Blutes ist streng reglementiert. Dass dies nicht alle akzeptieren wollen, ist Ausgangpunkt des Comics, der von Izu (Kreuzfahrer, Clockwerx) geschrieben und von Mathieu Moreau gezeichnet wurde. [Leseprobe]

Von Szenarist Olivier Peru (Zombies, Orakel) und Zeichner Pierre-Denis Goux, dem Kreativteam hinter dem Comic Mjöllnir, kommt die neue Albenreihe Die Meister der Inquisition (Splitter). In dieser wird der Frieden im Fantasyreich Oscitan nach einem verheerenden Krieg vom sog. Orden der Meisterinquisitoren aufrechterhalten, schwertschwingenden Gesetzeshütern, die von den mächtigen Magiern ins Amt gehievt wurden. Klassische Genrekost für Freunde phantastischer Welten. [Leseprobe]

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Vor einigen Jahren bereits veröffentlichte der Mosaik Steinchen für Steinchen Verlag in der Zack Edition drei Alben der kriminologischen Serie Green Manor. Dabei dreht sich alle um einen elitären Club der High Society, welcher sich im London des ausklingenden 19. Jahrhunderts von Verbrechen aller Art begeistert zeigt. Der Piredda Verlag legte die Reihe von Szenarist Fabien Vehlmann (Allein, Spirou und Fantasio) und Zeichner Denis Bodart neu auf und hat in seine Green Manor Gesamtausgabe alle Geschichten (inkl. zwei in Deutschland unveröffentlichten) gepackt. Außerdem gibt’s einen Bonusteil mit Skizzen und Illustrationen. [Leseprobe]

Bei Toonfish startete mit Tin Lizzie eine zweiteilige Albenreihe, die sich mit dem Abenteuer und der Faszination des Automobils beschäftigt. Denn in einer kleinen Ortschaft in Mississippi hat man zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch kein Auto zu Gesicht bekommen, geschweige denn selbst fahren dürfen. Das ändert sich schlagartig, als der hiesige Großgrundbesitzer sich einen Ford T anschafft und seine Mitmenschen damit ins Staunen versetzt. Tin Lizzie ist das erste Comicprojekt der beiden Franzosen Thierry Chaffouin (Text) und Dominique Monféry (Zeichnungen), die beide zuvor an Trickfilmen, u.a. für Disney, gearbeitet haben. [Leseprobe]

AMERIKANISCH

Die berühmte Lewis- & Clark-Expedition führte zwei Männer im Jahre 1804 einmal quer über den nordamerikanischen Kontinent, um unerforschte Gebiete zu erschließen. Die Image-Serie Manifest Destiny, die aus der Schmiede von Robert Kirkmans Firma Skybound Entertainment stammt und in deutscher Übersetzung nun bei Cross Cult gestartet ist, basiert auf jener Expedition, erzählt aber, anhand „bislang geheimer Aufzeichnungen“, die angeblich „wahren Begebenheiten“. Geschrieben von TV-Produzent und Drehbuchautor Chris Dingess (Being Human) und mit Bildern von Matthew Roberts ist Manifest Destiny ein wilder Abenteuer-Comic mit allerlei Monstern, Zombies und sonstigen Kreaturen. Amerikanische Geschichte in einer Horror-Variante. [Leseprobe]

Joe Sacco wurde durch seine Comic-Reportagen (Palästina, Sarajewo) bekannt. In seinem neuesten Werk BUMF (Edition Moderne) verlässt er diese bekannten Pfade und kehrt zurück zu seinen Wurzeln: BUMF lässt sich als eine Mischung aus Undergroundcomic und Politsatire beschreiben, eine Form, die Sacco bereits in den 1980er Jahren erprobt hatte. Ehemalige und aktuelle Politiker werden bissig karikiert und der US-Journalismus an den Pranger gestellt. Sacco selbst tritt in diesem für ihn ungewöhnlichen Band als Zeichner und Bomberpilot auf. [Leseprobe]

Die Werke von Paul Jenkins scheinen es den Verantwortlichen bei Popcom angetan zu haben: Kurz nach Beginn der märchenhaften Serie Fairy Quest des US-Autors, haben nun gleich noch zwei weitere Titel aus dessen Feder ihren Weg ins Verlagsprogramm gefunden. Zum einen wäre da die Neuauflage des Einzelbandes Offenbarungen, der, wie auch Fairy Quest, von Humberto Ramos gezeichnet wurde und sich um einen Mord und um Verschwörungen im Vatikan dreht. Der Comic wurde bereits 2006 von Carlsen unter dem leicht abgewandelten Titel Die Offenbarung in Deutschland publiziert. [Leseprobe] Außerdem startet die Jenkins-Reihe Fiction Squad, die gewissermaßen die Elemente der beiden zuvor genannten Comics kombiniert. Denn es geht um einen Detektiv, der in einem Kriminalfall im Märchenwald ermittelt. Statt Ramos zeichnet hier der Spanier Ramón Bachs, der u.a. auch schon für Marvel und DC arbeitete und ebenfalls einen cartoonig-mangaesken Stil pflegt. [Leseprobe]

Der Brite John Bolton gehört zu jenen Comickünstlern, die mit gemalten, möglichst fotorealistischen Bildern auftrumpfen. Das tat er überwiegend im Horrorgenre, u.a. zusammen mit Clive Barker. Sein jüngstes Werk ist der Dreiteiler Shame, den er 2011 begonnen und kürzlich abgeschlossen hat und dessen deutsche Ausgabe nun in einem Komplettband bei Splitter herauskam. Geschrieben wurde das düstere Fantasy-Märchen, in dem luftig gekleidete, ätherische Frauenwesen um Gut und Böse ringen, von Lovern Kindzierski, der vor allem als Kolorist bekannt ist. [Leseprobe]

DCs Superhelden-Universum wird mal wieder ordentlich durchgeschüttelt, wenn im Großevent Convergence der schurkische Brainiac Städte aus dem Multiversum zusammensammelt. Das führte in den USA dazu, dass alle Serien kurzzeitig unterbrochen und durch insgesamt 40 zweiteilige Tie-Ins vertreten wurden (diesen Zeitraum nutzte der Verlag zu einem Umzug von der Ost- an die Westküste). Außerdem gab es eine zweiwöchentlich erscheinende Hauptserie. Der Clou an dem Ganzen: Da alle Paralleluniversen betroffen sind, gibt es ein Wiedersehen mit etlichen Elseworlds-Figuren und auch den Helden aus dem „klassischen“ DC-Universum, das vor den „New 52“ bestand. Zum Teil wurden wieder die selben Kreativen an Reihen gesetzt, die sie früher bereits betreuten. Panini veröffentlicht die zentrale Hauptserie zu Convergence ebenfalls im 2-Wochen-Rhythmus im Heftformat, die vielen zweiteiligen Tie-Ins kommen wie gewohnt in den laufenden Serien der jeweiligen Helden, sowie in zwei speziellen Sonderbänden und zwei Megabänden unter. [Leseprobe, Checkliste]

Zuerst rief Panini hierzulande in teilnehmenden Comicshops den Batman-Tag aus, dann folgte vor kurzem der Star-Wars-Tag, nun wurde Marvels kommender Filmheld Deadpool rechtzeitig vor Kinostart als Dritter im Bunde auserkoren und erhielt am 30. Januar seinen deutschlandweiten Feiertag. Neben einer Maske und einem Gratis-Appetizer-Heft gab dazu noch den frisch veröffentlichten Band Deadpools Greatest Hits: Die Deadpool Anthologie. Die Ausgabe enthält einen Querschnitt durch alle Publikationen seit der Schöpfung der Figur. Mit dem US-Heft New Mutants 98 aus dem Jahr 1991 (mit dem allersten Auftritt Deadpools überhaupt) gibt es allerdings nur eine einzige deutsche Erstveröffentlichung. Stattdessen wurden zu jeder Story umfangreiche Zusatzinfos abgedruckt.

Loki, intriganter Ase und Bruder von Marvels Donnergott Thor, wurde vor einiger Zeit in den Körper eines kleinen Jungen reinkarniert. Im Zuge dessen war er zuletzt auch Teil der Serie Young Avengers, bevor er (nun bereits eher jugendlich aussehend) seine eigene US-Reihe, Loki – Agent of Asgard, erhielt. Panini veröffentlicht diese, in der der Prinz der Lügen als Geheimagent für das Götterreich unterwegs ist, in Form von Sonderbänden unter dem schlichteren Titel Loki. [Leseprobe]

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In der langen Geschichte des MAD-Magazins wurde natürlich auch das Thema “Superhelden” immer wieder auf die Schippe genommen. In zwei umfangreichen Bänden veröffentlicht Panini nun eine chronologische Sammlung dieser Comics und Cartoons. Die erste Ausgabe von MADs Meisterwerke: Superhelden beinhaltet Material aus US-Magazin und seinem deutschen Ableger aus gut einem halben Jahrhundert, genauer gesagt aus den Jahren 1953-2004. Außerdem gibt es ein Vorwort von Adam West, dem TV-Batman.

ASIATISCH

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Weil es bei asiatischen Comics immer noch ein Stück skurriler geht, als man sich vorzustellen vermag, gibt es mit Takeshi Ohmis Zweiteiler Kiss my Ass (Carlsen Manga) nun einen Manga, der sich komödiantisch mit dem ansonsten wenig populären Thema “Hämorrhoiden” auseinandersetzt. Voll für’n Arsch das Ganze? Oder verrückt genug, um das Interesse der Leser zu wecken? Da muss sich wohl jeder selbst ein Bild machen, auch wenn’s eklig wird.

Alice in Murderland heißt die neue Serie der japanischen Künstlerin Kaori Yuki (God Child, Abgel Sanctuary), die gerade bei Carlsen Manga gestartet ist. Yuki bedient sich in groben Zügen bei dem berühmten Werk Alice in Wonderland von Lewis Caroll, macht daraus allerdings eine blutige Familienfehde, bei der sich Geschwister gegenseitig umbringen, um so die Vorherrrschaft des eigenen Clans zu erringen.

In Sawaki Otonakas Manga-Reihe Rental Hearts (Carlsen Manga) geht es um ein Schulmädchen, das die Fähigkeit besitzt, Geister zu sehen. Eines Tages trifft es auf zwei Brüder, die es darum bitten, sich diese Gabe ausleihen zu dürfen. Dahinter steht ein Unternehmen, das mit speziellen, übernatürlichen Organen handelt.

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Im Horror-Manga Blood Parade (Egmont Manga) lässt Autor und Zeichner Kazuyoshi Karasawa zwölf sogenannte Apostel auf Vampire los. Die schusswilligen Jäger werden dabei von einer Unterorganisation der UNO ausgesandt, die sich mit der weltweiten Vampirbedrohung beschäftigt. [Leseprobe]

Mit etwas Kurioserem als mit vergleichsweise profanen Vampiren kann die Serie Die Sargprinzessin (Egmont Manga) auftrumpfen: In dem romantisch angehauchten Manga von Ichirou Sakaki und Shinta Sakayama, trifft ein Typ auf eine Zauberin, die mit einem auf den Rücken geschnallten Sarg und einem Scharfschützengewehr in den Händen umherwandert. [Leseprobe]

Ein Prinz auf Abwegen (Tokyopop) ist der Titel einer neuen Manga-Reihe, in der sich ein chronisch klammer Prinz zusammen mit zwei Gefolgsleuten auf Jobsuche im Königreich begibt. Das ungewöhnliche Fantasysujet stammt vom Kreativteam Hiromi Iwaki und Akaza Samamiya. [Leseprobe]

Zum 20-jährigen Jubiläum der Videospielreihe Pokémon startet Panini Manga die Ur-Manga-Serie aus dem Jahr 1997. Unter dem Titel Pokémon – Die ersten Abenteuer erzählen Hidenori Kusaka und Mato Geschichten rund um die Figuren ersten Generation.

Neue Boys-Love-Einzelbände gab es im vergangenen Monat ebenfalls. Als da wären: Friends & Lovers (Kazé Manga) von Yuo Yodogawa, Teil der 5 Shades of Pink-Reihe des Verlages [Leseprobe], Ein Fremder am Strand (Tokyopop) von Kanna Kii [Leseprobe], Dein starker Rücken (Tokyopop) von Waka Sagami [Leseprobe] und Kuroneko – Verwöhn mich! (Egmont Manga) von Aya Sakyo.

Für Romance-Leser hat Tokyopop den One-Shot Die mit den Wölfen spielt von Yuki Shiraishi [Leseprobe], sowie die ersten Nummern der neuen Reihen Nach der Schule: Liebe von Kayoru [Leseprobe] und Lalala Hallelujah! von Yuka Fujiwara [Leseprobe] parat.

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